2.singender simon

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,,Mum, bitte hör auf" flüstere ich zu ihr. Sie hebt ihren Kopf an und das was ich sah brach mir schon förmlich mein Herz. Er hat sie wieder geschlagen, das Monster das sich mein Erzeuger nennt. Seit ich ein kleiner Junge war und mich daran erinnern kann fing er an zu trinken. Manchmal fand ich in der Kommode die bei Ihnen im Schlafzimmer stand einen halb Gelehrten Beutel mit Drogen. Der Grund warum es so stark in seiner Seele weh tut ist mir immer noch unbekannt. Aber es hat wahrscheinlich was mit meiner Mutter zu tun sonst würde er sie ja nicht so misshandeln. Sie ist doch so unschuldig. Manchmal frage ich mich noch ob sie sich noch lieben. Mit einem gequältem Blick beugte ich mich zu ihr runter. In ihren Augen spiegelte sich Trauer und bedauern. Sofort schlang sie ihre Arme behutsam um mich. Heute ist etwas anders. ,,bitte, ich will das du schleunigst das Haus verlässt. Ich will nicht das er dir auch weh tut. Du hasst so ein langes Leben vor dir, er soll es dir nicht auch zerstören. Das würde ich mir nie wieder verzeihen. Es ist alles meine Schuld. Geh zu Simon und schlaf heute bei ihm. Tu es mir zu liebe"
Sie versuchte stark zu wirken wofür ich sie sehr bewundere. Ich schluckte hart und Tränen stiegen mir in die Augen. Ich will sie nicht alleine lassen aber jetzt darüber zu diskutieren macht die Situation auch nicht besser. ,,ich liebe dich" sprach ich mit gebrochener Stimme zu ihr. Leicht küsste ich sie auf die Stirn und lief raus aus dem Wohnzimmer. Ich sah nicht zu ihr zurück es tat zu sehr weh zu wissen das sie ihren eigenen Alptraum lebte. Ich zog mir meine Schuhe an und verließ das Haus auf direktem Weg zu Simon. Simon (unge) ist mein bester und auch einziger Freund. Plötzlich überkam mich ein ekelhaftes schlechtes Gewissen. Wie konnte ich sie nur zurück lassen. Ich bin so egoistisch. Aber es ist ihr Schicksal, von dem sie bald erlöst wird. Sie hat Lungenkrebs. Ich hoffe und bete jede Nacht das sie gesund wird. Doch tief in mir drin weiß ich das es nicht so sein wird. Sie wird nicht mehr leiden und dafür bin ich Gott sehr dankbar.
Von weitem sah ich schon das Haus von Simon. Wir kennen uns aus der Schule. Er ist meiner Meinung noch der lustigste und liebste Mensch den es gibt. Mit einem mulmigen Gefühl klopfte ich an die Tür und Sekunden später öffnete mir auch schon Simons strahlende Mutter die Tür. ,,Ardy !"
Rief sie erfreut und nahm mich in eine kurze Umarmung. ,,hey, Ich wollte zu Simon" Sie zeigte mit ihren Fingern in Richtung Simons Zimmer. Leicht zögerlich betrat ich das Haus und lief hin zu seinem Zimmer. ,,Du liebst mich nicht, du liebst mich einfach nicht. Du liebst mich niiiicht. Und deshalb fick ich dich jetzt auch nicht mehr" erklang seine Stimme singend aus dem Zimmer. Sofort musste ich anfangen lauthals zu lachen. Er merkte es wohl den er riss schnell die Tür auf und sah mich mit einem erschrocken peinlich berührten blich an. Ich lag schon fasst auf dem Boden vor lachen. ,,Mir war langweilig ok. Aber warum bist du eigentlich hier ?" Wechselte er schnell das Thema damit dieser Moment nicht noch peinlicher wird. ,,Bei mir zu Hause ist es kompliziert. Kann ich heute Nacht vielleicht bei dir schlafen ?" Beschämt schaute ich auf den Boden. Es ist mir unangenehm zu fragen ob ich bei ihm schlafen kann. ,,Da fragst du noch. Na klar kannst du !" Glücklich schaute ich ihn an und er zog mich gleich danach rein in sein Zimmer.

bite me (Tardy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt