Carla.
„Aufstehen, Carla", platzt jemand in mein Zimmer und verschafft mir direkt Kopfschmerzen. „Es ist Samstag, ein herrlicher Septembermorgen wie noch nie. Also raus aus den Federn." Nun zieht diese Person an meiner Decke und versucht sie mir wegzunehmen, doch ich weigere mich und werfe die Decke über meinen Kopf.
„Lass mich schlafen", brumme ich genervt auf und versuche von irgendeiner Lücke frische Luft zu schnappen. Erfolglos. Ich ersticke gleich. Und meine Kopfschmerzen machen es nicht besser. Mein Kopf brummt und hört gar nicht mehr auf. „Mein Kopf", jammere ich und reiße die Decke dann selbst von meinem Kopf. „Wasser."
Rosa steht grinsend vor mir, mit einer großen Wasserflasche in ihrer Hand und in der anderen eine Tablette. „Gut, das ich mit dir aufgewachsen bin und weiß wie du tickst", lacht sie amüsiert und stellt die beiden Dinge auf mein Nachtschränkchen ab. „Du bist gestern echt spät nach Hause gekommen. Hat Micah dich gefahren?"
Ich nicke nur und nehme dann die Tablette ein und direkt danach das Wasser. Ich trinke viele und große Schlücke, denn mein Hals fühlt sich an wie eine Sahara.
„Wann wollt ihr euch eingestehen, dass ihr zueinander gehört?", fragt sie ernst und meint es auch so.
Ich verschlucke mich am Wasser und merke, wie es über mein Kinn und dann auf meine Decke läuft. „Was?", schaue ich sie verstört an. „Rosa, nein. Was zur Hölle? Micah und ich sind wie Geschwister. Zwischen ihm und mir wird nie was laufen. Das wäre zu komisch. Außerdem steht eine Freundin auf ihn und das könnte ich ihr niemals antun."
Sie muss ja noch nicht wissen, das es Mariele ist, die auf meinen besten Freund steht.
„Also stehst du auch auf ihn?", hakt sie weiter nach.
Ich seufze laut auf und lege Zeige- und Mittelfinger an meine Schläfe. „Nein. Ich lerne gerade jemand anderen kennen und schaue, ob es was ernstes wird. Und nein, es ist nicht Micah."
„Wer ist es dann?", lächelt sie mich an und spielt an ihrem Ringfinger mit ihrem Verlobungsring.
„Ein Junge."
Rosa hebt ihren Kopf und zieht ihre Augenbrauen zusammen. „Sag bloß. So richtig mit drei Beinen, Bart und Muskeln?"
Ich schnappe mir ein Kissen und schlage sie damit. „Verschwinde, Rosa", lache ich und lssse mich dann wieder zurück fallen.
„Wir kommen auf dieses Gespräch zurück", sagt sie mahnend und hebt dabei einen Finger in die Höhe. „Noch bist du mich nicht los und bis dahin hast du dir diesen jungen Mann geklärt. Sieht er gut aus?"
„Rosa!"
Rosa lacht, steht dann von meinem Bett auf und läuft Richtung Tür. „Ich komme wieder."
Als sie dann endlich die Tür hinter sich schließt, atme ich erleichtert auf und schließe für einige Minuten meine Augen. Das Pochen in meinem Kopf hört noch immer nicht auf. Ich muss mindestens eine halbe Stunde warten, damit sich die Wirkung endlich zeigt. Ich hoffe, sie zeigt sich. Ansonsten bin ich für diesen Tag komplett aufgeschmissen.
Nach wenigen Minuten greife ich nach meinem Smartphone und entsperre es. Auf meinem Bildschirm zeigen sich viele, wirklich viele Nachrichten ab. Naja eigentlich sind es nur die Gruppen, in denen wir gestern, während des Feiern, geschrieben haben. Außer mir natürlich. Trotzdem lese ich es mir durch und lache über Egzona und Mariele. Denn als sie auf Toilette waren, hatten sie anscheint mit zwei anderen Mädels Stress, Paolo war die ganze Zeit verschwunden und kam immer nach einer halben Stunde wieder. Luis und ich waren den ganzen Abend über auf der Tanzfläche und hatten miteinander getanzt. Und um das jetzt noch mal zu erwähnen: Luis ist schwul und ich liebe es mit ihm zu tanzen, weil er es, neben Micah, wirklich gut kann und ich mir nicht mal Sorgen machen muss. Er passt genau so wie Micah auf uns auf. Paolo würde das zwar auch tun, wenn er nicht jedes Mal verschwinden würde.
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𝖸𝖫𝖫𝖨 𝖨𝖬. | 𝘿𝘼𝙍𝘿𝘼𝙉.
Fanfiction„Ich fick mein Leben." „Während du dein Leben fickst, ficke ich dich." *** Carla Valentina Di Santis ist eine zwanzig jährige BWL Studentin. Seitdem sie 14 ist, hat sie ihr komplettes Leben durchgeplant...