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Carla.

Es kam wieder zu keinem Kuss, aber das macht mir nichts. Trotzdem fuhr er, bzw. unser Chauffeur für diesen Abend, mich bis zur Tür. Auch nachdem ich ausgestiegen bin, folgte er mir noch bis zu der Haustür und verabschiedete sich von mir. Ich bedankte mich für den tollen Abend und dieses Mal, ja, da war ich diejenige, die ihm einen Kuss an die Wange gab, ehe ich in das Gebäude betrat.

Heute ist der 27. und das ist immer der Tag, an dem wir, meine Freunde und ich uns treffen, um unsere Geschenke zu überreichen. Wir kaufen nicht für jeden ein Geschenk, sondern Wichtelten eher. Finde ich sowieso lustiger. Der Preis beträgt bis zu 15€ und nicht wie in der Schule damals 5€.

Zudem habe ich dieses Jahr Mariele gezogen. Am Anfang war es für mich wirklich schwierig etwas für sie zu finden, da sie immer so eigen ist. Aber als ich dann durch die vielen Läden gegangen bin, fand ich schließlich etwas. Naja ich habe ihr genau drei Dinge gekauft.

Letztes Jahr hatten wir uns alle bei Micah getroffen, doch dieses Jahr sind wir alle bei Mariele eingeladen. Gegen 18 Uhr komme ich dann auch schließlich bei ihr an. Und siehe da, Micah ist schon vor mir anwesend.

„Hey, endlich", lacht Mariele auf und küsst meine Wange. „Ich nehme dir das mal ab und bringe es ins Wohnzimmer. Ich hab Bier, Wein und für dich und die Jungs Jägermeister. Konnte mich nicht entscheiden, welches Getränk ich kaufen sollte."

Tesoro", ruft mein bester Freund nach mir und kommt in den Flur. „Du siehst gut und glücklich aus. Wieso?"

Mein Blick huscht zu Mariele, welche sofort in ihr kleines Wohnzimmer flitzt.

„Sei ehrlich, sie hat es dir erzählt oder?", frage ich ihn dann einfach und lache dann. Micah nickt nur grinsend. „Ja ich hatte ein Date und was soll ich sagen? Er hat mich verwöhnt und locker über 500€ ausgegeben. Vielleicht sogar mehr. Wie viel kostet es, eine Bentley Limousine für einen Tag zu mieten?"

Micah reißt seine Augen auf und sieht mich geschockt an. „Moment, du hast es ihm erlaubt, das zu machen? Du? Carla Di Santis?"

Lachend schüttle ich den Kopf. „Nein natürlich nicht. Was denkst du bitte? Ich wusste nicht, wo wir essen, wie wir hinkommen und sonst was. Aller Micah, wir hatten einen verdammten Chauffeur."

„Ach du heilige Scheisse", sagt er erstaunt und legt seine Hände an seine Wangen. „Wow, er muss echt viel Geld scheissen."

Ich zucke nur mit den Schultern und gehe dann mit ihm ins Wohnzimmer, wo Mariele die Geschenke unter einem kleinen Kunststoff Baum legt. Wahrscheinlich will sie wieder ein Bisschen das Gefühl von Zuhause haben, weshalb sie es tut.

„Das sieht so süß aus", sage ich und höre dann die Klingel.

„Ich komme", ruft Mariele und rennt auf die Tür zu. Sie ist so nervös, aber ich nehme es ihr nicht übel. Sie macht gerade mal zwei Jahre bei unserem Wichteln mit und wir sind das erste Mal jetzt an Weihnachten bei ihr bzw. nach Weihnachten.

„Sind wir zu spät?", höre ich Paolo lachen und sehe wie Egzona in das Wohnzimmer stolziert.

„Mama ist da", grinst sie und quetscht sich zwischen Micah und mich. „Hey meine Lieblinge. Ich habe euch vermisst. Also wer hat mich bekommen?"

„Ich bin eigentlich dafür, das wir die Traditionen bei behalten und erstmal Kevin allein zuhaus gucken, Egzo", meint Luis und setzt sich neben Micah, womit die Couch nun fast besetzt ist. An den anderen Seiten setzen sich Paolo und Mariele hin.

„Wenn es sein muss", seufzt Egzo genervt auf und lehnt ihren Kopf an meiner Schulter ab. „Hast du mich gezogen?"

Ich schaue sie an und lache einfach nur. Sie macht es jedes Jahr, aber keiner von uns hat es ihr je gesagt. Es ist sowieso immer lustig, wie sie versucht, es herauszufinden.

𝖸𝖫𝖫𝖨 𝖨𝖬. | 𝘿𝘼𝙍𝘿𝘼𝙉.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt