Kapitel 18

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Brians POV

Kurz bevor wir das Haus verlassen wollen kommt Pete auf Steve zu und bittet ihn den Neuen doch in der Schule krank zu melden. Steve schaut schnell zu mir rüber, dann wieder zurück zu Pete und nickt eifrig. Dann gehen wir los.

Auf dem Weg zum Bus halte ich Steve und Rio etwas zurück, damit wir uns in Ruhe unterhalten können. " Ich hoffe die kleine Schwuchtel hält die Klappe. Sonst kann er sich auf was gefasst machen. " Ich grinse vor mich hin. " Ob wir wohl doch etwas zu heftig waren? " fragt mich Steve leise von der Seite. Ich werfe ihm einen giftigen Blick zu und er zuckt nur mit den Schultern. Rio schlägt mir lachend auf die Schulter . " Der hat ja ganz schön rumgezappelt. Schade, dass er so schnell schlapp gemacht hat. Ich hätte gerne auch meinen Spaß gehabt. " " Wieso, bist du etwa schwul? "kontere ich sofort. " Öhm, nein aber da es dir so ein Vernügen war hätte ich es auch mal gerne gemacht! " Wir brechen in lautes Gelächter aus. Dann steigen wir in den Bus.

In der Schule wird nicht groß nach dem Balg gefragt. Na ja , nach nur einem Schultag hat man nicht unbedingt gleich viele Freunde. Auch der Klassenlehrer hat, laut Steve, nicht groß nachgehakt. Also gehe ich davon aus, dass das Miststück wohl nix verraten hat.

Wieder im Heim hören wir, dass Ian abgeholt wurde. Ich mache ein auf besorgt und frage bei den Betreuern nach, was denn nur mit ihm wäre. Doch leider sagt mir niemand was genaues.

Wir treffen uns in unserem Zimmer. Das einzig positive an meinem Zimmerwechsel ist, dass ich mit Steve und Rio auf ein Zimmer gekommen bin. Wir einigen uns darauf, das wir im Extremfall einfach ein auf ahnungslos machen. Dann gehen wir ins 'Spielzimmer'und zocken bis es Abendbrot gibt.

Aidens POV

Ich sitze Mr. Cage in seinem Büro gegenüber und erzähle nochmal alles in seinen Einzelheiten, was wohl mit dem Jungen passiert ist und auf welchen Beweisen ich diese These begründe. Außerdem entschuldige ich mich nochmals dafür, dass ich Ian eigenmächtig mit zu mir genommen habe. Schließlich hat ja der Anwalt die Vormundschaft des Jungen. Interessanter weise scheint ihn gerade das nicht zu stören. Da wir uns schon in der Klinik einige Mal unterhalten haben, muss wohl der Eindruck entstanden sein, dass ich doch kompetent genug bin und in seinen Augen richtig gehandelt habe. Er erlaubt mir, den Kleinen erst mal bei mir zu halten, bis es ihm besser geht. Die Heimleitung hat er auch schon über den momentanen Aufenthalt informiert, aber keine weiteren Gründe für diese Enscheidung angegeben, da wir ja nicht wissen, wer in der Einrichtung als Täter in Frage kommt.

Ich vermute, dass es einer seiner Mitbewohner ist, denn der Betreuer von heute morgen hat mir schon einen recht ahnungslosen Eindruck vermittelt. Aber wie soll man da was rausfinden, ohne gleich mit schweren Geschützen aufzufahren? Solange der Kleine es nicht von sich aus erzählt haben wir nicht viel in der Hand. Also beschließt Mr. Cage erst mal ohne Polizei auszukommen. Ich stimme ihm nach einigem Zögern zu.

Wir sitzen uns beide noch eine Weile stumm gegenüber und grübeln darüber, wie es weitergehen soll, finden aber keine vernünftige Lösung. Ich schaue auf meine Uhr und sehe, dass es schon nach sechs ist. Inzwischen wird wohl auch das Beruhigungsmittel nachlassen. Ich verabschiede mich von Mr. Cage und verspreche, ihn sofort zu informieren, wenn es Neuigkeiten gibt und er verspricht mir das gleiche.

Dann springe ich in meinen Wagen und fahre so schnell wie möglich wieder nach Hause. Ich mache nur noch einen kleinen Zwischenstop beim Supermarkt, denn für zwei Personen ist mein Kühlschrank zur Zeit nicht bestückt. Ein Blick zu meiner Wohnung zeigt mir, dass dort noch alles dunkel ist. Vielleicht schläft er ja doch noch, so hoffe ich.


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