Aidens POV
Meine Mutter wirft einen kurzen Blick zu mir, dann schnappt sie sich Ian und nimmt ihn mit in die Küche. Ich schaue den beiden hinterher. Da höre ich, wie sich mein Vater kurz räuspert. Ich drehe mich zu ihm um. " Das ist ja noch nie vorgekommen, dass du so ohne Anmeldung vorbei kommst und auch noch jemanden mitbringst. Also, was führst du im Schilde? " Seine Augen schauen mich auffordernd an. Ich konnte ihm noch nie was vormachen. " Ich habe da tatsächlich ein kleines Anliegen. Aber können wir dafür in dein Arbeitszimmer gehen? " Er nickt. " Liebes, wir sind mal eben im Arbeitszimmer, ich will Aiden kurz etwas zeigen. " Geht klar Schatz! " hallt es aus der Küche zurück und wir gehen beide nach oben.
Mein Vater nimmt an seinem Schreibtisch Platz, ich in dem Sessel auf der anderen Seite. Ich hole tief Luft, dann erzähle ich ihm die ganze Geschichte über Ian. Er hört mir zu, ohne mich auch nur einmal zu unterbrechen. Am Ende halte ich ich die Luft an und schau vorsichtig zu ihm rüber. Sein Blick ist aus dem Fenster gerichet. " Dad? " Langsam dreht er den Kopf zu mir. " Der arme Junge. Bist du dir wirklich sicher, was da passiert ist? " " Ja, Dad, ich bin mir da ganz sicher. Darum kann er da nicht bleiben, er würde zugrunde gehen. " Ich fahre mir mit den Händen durchs Gesicht. Mir kommen die Bilder der letzten Stunden vor Augen und ich ringe einen Moment um meine Fassung. " Du hättest ihn sehen sollen, so klein und so verzweifelt, ich kann ihn da nicht lassen und er hat niemanden mehr, Daddy, niemanden! " Ich merke gar nicht, wie meine Stimme immer lauter wird. Mein Vater kommt um den Schreibtisch rum und nimmt mich in den Arm. Ich drücke mich feste an ihn. " Was meinst du, " flüstert er mir dann ins Ohr, " glaubst du, er könnte hier bei uns glücklich werden? " Ich drücke ihn noch fester an mich und lege meinen Kopf auf seine Schulter. " Auch wenn ich ihn erst kurz kenne, aber der Kleine bedeutet mir so viel." Jetzt kommen mir doch die Tränen. Mein Vater nimmt mein Gesicht in seine Hände und schaut mir mit einem wissenden Lächeln in die Augen. " Ich werde mit deiner Mum reden und mich mit Mr. Cage in Verbindung setzen. " > Womit habe ich nur solche Eltern verdient? < Er drückt mir ein Taschentuch in die Hand und drückt mich noch einmal feste. " Komm, lass uns wieder zu den anderen gehen, sonst wundern sie sich noch, was wir hier so lange machen. " Ich nicke ihm lächelnd zu und wir gehen Arm in Arm zurück ins Wohnzimmer.
Tee und Kekse stehen schon auf dem Tisch. " Ach da seid ihr ja endlich! "lächelt meine Mum " Ich wollte schon den Suchtrupp hinter euch herschicken. Setzt euch bevor der Tee kalt ist." Auch Ian sieht mich mit einem Lächeln an und mir wird ganz warm ums Herz. Da fällt mir was ein. " Ach Dad, kannst du mir wohl die Telefonnummer von Onkel Charlie geben? Ich habe schon so lange nichts mehr von ihnen gehört. " Wieder dieses wissende Lächeln. " Aber klar, ich such sie dir nachher raus. Soweit ich weiß, wohnen sie gar nicht mehr so weit von uns entfernt. Wenn du noch länger frei hast, kann ich ja mal anfragen, ob sie nicht Lust haben uns zu besuchen. " > Mein Dad ist einfach einsame Spitze. <
So sitzen wir fast zwei Stunden zusammen und reden über die guten alten Zeiten. Meine Mutter erzäht einige lustige Anekdoten von unseren Familienfesten. Während der ganzen Zeit sitzt Ian friedlich neben uns und hört mit einem leichten Lächeln auf den Lippen zu. So friedlich habe ich ihn noch nie gesehen und ich bin froh über meine Idee. Ich schließe kurz die Augen und hoffe, das sich alles zum guten wenden wird.
Nach etwa einer weiteren Stunde merke ich, wie Ian müde wird. Es war jetzt aber auch ein langer Tag. Ich helfe meiner Mutter noch dabei, das Geschirr zu spülen. Als wir zusammen in der Küche stehen schaut sie mit einem Lächeln von mir rüber zu Ian ins Wohnzimmer. " Er ist ein richtig lieber Junge. Woher kennst du in? " " Das ist eine längere Geschichte. Ich denke mal, Dad wird sich später mit dir unterhalten. " Ich werfe ihr einen entschuldigenden Blick zu. Sie schaut mir in die Augen, dann nickt sie zustimmend. " Ist gut mein Schatz. " Sie lächelt mir zu, dann drückt sie mich kurz an mich. Ich lächel zurück. Dann gehen wir zusammen zurück.
Wir verabschieden uns nun von meinen Eltern. Sie begleiten uns noch bis zum Wagen. Sowohl ich als auch Ian werden zum Abschied ganz feste in den Arm genommen. " War wirklich schön, dich kennengelernt zu haben, Ian. " Meine Mutter streicht ihm noch übers Har und drückt ihm einen leichten Kuss auf die Stirn. Ich sehe, wie Ian die Tränen in die Augen steigen. Schnell dreht er sich um und steigt ins Auto. Mein Vater nickt verständnisvoll, dann steige auch ich ein und fahre los. Im Rückspiegel sehe ich, wie beide Arm in Arm uns hinterherblicken, dann sind wir schon um die Kurve.
DU LIEST GERADE
Du! Mein Retter! Mein Schicksal!
RomanceIch sitze unserem Familienanwalt gegenüber und schaue nur fassungslos auf die Papiere vor mir. > Das kann doch alles nicht möglich sein?< Mein Blick schwingt zwischen dem Anwalt und dem Blatt vor mir hin und her. Besorgt schaut er mich an. Ic...