Andrews POV
Heute scheint mein Glückstag zu sein. Seit dem frühen Morgen wache ich wieder in der Nähe von dem Backsteinaus. Gegen Mittag verlassen der Mann und seine Frau das Haus, steigen ins Auto und fahren weg. > Das könnte meine Chance sein. < Ich warte noch etwa eine viertel Stunde aber es kommt niemand zurück. Nun greife ich nach der Flasche mit Chloroform und tränke ein Tuch damit. Dann steige ich aus, gehe hoch zur Haustür und drücke auf die Klingel. Zu meiner Freude öffnet tatsächlich mein Sohn die Tür. Er schaut mich skeptisch an. Dann scheint er sich an mich zu erinnern, denn seine Augen weiten sich überrascht. " Hallo Ian, " begrüße ich ihn und gehe auf ihn zu. " Wa....was wollen sie von mir? " stottert der Kleine und weicht vor mir zurück. " Entschuldige die Störung aber ich wollte schauen, wie es dir geht. " Er stolpert weiter rückwärts, ich folge ihm bis ich im Flur stehe. Dann drehe ich mich um und schließe die Haustür. " Würden Sie bitte wieder gehen...." er schaut mich ängstlich an. Ich werfe einen Blick durch den Flur. " Hübsch hast du es hier, wollte die ganze Zeit schon wissen, wie du jetzt so lebst. Ja, wenn deine Mutter das jetzt wüsste. " Inzwischen steht der Junge mit dem Rücken zur Treppe. " Wer sind Sie und was wollen Sie hier? " " Ich wollte dich sehen, mein Sohn! " Langsam drehe ich mich zu ihm um und grinse ihn an. " Sohn? " fragt er ängstlich. " Meine Eltern sind tot. " " Ja, deine Adoptiveltern vielleicht aber dein echter Dad lebt. Und ich bin gekommen, um dich zu holen, damt wir wieder eine Familie sind. " Mein Grinsen wird noch breiter. Ian schaut mich fassungslos an. " Aiden, " flüstert er leise, dann dreht er sich um und will die Treppe hochstürmen. " Aiden!! " Ich schnelle nach vorne und kriege ihn an der Taille zufassen. Mit einer Hand ziehe ich das Tuch aus meiner Tasche und halte es dem Jungen vors Gesicht. Er versucht noch, sich aus meinem Griff freizustrampeln, doch dann sackt er in meinem Arm zusammen. Ich stecke das Tuch wieder weg und lege mir den Jungen über die Schulter. Ein Geräusch von oben lässt mich aufhorchen. " Ian? " höre ich eine Stimme und dann ein Husten. Ich drehe mich um und sehe oben am Treppengeländer den jungen Arzt stehen. Er schaut mich einen Moment ungläubig an, dann bricht er einfach zusammen. > Mist! < denke ich noch. > Der hat mich gesehen. < Doch dann sehe ich nur noch zu, dass ich hier schnell verschwinde > Zum Glück kennt ja keiner meine richtige Adresse. < Ich verlasse schnell das Haus und laufe zu meinem Wagen. Vorsichtig lege ich Ian auf den Rücksitz, dann fahre ich schnell los.
Sotts POV
Endlich haben wir alle Formalitäten hinter uns gebracht. Ab jetzt sind wir offiziell Ians neue Pflegeeltern. Die Mitarbeiter vom Jugendamt verabschieden sich von uns allen. Wir nehmen wieder Platz und schauen Mr. Cage erwartungsvoll an. " Was ist das denn, was Sie uns noch erzählen möchten? " Mr. Cage nimmt seine Lesebrille ab, säubert sie umständlich, dann setzt er sie wieder auf. " Also, " fängt er an. " Ich hatte ja schon mal erwähnt, dass mir bei der sogenannten Flucht etwas komisch vorkommt. Der Polizist ist mir schon vorher aufgefallen. Er hat Ian bei unserem ersten Besuch auf der Wache so seltsam angeshen, als wenn er ihn irgendwie kennen würde. Dieser Andrew Cording ist noch nicht lange auf der Wache, darum wollte ich mal einige Erkundigungen über ihn einholen. Am Montag habe ich einen Privatdetektiv auf ihn angesetzt. Und was er so rausgefunden hat gefällt mir gar nicht. " " Was genau wollen Sie uns mitteilen? " fallen ich Mr. Cage ins Wort. Ich schaue rüber zu meiner Frau und sie blickt mich fragend an. " Nun, um es kurz zu machen: Der Detektiv hat herausgefunden, dass es sich bei Mr. Cording wohl tatsächlich um den leiblichen Vater von Ian handelt. " Ireen gibt einen erstickten Laut von sich und hält erschreckt die Hand vor ihren Mund. Ich lege ihr beruhigend die Hand aufs Knie. " Okay und was hat das für die Zukunft zu bedeuten? " Es scheint, als wenn er sich sehr für Ian interessiert. Er hat Erkundigungen über sein bisheriges Leben eingeholt und weiß darum auch, wo sich Ian zur Zeit aufhält. Er ist wohl ein sehr besitzergreifender Mensch und schien wohl damals sehr an seiner Frau Sophie gehangen zu haben. Wir wissen, dass er sie die ganze Zeit gesucht hat, nachdem sie ihn mit dem Jungen verlassen hat. Sein letzter Wohnort fällt mit dem Ort zusammen, an dem Sophie gestorben ist. Das kann kein Zufall sein. Wir vermuten, dass er sie wohl doch noch gefunden hat. Sie muss den Selbstmord wohl als letzten Ausweg gesehen haben, um von ihm wegzukommen. " " Moment mal, Sie sagen er weiß wo Ian ist? " frage ich nochmal nach. Mr. Cage nickt. > Okay, das ist nicht gut. Der Junge ist ja quasi alleine zu Hause. < Ich zücke mein Handy und versuche zu Hause anzurufen. Doch es hebt keiner ab. Mit jedem Klingeln werde ich nervöser. Ich lege auf und stehe auf. " Tut mir leid Mr. Cage aber ich glaube, wir müssen nach Hause. " Sollen ich die Polizei informieren? " " Wäre vielleicht nicht verkehrt. Wissen Sie wo dieser Cording wohnt? " " Leider nein, " seufzt Mr. Cage. " Wir mussten feststellen, dass seine angegebene Adresse nicht richtig ist. Wir wissen nicht, wo er wohnt. " Das reicht mir, ich nehme meine Frau bei der Hand und wir hasten schnell zu unserem Wagen. Zeitgleich mit uns kommt ein Streifenwagen bei uns zu Hause an. " Ireen, du wartest hier . " Ich springe aus dem Auto und laufe zum Haus. Schnell schließe ich auf und fange an zu rufen. " Ian!! Aiden!! " Von oben her höre ich ein leises Geräusch. Ich sprinte die Treppe rauf und finde meinen Sohn am Boden liegend. " Aiden! " Ich falle neben ihm auf die Knie und ziehe seinen Kopf auf meinen Schoß. Aiden schlägt die Augen auf und schaut mich verwirrt an. " Dad, " krächzt er leise. " Ian.....da war dieser Polizist.....er hat Ian mitgenommen. " Schritte kommen die Treppe rauf und ich sehe mehrere Beamte auf mich zukommen. " Ihr Kollege hat Ian entführt! " Einer der Polizisten nickt und greift zu seinem Funkgerät an der Schulter. Ich greife Aiden unter die Knie und Schultern und hebe ihn hoch, dann trage ich ihn rüber in sein Zimmer und lege ihn ins Bett. Sein Atem geht flach und schnell und er fühlt sich heiß an. Kaum lasse ich ihn los, will er schon wieder aufstehen. " Wir müssen ihn suchen, Dad.. " flüstert er, doch ich drücke ihn wieder in die Kissen zurück. " Die Polizei kümmert sich schon darum. " Doch er versucht immer wieder sich aufzurichten. Jetzt kommt auch meine Frau ins Zimmer. Hinter ihr steht Jason.
Jasons POV
Ich komme gerade von der Arbeit als ich das große Polizeiaufgebot bei Scott und Ireen vorm Haus sehe. Als Ireen mich sieht, kommt sie direkt auf mich zu. " Was ist denn hier los? " Ireen schüttelt nur fassungslos den Kopf und zieht mich zum Haus. Überall stehen Beamte rum. Oben am Treppenansatz hebt Scott gerade seinen Sohn hoch und trägt ihn in sein Zimmer. Schnell eilen wir ebenfalls hoch. Im Zimmer sehe ich, wie Scott Aiden immer wieder in die Kissen zurück drückt. Der Junge will einfach nicht liegen bleiben. " Wir müssen ihn suchen, Dad.. " flüstert er doch Scott fällt ihm ins Wort. " Die Polizei kümmert sich schon darum. " > Wenn Aiden nicht langsam zur Ruhe kommt, klappt er noch vollends zusammen. So kann er ja nicht gesund werden. < Ich hole schnell ein leichtes Beruhigungsmittel aus meiner Tasche und verabreiche es Aiden. Außerdem spritze ich noch etwas, um das Fieber zu senken. Die Mittel wirken und Aiden schläft ein. Ireen erklärt sich bereit bei ihm zu bleiben. Scott und ich gehen raus zu den Beamten. Scott informiert mich über alles, was bis jetzt geschehen ist. " Leider gibt es zur Zeit keine Hinweise darauf, wo dieser Cording mit Ian hingefahren sein könnte. Sein aktuell bekanntes Fahrzeug ist aber zur Fandung rausgegeben worden. " informiert uns ein Beamter. Wir können also erst mal nur hier sitzen und abwarten. Die Polizei verspricht, uns über Neuigkeiten zu informieren, dann fahren sie alle und wir sind alleine.
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Du! Mein Retter! Mein Schicksal!
RomanceIch sitze unserem Familienanwalt gegenüber und schaue nur fassungslos auf die Papiere vor mir. > Das kann doch alles nicht möglich sein?< Mein Blick schwingt zwischen dem Anwalt und dem Blatt vor mir hin und her. Besorgt schaut er mich an. Ic...