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Carla.

„Komme", rufe ich nach unten, als ich die Tür geöffnet und den Summer betätigt habe. Ich ziehe mir gerade meine schwarzen Vans an, als ich Schritte nach oben höre. Hat der Junge was an den Ohren? Ich sagte doch, ich komme nach unten. „Sag mal, bist du taub oder warum kommst du nach oben? Ich sagte, ich komme."

Ich höre ein Lachen vor der Tür und schaue auf. Vor mir steht Dardan, in einem schwarzen Adidas Jogginganzug und schwarzen Nike Schuhen. Ein leichtes Schmunzeln ziert sich auf meinen Lippen.

„Sorry", lacht er weiter und lehnt sich gegen die Tür. „Du siehst gut aus."

„Danke", sage ich und erhebe mich, nachdem ich meine Schuhe zugebunden habe. „Konntest du dich nicht entscheiden?"

Ich greife nach meinen Hausschlüsseln und laufe an ihm vorbei, ziehe die Tür hinter mir zu und schließe diese ab. Während ich das mache, spüre ich seinen Blick auf mir, weshalb ich zu ihm hoch sehe. Er blickt mich fragend und mit zusammen gezogenen Augenbrauen an.

„Was meinst du?", fragt er mich.

Wieder schmunzle ich und lasse meinen Blick an ihm gleiten. „Adidas und Nike?", ich lege meinen Kopf seitlich und schaue ihn grinsend an, bis er endlich versteht, was los ist.

„Oh", sagt er und lächelt dann selbst auf. „Ja, also das ist so eine Sache.. gehen wir jetzt frühstücken oder nicht?"

Ich nicke nur und laufe dann die Treppen herunter. „Hey, du weißt jetzt wo und in welchem Stockwerk ich wohne-"

„Ja, ich mache zwar Sport, aber meine Lunge war für eine Sekunde trotzdem gefickt", lacht er und hält mir die Tür unten auf, sodass wir direkt in der Stadt stehen.

„Ich wollte eigentlich wissen, wo du wohnst", spreche ich weiter und bleibe vor ihm stehen.

„Ehm, vor einem Jahr hab ich noch in Zuffenhausen gewohnt, jetzt wohne ich in Plochingen", erzählt er mir und schaut mich lächelnd an. „Wir könnten nachdem Essen zu mir?"

Papa sagt nein. Paolo sagte mir, dass wenn er mich zu ihm einlädt, es ernster wird. Und ich weiß nicht, was ich jetzt machen sollte. Ich will nicht, dass ich später meinen Vater anlügen muss, aber ich will auch wissen, wie es sich entwickelt. Also soll ich oder soll ich nicht?

Meine Entscheidung wird mir schnell abgenommen, als ich vereinzelte Tropfen auf meinem Gesicht spüre und kurz zusammen zucke. Na toll. Regen.

Ich habe nichts gegen Regen. Nicht wenn ich zuhause, im Auto oder sonst wo im Trockenen sitze, aber draußen, da ist es dann etwas anderes.

„Lass uns was Essen und gucken wie das Wetter dann wird, ja?", antworte ich ihm und zusammen laufen wir dann los.

Wir fragen uns gegenseitig aus, wie unsere Woche lief und was wir so gemacht haben, und das obwohl wir so gut wie jeden Tag miteinander geschrieben haben. Ich bin so vertieft in unser Gespräch, das ich nicht mal mitbekomme, dass Dardan uns zu einem kleinen Café führt. Es ist ein kleines Café an der Ecke des Rathausplatzes und hat einen französischen Stil.

„Oh Gott, sieht das süß aus", rufe ich begeistert, nehme seine Hand laufe auf die Tür des Cafés zu. Doch so einfach wie ich es mir vorgestellt habe, läuft es nicht ab, denn Dardan lässt sich nur schwer mitziehen. Keine Ahnung, ob er das mit Absicht tut. Deshalb drehe ich mich zu ihm um und funkle ihn an. „Hallo? Ich will reingehen? Ich hab hunger."

„Ich dachte wir sitzen draußen?", meint er fragend und nickt auf die Stühle, welche vor dem Café aufgestellt wurden und auch schon einige Gäste gemütlich sitzen. Ich blicke nach oben und sehe weder einen riesen Schirm für den Platz noch eine Art Jalousie oder wie es sich nennt. Das bemerkt Dardan dann auch und nickt zur Tür. „Okay, hast mich umgestimmt. Lass rein."

𝖸𝖫𝖫𝖨 𝖨𝖬. | 𝘿𝘼𝙍𝘿𝘼𝙉.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt