Aidens POV
Das erste was mir auffällt, als wir aus dem Haus kommen,ist, dass dort nicht mehr mein Wagen steht. Statt dessen parkt da nun ein dunkler Ford. " Steig auf der Beifahrerseite ein. " Ich öffne die Tür und steige ein. Wie aus Gewohnheit schnalle ich mich automatisch an. Dann soll ich meine Hände nach vorne ausstrecken. Ehe ich es richtig realisiere hat er schon eine feste Schnur um meine Handgelenke gewickelt. Das Ende der Schnur bindet er dann an denn Innengriff der Tür und schließt sie dann. Er wirft mir noch ein gehässiges Grinsen zu, schaut sich kurz um und verschwindet dann wieder im Haus. Ein Blick auf meine Hände zeigt mir, dass der Typ ganze Arbeit geleistet hat. Ich spüre richtig, wie sich die Schnur in meine Haut einschnürt. Mir bleibt also nichts anderes übrig als abzuwarten. Nur wenige Minuten später kommt er mit Brian aus der Tür. Er zieht den Jungen am Arm hinter sich her. Die Pistole hat er in der anderen Hand, die Tasche hängt in der Armbeuge. Beide bleiben hinterm Wagen stehen. Der Kofferraum wird geöffnet. " Da kletterst du jetzt rein! " höre ich den Blonden. > Der sperrt ihn doch echt hinten ein! Hat er ja auch beim ersten mal mit mir gemacht! < denke ich nur grimmig. Dann steigt auch er endlich ein. Er scheint keinen Schlüssel zu haben, denn er schließt den Wagen an den Zündkabeln kurz. Also ist es nicht sein eigenes Auto. Wir fahren nicht über die Straße, sondern er benutzt kleine unbefestigte Seitenwege. Wir werden dabei ganz schön durchgeschüttelt. Mir tut der Junge hinten echt leid. > Wie muss es ihm erst mal ergehen, wenn wir schon hier vorne durchgeschüttelt werden. < So fahren wir eine ganze Weile. Ich schaue nur stumm zum Fenster raus und versuche das zunehmende Taubheitsgefühl in meinen Händen zu ignorieren. Doch mit jedem Schlagloch ziehen sich die Fesseln immer enger um meine Gelenke. Irgendwann halte ich es nicht mehr aus. " Entschuldigung aber die Fesseln schnüren mir die Hände ab. " Er wirft mir nur einen kurzen Blick rüber und fährt unbeirrt weiter. " Hallo!? Haben Sie überhaupt irgendwelches Mitgefühl? " werde ich nun etwas lauter und starre ihn wütend an. Er drosselt das Tempo und schaut nun wieder in meine Richtung. " Du kannst von Glück reden, dass ihr überhaupt noch am Leben seid. Ohne meinen Jungen würdet ihr schon längst tot sein." raunzt er mich an. " Ach stimmt ja, darum waren Sie ja auch so zartfühlend mit Ian . Er wird es Ihnen ewig danken. " entgegene ich nun sarkastisch. Wütend tritt er nun voll auf die Bremse. In diesem Moment bin ich echt froh, dass ich mich angeschnallt habe, denn sonst wäre ich wohl vorne durch die Scheibe geflogen. Er zieht die Pistole aus seinem Hosenbund und drückt sie gegen meine Schläfe. " Jetzt hör mir mal zu Doktorchen. Wie ich mit meinem Sohn umgehe geht dich einen Scheißdreck an. Er ist mein Kind und ich kann tun und lassen, was ich will. Und ich werde ihn mir auf jeden Fall zurückholen. Und ihr zwei seid meine Garantie dafür. Obwohl eigentlich reicht auch einer von euch beiden. " Mit diesen Worten drückt er den Pistolenlauf noch fester an meinen Kopf. Dabei schaut er mich durch schmale Augenschlitze an. Innerlich schlotter ich vor Angst, doch ich bemühe mich, ihm diese nicht zu zeigen und blicke ihm direkt in die Augen zurück. Ich sehe, wie sein Finger leicht über den Abzug zuckt und halte die Luft an. So verharren wir einigen Sekunden, doch es kommt mir wie Minuten vor. Dann beendet er plötzlich den Augenkontakt. Langsam zieht er die Waffe von meinem Kopf weg und steckt sie wieder ein. Ohne auch nur weiter ein Wort zu wechseln schaut er wieder nach vorne und fährt weiter. Erleichtert atme ich langsam aus. Ich schaue runter auf meine Handfesseln. > Nochmal werde ich ihn besser nicht darauf ansprechen. < Von hinten ist noch immer nichts zu hören. > Hoffentlich geht es Brian gut. < Dann schaue ich wieder raus. Leider kenn ich mich hier überhaupt nicht aus. > Aber vielleicht muss er doch bald mal tanken? < Schnell werfe ich einen Blick rüber zur Tankanzeige, doch Fehlanzeige. Die Tanknadel steht leider auf fast voll. Also kann man nur auf ein Wunder hoffen....
Andrews POV
Ich bin stinkensauer. Am liebsten hätte ich den Doc abgeknallt. Doch ich brauch beide Geiseln: den Jungen, damit der Arzt weiter mitspielt und den Arzt, damit ich ein Druckmittel für Ian habe. Auch weiß ich gerade nicht, wohin wir eigentlich fahren sollen. Und dann habe ich ja immer noch das Problem mit dem Bargeld. Also bleibe ich erst mal weiterhin auf den Seitenstraßen. Wichtig ist, dass wir Abstand bekommen. Zwischendurch werfe ich einen Blick zur Seite. > Ich glaube, ich habe die Fesseln echt viel zu stramm gebunden. < Man kann sehen, wie sich die Schnur in die Haut drückt. Seine Hände sehen im Vergleich zu seinen Armen sehr blutarm aus. Immer wieder verzieht er schmerzhaft sein Gesicht. Eine ganze Weile versuche ich diesen Zustand zu ignorieren. Dann kann ich mir das nicht mehr mit ansehen. Also fahre ich nochmal an die Seite und halte an. Ich steige aus, umrunde den Wagen und öffne die Beifahrertür. " Nur eine falsche Bewegung und du bist tot. " Damit befreie ich ihn kurz von den Fesseln. Mit einem erleichtertem Seufzen bewegt der Doc vorsichtig seine Finger. Man kann förmlich beobachten, wie das Blut wieder durch die Hände fließt. " Danke sehr, " murmelt er leise. " Freu dich nicht zu früh, " maule ich zurück und mit diesen Worten wickel ich die Schnur auch schon wieder um die Handgelenke. Diesmal achte ich nur darauf, dass sie nicht ganz so stramm sitzen, er sich aber nicht davon befreien kann. Wie auch zuvor binde ich ihn am Türgriff fest. Dann fahren wir weiter. " Sie können ja doch nett sein, " kommt es von dem Mann neben mir. Ich ignoriere seine Worte und starre einfach weiter auf die Straße. Auch er blickt nun wieder aus dem Fenster. Und so fahren wir dann eine ganze Weile.
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Du! Mein Retter! Mein Schicksal!
RomantikIch sitze unserem Familienanwalt gegenüber und schaue nur fassungslos auf die Papiere vor mir. > Das kann doch alles nicht möglich sein?< Mein Blick schwingt zwischen dem Anwalt und dem Blatt vor mir hin und her. Besorgt schaut er mich an. Ic...