Carla.
Mit offenem Mund starre ich immer noch auf das riesen Ding vor mir. Er hat mich tatsächlich nach Berlin gebracht. Und es ist verdammt schön. Und ein komplett anderes Gefühl. Ich bin überwältigt.
„Dardan, ich-"
„Sag nichts", flüstert er und sieht zu mir. Lächelnd. „Genieße kurz den Anblick. Denn wir bleiben nicht lange hier. Du bist bestimmt müde und musst sowieso noch auf Klo."
Stimmt, meine Blase drückt wirklich. Doch ich genieße meinen Anblick. Nicht auf das Brandenburger Tor, sondern auf den jungen Mann vor mir. Er ist viel schöner. Er ist wie Kunst für mich.
Ich lächle ihn an und sehe, wie er mich verwirrt an blickte. „Was ist?"
„Ich verstehe einfach nicht, wieso du so schön bist", sage ich lächelnd und schüttle dabei leicht mit meinem Kopf. „Wow, deine Eltern haben echt gute Arbeit geleistet und props an sie, das sie nicht einkaufen gewesen waren."
„Du killst echt jede Stimmung, Vale", lacht er und küsst meine Stirn. „Deine Eltern haben ebenfalls keine schlechte Leistung gebracht. Wobei du schon fast die Kopie deiner Schwester bist."
Ich boxe ihm gegen seinen Arm und grinse ihn an. „Ich bin keine Kopie, man." Noch immer grinse ich und blicke zu ihm hoch. „Aber moment. Meine Eltern. Wissen sie, das ich hier bin?"
Er nickt. „Ja, nach unserem Date im Cube, habe ich mit Micah geschrieben. Er hat eine Gruppe mit deiner Schwester gemacht und wir haben es zu dritt alles geklärt. Naja, sie hat deine Eltern gefragt und deinen Koffer gepackt und ich habe alles andere geregelt."
Mein Grinsen verblasst. Was heißt alles andere? „Was meinst du mit alles andere?"
„Die Flüge, das Anmelden am Flughafen, weil ich dich mit einem Bandana herum geschleift habe, Luciano als Fahrer, das Hotel. Eigentlich alles", antwortet er mir ehrlich.
„Du hast schon wieder Geld für mich ausgegeben?", schreie ich schon fast.
„Valen-"
„Man Dardan. Ich will das nicht und ich meine das ernst", sage ich und kreuze beleidigt meine Arme vor der Brust. „Was mache ich nur mit dir? Du brauchst eine Gehirnwäsche."
„Hä, bist du dumm? Ich lasse doch nicht immer meine Frau bezahlen. Valentina, ich habe das Geld und ich bin froh, dass ich es endlich mal für gute Dinge ausgeben kann. Dinge, die dich lächeln lassen. Glaub mir", sagt lächelnd und legt seine Hände an meine Wangen. „Du hättest gerade dein Lächeln sehen sollen, als du gesehen hast, wo wir sind. Ich würde jeden Preis der Welt bezahlen, nur um dieses Lächeln zu sehen."
Eine Gänsehaut durchfährt meinen Körper und ich glaube sogar, das meine Gänsehaut, Gänsehaut bekommen hat. Diese Worte, die er mir gerade gesagt hat, sind so ehrlich und so süß, dass ich es nicht mal glauben lan.
Ich lege meine Hände an seine und schaue lächelnd zu ihm. Wir stehen eine ganze Weile lang so, schauen uns an und verlieren uns in eine andere Welt. In unsere. Und ich will nicht aus dieser Welt heraus. Es macht mich glücklich, wenn er mich ansieht und sehen konnte, was sich in meinen Augen wieder spiegelt. Nicht jeder kann das. Aber meine Augen sind immer so offensichtlich. Es ist einfach sie lesen zu können.
Irgendwann beugt Dardan sich zu mir runter und ich bekomme Herzrasen. Ich glaube sogar, dass mein Herz gerade aus meiner Brust gesprungen und davon gelaufen ist. Quietschend wie eine Gummi Ente. Doch wie eh und je, passiert nichts. Er küsst nur meinen Mundwinkel, doch das reicht mir, um meine Sinne zu benebeln.
Dardan bleibt noch nah an meinem Gesicht und ich spüre, wie sein warmer Atem gegen mein Gesicht prallt. „Noch nicht", haucht er und lehnt sich dann zurück.
Zusammen laufen wir dann eine Weile durch die Innenstadt Berlins. Ich bin das erste Mal hier und bewundere daher auch alles mit großen Augen.
Irgendwann kommen wir am Alexanderplatz an und ich merke, wie sich immer zunehmender die Stimmung sowie die Leute selbst verändern. Es laufen viele Betrunkene herum, an vielen Ecken sitzen oder schlafen schon Obdachlose und hier und da sind große Gruppen zu sehen.
Das sieht eindeutig schlimmer aus als in Stuttgart.
„Dardan", flüstere ich und drücke seine Hand etwas. „Können wir vielleicht einen großen Bogen um den Alexanderplatz machen und einfach herkommen, wenn es hell ist?"
Dardan schaut mich an, während wir beide nebeneinander herlaufen. Dann ziert sich ein freches Grinsen auf seinen Lippen und er schüttelt seinen Kopf. „Hast du Angst?"
Ich brumme genervt auf und schmiege mich näher an ihn, dabei lege ich noch meinen anderen Arm um seinen, welche meine Hand hält. „Vielleicht."
„Wir müssen nur kurz hier um die Ecke und dann holt uns auch schon Luciano wieder ab und fährt uns zum Hotel", antwortet er mir lachend und drückt mir einen Kuss auf die Stirn. „Keine Sorge, Vale. Mit mir an deiner Seite wird dir schon nichts passieren."
Fragend schaue ich zu ihm auf und hebe eine Augenbraue in die Höhe. „Woher willst du das wissen? Es könnte jeden Moment einer um die Ecke kommen und uns überfallen. Mit einem Messer", rede ich einfach drauf los und schaue ihn mit großen Augen an. „Oh mein Gott, Dardan! Wie wollen wir uns dann verteidigen? Die Typen würden uns abstechen!"
Dardan stutzt kurz, aber schüttelt dann seinen Kopf. „Weißt du was ich dann machen würde? Ich würde dich loslassen, dich wegschubsen und dir sagen, dass du um dein Leben rennen sollst."
„Aber dein-"
„Nichts da aber", schneidet er mir das Wort ab. „Schau ich weiß ganz genau, wieso du dir so einen Kopf darüber machst. Ja es ist der Alexanderplatz. Und ja, genau aus solchen Gründen sollte man ihn nachts meiden. Aber wenn es hart auf hart kommt, dann rennst du eben davon."
„Du würdest dich also für mich abstechen lassen?", frage ich ihn und lächle dabei leicht auf.
Er schüttelt den Kopf. „Nein, ich glaube sogar, das ich für dich sterben würde."
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𝖸𝖫𝖫𝖨 𝖨𝖬. | 𝘿𝘼𝙍𝘿𝘼𝙉.
Fanfiction„Ich fick mein Leben." „Während du dein Leben fickst, ficke ich dich." *** Carla Valentina Di Santis ist eine zwanzig jährige BWL Studentin. Seitdem sie 14 ist, hat sie ihr komplettes Leben durchgeplant...