Kapitel 69

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Ireens POV

In knapp zwei Stunden ist unser Termin bei Mr. Cage. Nervös laufe ich immer wieder durch das Haus, schaue in den Spiegel um zu kontrollieren, ob auch alles richtig sitzt. Schließlich will ich ja bei den Leuten vom Jugendamt weiterhin einen guten Eindruck hinterlassen. Scott sitzt unten im Wintergarten und liest seine Zeitung.   > Wie kann er nur so ruhig dabei bleiben?   <

Gestern abend ist Jason nochmal vorbei gekommen und hat nach Aiden geschaut. Wieder hat er ihm nahe gelegt, dass er im Krankenhaus doch besser versorgt sei, doch Aiden weigert sich weiterhin. Wie ein Kleinkind hat er in seinem Bett gesessen, die Arme vor dem Körper verschränkt, die Augen stur geradeaus und die Lippen trotzig aufeinander gepresst. Ian stand nur hilflos daneben. Irgendwann hat er nur noch mit den Schultern gezuckt und ist leise weinend aus dem Zimmer gelaufen. Aiden hat in dem Moment nichts davon mitbekommen. Irgendwann hat auch Jason aufgehört zu diskutieren. Er schrieb nur noch ein neues Rezept für andere Medikamente auf und verabschiedete sich dann. Ich brachte ihn zur Tür und entschuldigte mich noch mehrmals bei ihm. Jason lächelte darauf hin nur und versprach , am nächsten Abend wieder vorbei zu kommen. Dann rief Mr. Cge nochmal an und bat uns, doch ohne Ian zum Termin zu erscheinen, denn er wolle noch etwas mit uns besprechen, wo der Junge nicht mit bei sein soll. Das kam uns natürlich sehr gelegen.

Ich gehe nochmal nach oben, um nach meinen beiden Jungs zu schauen. Aiden liegt in seinem Bett und schläft. Ich klopfe bei Ian an die Tür. " Ja? " kommt es von drinnen, dann öffnet er mir die Tür. "Ist alles in Ordnung mein Lieber? Ich dachte du wärst drüben bei Aiden." " Ich will ihn in Ruhe schlafen lassen. " Er lächelt mich an. Ich lächel zurück und wuschel ihm kurz durch die weißen Haare. " Wir fahren jetzt gleich los. Wenn du willst, kannst du auch unten fern sehen. Jason kommt nachher auch noch mal vorbei,ich weiß nur noch nicht wann genau. " Der Junge nickt, dass er mich verstanden hat. " Schatz kommst du, wir müssen los." Kommt es von unten von Scott. Ich gebe Ian noch einen Kuss auf die Stirn, dann düse ich los.

Ians POV

Ich bin froh, dass ich nicht mit zu demTermin muss. Auch wenn Aiden gerade schläft, ich bin lieber hier bei ihm als ohne ihn woanders hinzufahren. Lustlos blättere ich durch ein paar Bücher, doch ich finde nichts, was mich so richtig interessiert. Also beschließe ich runter zum Fernseher zu gehen. Vorher schaue ich noch bei Aiden vorbei. Er schläft immer noch, also kann ich ihn ruhig alleine lassen. Die Tür lehne ich nur an, damit ich sofort mitbekomme, wenn er wach wird. Im Wohnzimmer zappe ich erst mal durch alle Programme, dann entscheide ich mich für eine Komödie.

Etwa eine Stunde später klingelt es an der Haustür.   > Ach ja, Jason wollte ja noch mal vorbei schauen. <  Schnell eile ich zur Tür und öffne sie. Ich schaue überrascht. Statt Jason steht dort der große blonde Polizist von der Wache. Obwohl er keine Uniform trägt erkenne ich ihn sofort. In mir steigt ein mulmiges Gefühl auf. " Hallo Ian, " spricht er mich an und macht einen Schritt auf mich zu. Automatisch weiche ich zurück. " Wa....was wollen sie von mir? " stottere ich. " Entschuldige die Störung aber ich wollte schauen, wie es dir geht. " Er tritt noch weiter vor. Seine Augen wirken bedrohlich auf mich. Ehe ich mich versehe ist er schon im Haus. Er dreht sich um und schließt die Tür.  > Irgend etwas stimmt hier gar nicht! <    " Würden Sie bitte wieder gehen...."   " Hübsch hast du es hier, wollte die ganze Zeit schon wissen, wie du jetzt so lebst. Ja, wenn deine Mutter das jetzt wüsste. "  Ich weiche immer weiter zurück, bis ich unten an der Treppe stehe.  " Wer sind Sie und was wollen Sie hier? "   " Ich wollte dich sehen, mein Sohn! " Langsam dreht er sich zu mir um, sein Gesicht ist zu einem hässlichen Grinsen verzogen.                " Sohn? " frage ich ängstlich. " Meine Eltern sind tot. " " Ja, deine Adoptiveltern vielleicht aber dein echter Dad lebt. Und ich bin gekommen, um dich zu holen, damt wir wieder eine Familie sind. "  > Das kann doch alles nicht wahr sein. Ich muss hier schleunigst weg. <   " Aiden, " flüstere ich erst leise, dann drehe ich mich um und will die Treppe hochlaufen.  " Aiden!!!! " Schreie ich nun laut, doch ich komme nicht weiter. Der Mann schlingt einen Arm um meine Taille und zieht mich zu sich ran. Bevor ich noch einmal nach Aiden schreien kann spüre ich, wie er mir ein Tuch vors Gesicht drückt. Verzweifelt versuche ich es wegzudrücken doch ich spüre wie mir die Sinne schwinden. Dann ist alles schwarz.

Aidens POV

Die Türklingel reißt mich aus meinem Schlaf. Müde setze ich mich auf und sehe mich um. Ich bin alleine in meinem Zimmer. Mir fällt ein, dass heute ja der Termin bei Mr. Cage ist, Ian aber hier bleiben sollte.   > Ich frage mich, wer da angeklingelt hat. <  Bevor ich aber weiter darüber nachdenken kann, schreit Ian laut meinen Namen. " Aiden!!! " Dann höre ich noch ein Gepollter. So schnell ich kann springe ich aus dem Bett, doch mein Kreislauf macht mir einen Strich durch die Rechnung. Das ganze Zimmer scheint sich zu drehen.  " Ian? "  Keine Antwort. Ich stütze mich an der Wand ab und schiebe mich vorwärts. Als ich endlich den Flur erreiche, sehe ich, wie Ian von einem großen Mann auf dessen Schulter gehoben wird. Der Junge scheint bewusstlos zu sein, denn er rührt sich nicht.   > Oh mein Gott, was geht denn hier ab? <  Ich taste mich weiter bis zur Treppe. Noch immer dreht sich alles vor meinen Augen. Ein Hustenafall schüttelt mich durch. Ich sehe noch, wie der Mann sich kurz umdreht und zu mir hochstarrt.   > Das ist doch dieser Polizist von der Wache. <  denke ich noch, dann geben meine Beine unter mir nach und ich breche zusammen.

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