78 ✔️

1.1K 57 10
                                    

Carla.

Dank Egzona weiß ich, das Dardan wieder zurück in Deutschland ist. Es sind zwei Wochen vergangen, in denen weder er noch ich mich gemeldet haben. Naja, ich habe es versucht. Aber er lehnte es ab, weil er keine Zeit für mich hatte.

Es ist Ende März und ich merke, wie ich zunehmender schlecht gelaunter werde. Ich vermisse ihn einfach so sehr, dass ich nicht weiß, wem ich meine Aufmerksamkeit schenken soll. Meine Liebe und meine Zuneigung. Dardan hat es immer wieder zu spüren bekommen, egal ob persönlich, über Whats App, einem Anruf oder Facetime. Ich liebe es ihn - mit meiner Liebe - zu nerven.

Seufzend verlasse ich den Hörsaal. Neben mir Mariele, welche mich fragend ansieht, als ich abermals nach meinem Smartphone greife und nachschaue, ob er sich gemeldet hat. Doch wie soll es auch anders sein. Nichts. Wie die letzten zwei Wochen auch schon.

„Okay es reicht", gibt Mariele von sich und bleibt stehen. Sie legt ihre Hände an meinen Schultern ab und rüttelt an diesen. „Ich platziere dein Gehirn an die richtige Stelle und danach schreibst du ihm, anstatt Trübsal zu blasen. Verstanden?"

Mit großen Augen sehe ich sie an, nicke dann aber. Ich atme tief durch und entsperre mein Handy, klicke auf die grüne App und suche nach seinem Chat.

Sofort lese ich seine letzte Nachricht an mich und kneife mir meine Augen zu.

sorry keine zeit.

Brummend rolle ich mit den Augen und tippe ihm, trotz seiner dummen Antwort, erneut eine Message und hoffe, dass er dieses Mal Zeit für mich findet.

„Hab", murmle ich und blicke zu Mar, welche mich grinsend anschaut.

„Perfekt", klatscht sie in die Hände, hakt sich bei mir ein und läuft weiter. Kurz pfeift sie herum und sieht sich die hetzenden Studenten an, welche wahrscheinlich im zweiten Semester sind und nicht zu spät zu ihren Vorlesungen kommen wollen. „Wenn er dir wieder absagt, dann sag deine Meinung einfach knallhart. Du kommst ihm schon ein zweites Mal entgegen, und jetzt wo er wieder da ist, kann er auch Zeit für dich finden."

Ich nicke nur und steige - nachdem wir meinen Wagen erreicht haben - in diesen ein. Mariele fahre ich noch nach Hause, denn momentan ist ihr Wagen in der Reparatur, was ich nicht verstehe, da sie sowieso kaum fährt. Aber mittlerweile hat sie sich an das Fahren gewöhnt.

Als Mariele gerade ausgestiegen ist, vibriert mein Handy in der Tasche, wonach ich sofort greife und auf den Display sehe. Dardan.

Auf meine Frage, ob er die Tage Zeit hat, erwidert er es nur mit einem komm ins studio. Ich antworte ihm nicht und fahre gleich dorthin. Dennoch lasse ich mir mehr Zeit als sonst, weshalb ich auch zwanzig Minuten brauche. Und das, obwohl ich sogar in Stuttgart bin.

Als ich gerade vor dem Gebäude geparkt habe, sehe ich, wie er mit Alban draußen steht und raucht. Dabei lacht er und sieht so unbeschwert aus.

Während es ihm also gut geht, habe ich mir die letzten Tage nur Gedanken darüber gemacht, was ich machen soll? Wie ich mich entschuldigen soll und ob er mich überhaupt noch will?

Dennoch steige ich aus und werfe ziemlich laut die Tür hinter mir zu, weshalb auch Alban der erste ist, welcher auf mich aufmerksam wird. Er tippt Dardan an seine Schulter und nickt dann in meine Richtung. Kurz sehen die beiden Brüder zu mir, ehe Alban ihm etwas sagt und dann winkend in die andere Richtung verschwindet.

Ich bleibe stehen und sehe einfach nur zu Dardan, welcher seine Kippe wegschnipst und dann auf mich zu kommt. Er bleibt einige Schritte vor mir stehen und mustert mich, ehe er sich zu mir beugt und mir wahrscheinlich einen Kuss geben will, doch ich weiche aus.

𝖸𝖫𝖫𝖨 𝖨𝖬. | 𝘿𝘼𝙍𝘿𝘼𝙉.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt