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Carla.

Seit einer halben Stunde liegen wir auf der Couch. Naja, ich liege mehr auf ihm als auf der Couch und starre an die Decke. Wir sprechen nicht, genießen die Ruhe zwischen uns und das finde ich mehr als nur schön.

„Weißt du", unterbricht er unser Schweigen und streicht mir mit seinen Fingern über meinen Arm entlang. Ich trage heute nur ein weißes T-Shirt und darunter eine Skinny Jeans, weshalb er es schafft, dass sich meine kleinen Härchen sträuben. „Die Zeit, in der wir weder miteinander geschrieben noch geredet oder getroffen haben, hat mir wieder einmal bewiesen, dass ich dich brauche."

Lächelnd - wegen seinen so ehrlichen Worten - sehe ich zu ihm und lehne mich zu einem flüchtigen Kuss vor. Doch Dardan vertieft diesen und küsst mich leidenschaftlicher zurück. Ich spüre in diesem Kuss, all seine Liebe zu mir und die Sehnsucht, an welchen wir in den letzten zwei Wochen gelitten haben.

Ihm ging es also genau so wie mir. Er hat mich genau so sehr vermisst, wie ich ihn. Und das zeigt mir, wie er für mich fühlt.

Të dua shum", nuschelt er zwischen dem Kuss und lässt mich grinsen.

Ja, mein Albanisch ist nicht das beste. Und ja, ich verstehe immer wieder mal ein paar Worte. Und diese Worte sind ziemlich einfach. Ich weiß was die ersten Worte bedeuten und das letzte Wort lässt mich nur grübeln.

„Ich dich auch, zemer", hauche ich, ehe ich wieder beginne ihn zu küssen, doch er weicht mir aus, was mich aufseufzen lässt. „Was ist?"

„Nichts", grinst er mich an und setzt sich etwas auf, weshalb ich es ihm nach mache. „Ich hab Hunger, wollen wir uns was bestellen?"

Ich mustere ihn ausgiebig, da ich nicht verstehe, warum er auf einmal so ist, wie er ist. Dennoch entscheiden wir uns für chinesisches Essen und das ich hier mal aufräume. Er sagte mir zwar, dass er und seine Jungs das schon machen würden, aber die Frage wäre dann, das Wann. Außerdem kann ich hier nicht so rumliegen in diesem Müllhaufen.

„Anstatt da faul rum zu sitzen, kannst du dich mal nützlich machen und mir helfen, budall", keife ich ihn an, aber schmunzle leicht. Er sieht mich ebenfalls grinsend an und erhebt sich dann von der Couch, greift nach der Mülltüte, welche ich schon mit der Hälfte voll gestopft habe und beginnt, die restlichen Kartons in den Sack zu werfen.

Wir werden genau fertig, als es klingelt. Vor der Tür haben wir zwei volle Müllsäcke platziert und ich habe es mir zu Herzen genommen und die Tische mit einem Lappen zu wischen.

Dardan rauscht an mir vorbei an die Tür, dabei entgeht mir sein breites Grinsen nicht, welches auf seinen Lippen liegt. Oh nein. Kommt nicht in Frage, Mushkolaj.

Sofort renne ich zu ihm und stoße ihn von der Tür weg. „Nein!" Ich höre nur, wie er vor Schmerz zischt und sich den Kopf hält, da er mit seinem Schädel gegen die Wand geknallt ist. „Sag mal, spinnst du? Was hab ich dir getan?"

„Du bezahlst nicht", gebe ich von mir und stelle mich vor die Tür. Dardan verdreht nur seine Augen und stellt sich dann vor mich hin. „Ich meine es ernst."

„Okay, baby", lächelt er mich frech an und beginnt feuchte Küsse an meinen Kiefer verteilen, wandert hinab an meinen Hals und lässt mich aufseufzen. „Dardan", stottere ich, als ich vernehme, wie es an der Tür klopft.

Mein Freund schiebt mich leicht zur Seite, doch lässt seine Lippen nicht von meinem Hals ab. Für einen Moment jedenfalls. „Einen Augenblick noch", sagt er mit lauter Stimme und sieht zu mir hinunter. „Ich hoffe, du weißt, wie verrückt du mich machst, Valentina." Er legt seine Hände links und rechts von meinem Kopf an die Tür und schaut mich noch immer an.

𝖸𝖫𝖫𝖨 𝖨𝖬. | 𝘿𝘼𝙍𝘿𝘼𝙉.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt