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Carla.

Wie auch schon in den letzten Tagen, bin ich wieder beschäftigt mit der Uni. Zwar noch nicht so ausführlich wie wenn ich für meine Prüfungen lerne oder meine Hausarbeit schreibe. Dennoch hänge ich mich schon rein.

Als ich vor drei Tagen bei Egzona war, habe ich mit Florat ziemlich viele Videos der Lets Play Reihe angeguckt, sodass ich direkt die letzten Tage weiter geschaut habe. Denn irgendwie gefällt mir die Story dahinter.

Florat selbst hat mich nicht weiter nachgefragt, was mit Dardan ist und hat lieber mit mir zusammen The Plague Tale geschaut und seine Kommentare - genau so wie Gronkh auch - abgegeben.

Doch Dardan hat immer wieder versucht, mich zu erreichen, ob mit Anrufen oder Nachrichten. Er wollte und will es immer noch geklärt haben, weshalb er auch versucht hat, näher an ein Gespräch mit mir zu kommen.

Aber ich wollte nicht und will es immer noch nicht. Ich bin enttäuscht. Einfach, weil er mir nicht Bescheid gegeben hat. Und auch wenn er sich anstrengt mit einer Entschuldigung, brauche ich einfach Zeit.

Das dachte ich zumindest, denn urplötzlich steht meine Schwester im Türrahmen und sieht mich bedauernd an. „Hey, was geht so ab?"

Augenrollend sehe ich sie an und nicke leicht mit meinem Kopf. „Lass stecken. Was willst du?", frage ich sie gleich und entdecke hinter ihr eine weitere Person. Ich erkenne sie sofort und erhebe mich von meinem Stuhl. „Er soll gehen."

„Ich kann ihn doch jetzt nicht einfach raus bitten. Das ist voll stier, alter", gibt Rosa zurück und schüttelt mit dem Kopf. „Ihr werdet miteinander reden. Mir egal, ob es dir passt oder nicht."

„Ros-"

„Carla Valentina Di Santis!", mahnt sie mich und hebt ihre Hand. Dann dreht sie sich zu ihm um und öffnet die Tür. „Ihr könnt gerne raus, wenn ihr euren Disput geklärt habt. Egal, ob es immer noch in einem weiteren Streit endet oder nicht. Aber ihr werdet reden."

Ich schnaufe nur genervt auf und kreuze meine Arme vor der Brust, während Dardan in mein Zimmer eintritt. „Ich hasse dich, Rosa. Misch dich doch nicht in meine Angelegenheiten ein."

Stai zitta, Carla. Mi rompe le palle! (Halt die Fresse. Du gehst mir auf die Eier!)", zischt sie und hebt dabei ihren Zeigefinger hoch. Dann spricht sie weiter, aber auf Italienisch, damit mein nerviger Freund auch nichts versteht. „Ihr werdet das klären. Es ist mir echt scheiss egal, ob ihr danach noch zusammen seid oder nicht. Aber verfickt noch mal klärt ihr das. Wie alt bist du? 13?"

„Raus!", rufe ich laut und knalle einfach nur die Tür zu. Eigentlich würde ich gerne abschließen, aber dann kann ich meinen Gast nicht rauswerfen, weil ich es bestimmt in unserer Diskussion vergessen werde.

Ich drehe mich zu Dardan um und sehe ihn abwartend an, während er unbeholfen im Raum steht und wahrscheinlich nicht weiter weiß. Wieso ist er dann hier, wenn er nicht mal reden kann?

Augenrollend setze ich mich wieder an meinen Schreibtisch und versuche mich auf meine Unterlagen zu konzentrieren. Doch dies gelingt mir nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe. Denn nur der Gedanke daran, dass der Albaner in meinem Zimmer steht, macht mich nervös.

„Sag was du zu sagen hast, und geh dann", gebe ich von mir und werfe einen Blick über meine Schultern zu ihm. Er ist gerade dabei mein Schlafzimmer zu studieren. Immerhin ist er zum ersten Mal hier drin. „Hallo?"

„Hm?", gibt er zurück und dreht sich zu mir um. „Sorry, ich wollte mich nur kurz umsehen."

Ich brumme genervt auf und drehe mich auf meine Stuhl zu ihm rum. „Wieso? Bringt dich das irgendwie weiter, damit ich dir verzeihe?", frage ich ihn schnippisch und hebe dabei eine Augenbraue in die Höhe.

𝖸𝖫𝖫𝖨 𝖨𝖬. | 𝘿𝘼𝙍𝘿𝘼𝙉.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt