Carla.
Samstag. Rosa's und Tassilo's Tag. Ich freue mich genau so sehr wie Rosa selbst und bin mindestens genauso aufgeregt wie sie. Immerhin ist sie meine einzige Schwester und eine weitere Hochzeit meiner kleinen Familie würde nicht anstehen. Außer die meiner. Falls diese mal passieren sollte.
Sofort schleichen sich meine Gedanken zu Dardan. An das letzte Gespräch heute Nacht. Wir haben noch ungefähr 15 Minuten gesprochen, darüber das Rosa ihn eingeladen und er es abgelehnt hat. Wieso er mir davon nicht erzählt hat. Er dachte, ich würde es schon wissen und ihn nicht ansprechen, weil es ihm unangenehm ist und ich nicht wollte, dass er auch kommt. Aber um ehrlich zu sein, ich würde gerne wissen, wie er da auftauchen würde. Ob er in einfacher Jeans und einem Rollkragenpullover oder einem Hemd kommt. Ich weiß es echt nicht und es brennt in meinem Inneren, das zu wissen.
Vielleicht lade ich ihn auf die Hochzeit ein? Es steht noch nicht genau fest wann diese sein soll, aber Rosa möchte unbedingt eine Juni Hochzeit haben und bis dahin hat sie ja noch lange Zeit. Genauso wie Dardan, um es sich zu überlegen. Wer weiß, ob wir bis dahin überhaupt noch in Kontakt sind, ob mehr aus uns geworden ist.
Rosa ist mit ihrer Freundin zu ihr nach Hause gefahren, damit wir uns hier zusammen fertig machen können, denn Egzona kam auch dazu und zu fünft ist es dann doch zu voll in Mariele's kleiner Wohnung.
Mariele und ich müssen aber dafür umso mehr übersetzen für meine Cousine und Egzona. Und Egzona muss mir etwas übersetzen.
Das mit letzter Nacht habe ich noch keinen der beiden noch meiner Cousine erzählt. Oder dem Tag im Studio. Das Ding ist, ich will es nicht auf beiden Sprachen erzählen, weshalb ich es erstmal zur Seite lege und einfach nur etwas frage.
„Hey Egzona", fange ich das Gespräch an, während ich meine Haare locke.
„Hm?", gibt sie zurück und tuscht sich gerade die Wimpern. „Was willst du?"
„Was heißt Ylli im?", frage ich sie und versuche es - so gut es geht - auszusprechen.
Egzona stoppt in ihrer Bewegung und dreht sich zu mir um. „Wer fragt?"
„Ich frage?", sage ich verwirrt und lege den Lockenstab zur Seite. „Was heißt das jetzt?"
„Nennt Dardan dich so?", hakt sie weiter nach, doch ich erkenne ein leichtes Lächeln auf ihren Lippen. Ich nicke kaum bemerkbar und noch immer verwirrt. „Mein Stern."
„Mein Stern?", wiederhole ich ihre Worte und schaue zum Spiegel. Mariele und Chiara haben sich im Badezimmer verschanzt und überlassen uns ihr Schlafzimmer. Irgendwie verstehen beide sich echt gut und waren auch auf einer Wellenlänge. Vor allem sind beide so gleich mit ihrem Verhalten.
Und dann macht es kurz Klick. Stellina. Mein Großvater nannte mich so und seitdem sagt Dardan Ylli im.
Oh mann, er ist so süß. Nennt mich immer Zemer oder jetzt noch mein Stern und ich komme nicht mal damit klar, ihn auch nur in meinen Gedanken baby zu nennen.
„Wieso bin ich so?", stöhne ich frustriert auf und merke die verwirrten Blicke von meiner besten Freundin auf mir. „Er ist so süß zu mir und ich packe es nicht mal, ihn in meinen Gedanken baby zu nennen, obwohl ich dieses Wort echt verabscheue."
Egzona lächelt mich aufmunternd an und legt eine Hand auf meine Schulter. „Es zwingt dich keiner, dass du ihm einen Spitznamen gibst. Er hat eben einen Namen für dich gefunden und nennt dich ab sofort so. Und wenn du bereit dafür bist, wirst du ihm auch einen geben können."
„Ich mache mir zu viele Gedanken darüber und über ihn, oder?", ich sehe sie verzweifelt an und puste mir eine der letzten Strähnen aus meinem Gesicht, welche ich noch Locken muss.
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𝖸𝖫𝖫𝖨 𝖨𝖬. | 𝘿𝘼𝙍𝘿𝘼𝙉.
Fanfiction„Ich fick mein Leben." „Während du dein Leben fickst, ficke ich dich." *** Carla Valentina Di Santis ist eine zwanzig jährige BWL Studentin. Seitdem sie 14 ist, hat sie ihr komplettes Leben durchgeplant...