Carla.
„Carlaa Valentina Di Santis", ruft meine Schwester nach mir und platzt in mein Zimmer. Heute ist Samstag und eigentlich würde ich nun etwas für mein Studium tun oder meine Serie weiter schauen. Doch seitdem meine Schwester im Zimmer steht, weiß ich, dass sie andere Pläne für uns hat.
„Was ist?", brumme ich genervt und setze mich auf. „Was willst du schon wieder?"
„Sei mal nicht so frech, aller", zischt sie grinsend und lässt sich neben mir auf mein Bett fallen. Dabei schaut sie zu mir. Immer noch mit dem breiten Grinsen auf den Lippen. „Also entweder haben wir jetzt ein Doppeldate oder wir haben ein Treffen zwischen Tassilo, Micah, dir und mir. Du entscheidest."
„Nein, kommt gar nicht in Frage. Ich muss Sachen erledigen und kann nicht raus?", gebe ich zurück und schüttle mit dem Kopf. „Außerdem kommt morgen Dardan zu uns und du weißt, dass er seit einer Woche aufgeregt ist."
Ja, der Tag, an dem ich seine Eltern kennengelernt habe, ist nun eine Woche her und Dardan schreibt mir seitdem jeden Tag, dass er nun nervös ist. Davor war ich es. Und ich verstehe ihn.
Trotzdem will ich ihn nicht fragen, ob er mit will, denn er ist sowieso beschäftigt mit seiner Arbeit im Studio und da möchte ich ihn einfach nicht stören. Er legt wirklich viel Wert auf dieses Album und möchte es so gut es geht perfekt haben. Dardan ist ein Perfektionist durch und durch und arbeitet schon mehrere Monate an diesem Album.
„Ich rufe Micah", beschließe ich dann und setze mich auf.
„Oh man eh", schmollt sie dann. „Tassilo hat sich schon auf Dardan gefreut."
Kurz überlege ich und lächle sie dann an. „Er kann doch morgen auch kommen? Dann ist Dardan vielleicht weniger nervös."
Rosa nickt mir zustimmend zu und zusammen überlegen wir uns, was wir mit den beiden machen können. Da uns nichts spannendes einfällt, entscheiden wir uns für einen Filmeabend bei Tassilo und fahren dorthin. Micah würden wir dort treffen.
Als wir dort ankommen, steigt Micah gerade aus seinem Wagen und dreht sich zu uns um. Er grinst.
„Juten Abend meine Ladies", ruft er uns zu und hilft Rosa dann beim Einparken. Sie hasst es rückwärts einzuparken, da sie es immer noch nicht gut kann. Egal wie oft man ihr dabei hilft, sie schafft es einfach viel zu selten alleine.
Zusammen betreten wir dann die Wohnung von Tassilo, da Rosa einen Schlüssel für seine Wohnung besitzt.
„Tesoro, wir sind da", ruft sie durch den Flur und läuft, nachdem sie ihre Schuhe in irgendeine Ecke gekickt hat, durch den kurzen Flur.
„Bin in der Küche, amore", ruft dieser zurück. Rosa läuft dorthin und begrüßt ihn wahrscheinlich mit einem innigen Kuss.
Ich seufze und streife mir meine Schuhe von den Füßen. Immer wenn ich Paare sehe, vermisse ich meinen Freund. Aber ich kann dazu nichts sagen. Ich habe es mir selbst ausgewählt, einen Künstler zu daten und zu lieben.
„Aw, vermisst da jemand seinen Freund?", neckt Micah mich und kneift mir in meine Wange. Dabei grinst er mich schief an. „Keine Sorge, ich kann ihn auch ersetzen."
Ich drehe mich zu ihm um und hebe dabei eine Augenbraue hoch. „Ach? Und was sagst du dann Mariele?", frage ich ihn provozierend zurück und deute mit diesen Satz auf den damaligen Abend auf der Party an. „Ich erinnere mich, wie mein Freund mir gesagt hat, dass meine besten Freunde ein Techtel-Mechtel veranstaltet haben und es ihm peinlich war als euch, euch so erwischt zu haben."
Micah läuft - wirklich - rot an. Und das habe ich nicht erwartet. Niemals in meinem gesamten Leben. Niemals ist er rot angelaufen, egal wie peinlich ihm eine Sache ist.
„Dio mio", rufe ich schockiert und fange an zu lachen. Wirklich laut. Doch das bringt ihn dazu, noch verlegener zu werden und an mir vorbei zu laufen. „Hey, Micah. Stopp, warte mal. Hallo? Ich rede mit dir, du Affe."
Micah jedoch ignoriert mich und läuft geradewegs ins Wohnzimmer, wo Tassilo auf dem Cafétisch einige Snacks sowie Trinken und Gläser bereitgestellt hat.
„Cazzo! Ich glaube es nicht", lache ich weiter und folge ihm ins Wohnzimmer. „Sag mal, ist dir das peinlich?"
„Carla, stai zitta", zischt er und lässt sich auf die creme farbige Couch fallen. „Ich will nicht darüber reden."
„Worüber reden?", fragt meine Schwester, welche zusammen mit Tassilo das Wohnzimmer betritt. Dieser drückt mir einen Kuss auf mein Haaransatz und schaut dann grinsend zu uns.
Ja, ich verstehe mich sehr gut mit meinem Schwager und bin auch wirklich froh darüber, dass er einer dieser Sorte Mann ist, der kein Arschloch gegenüber meiner Schwester ist. Ich gönne es ihr vom ganzen Herzen.
Micah durchbohrt mich mit tötenden Blicken, und will mir wahrscheinlich damit sagen, dass ich die Klappe halten soll. Also tue ich ihm diesen Gefallen und setze mich einfach neben ihm auf die Couch. „Ach nichts."
Rosa nimmt es hin und gemeinsam diskutieren wir, welchen Film wir gucken. Micah ist für einen Action oder Horrorfilm, Rosa für eine Komödie, während Tassilo und ich schon eine Reihe an Filmen vorschlagen. Fluch der Karibik.
Wir beide haben auch so ziemlich den selben Film und Serien Geschmack. Er liebt genau so sehr wie ich alte Sitcoms, hat auch schon alle durch und sieht sich diese bestimmt schon zum zehnten Mal an. Genau so wie die alten Filme.
„Wie wär's es mit Scarface?", schlägt dann Micah vor.
Wir sehen uns alle an und beschließen, zuerst diesen Film zu gucken und dann die Fluch der Karibik Reihe.
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𝖸𝖫𝖫𝖨 𝖨𝖬. | 𝘿𝘼𝙍𝘿𝘼𝙉.
Fanfiction„Ich fick mein Leben." „Während du dein Leben fickst, ficke ich dich." *** Carla Valentina Di Santis ist eine zwanzig jährige BWL Studentin. Seitdem sie 14 ist, hat sie ihr komplettes Leben durchgeplant...