Aidens POV
Nur langsam werde ich wieder so richtig wach. Unbewusst greife ich neben mich und suche nach Ian. Doch der Kleine ist nicht da. Dann fällt mir schlagartig mir alles wieder ein. > Der Polizist hat Ian entführt! < Ich schrecke aus den Kissen hoch und blicke um mich, ich bin alleine im Raum. Von unten höre ich leise Stimmen. Vorsichtig setze ich mich auf die Bettkante. Ich merke, wie mir vor Anstrengung der Schweiß ausbricht, doch ich kann nicht einfach nur hier rumliegen und nichts tun. Auf wackeligen Knien tappe ich aus meinem Zimmer und dann die Treppe runter. Die letzten Stufen rutsche ich weg, ich kann mich so gerade noch am Geländer festhalten, damit ich nicht runter stürze. Dabei verursache ich eine Menge Lärm. Schnelle Schritte kommen näher und ich sehe, wie meine Eltern aus dem Wohnzimmer stürmen. " Junge, was machst du da? " Mein Vater greift mir unter die Arme und will mich wieder nach oben bringen, doch ich sträube mich dagegen. Also hilft er mir zum Sofa. Meine Mutter holt mir eine Decke und legt sie mir um die Schultern. Ich schau meine Eltern an. " Wo ist Ian? " " Die Polizei sucht nach dem Kollegen. Wir können im Moment leider nur abwarten und auf Rückmeldungen warten. " Mein Vater schüttelt nur traurig den Kopf. Ich merke, wie mir die Tränen übers Gesicht laufen. > Mein Kleiner ist weg, wer weiß, was dieser Typ mit ihm anstellt. < In meinem Kopf uberschlagen sich die Bilder, was alles mit Ian passieren kann. Verzweiflung macht sich in mir breit. " Ich hol dir mal was zu trinken, " kommt es von meiner Mutter und sie verschwindet in die Küche. Dann kommt sie mit einer Tasse Tee zurück. Dankbar greife ich danach. Eine Weile sitzen wir einfach nur stumm beisammen. Jeder hängt seinen eigenen Gedanken nach. Dann klingelt es. Ich springe auf, doch meine Mutter ist schneller. Als sie zurück kommt, ist Jason bei ihr. Ich verdrehe nur genervt die Augen und lass mich matt aufs Sofa zurückfallen. " Na, dir scheint es ja wohl endlich was besser zu gehen, " lächelt er mich an. Mein Blick schweift rüber zu meiner Mutter. " Du hast ihn angerufen. Keine Sorge, ich bleibe vernünftig. " Sie grinst verlegen. Seufzend lehne ich mich nach hinten. " Mach ihr bitte keinen Vorwurf, " schaltet sich Jason dazwischen. " Ich hatte darum gebeten, dass sie anrufen, wenn du wieder wach bist. Gibt es schon Neuigkeiten wegen Ian? " wendet er sich an Scott. Dieser schaut nur auf und schüttelt den Kopf. "Hoffen wir auf baldige Nachrichten . Aiden, darf ich dich kurz untersuchen? " Ich nicke. " Dann lassen wir euch mal alleine. " Mit diesen Worten erheben sich meine Eltern und ich bleibe mit Jason im Wohnzimmer zurück.
Ians POV
Ich starre auf die geschlossene Tür und lausche darauf, wie sich seine Schritte entfernen. Dann krieche ich langsam zum Bett rüber. " Brian? " Ich fühle nach seinem Puls und finde ihn. Erleichtert atme ich auf. Da Brian immer noch angekettet ist, ziehe ich die Zudecke unter ihm hervor und decke ihn damit zu. Mehr kann ich leider nicht für ihn tun. Ich lehne mich ans Bett an und taste nun vorsichtig über mein Gesicht. Als ich meine Nase berühre, zucke ich vor Schmerz zusammen. Sie ist so dick geschwollen, dass ich nur noch über den Mund Luft holen kann. Ich frage mich, was uns noch alles erwartet. Verzweiflung macht sich in mir breit und ich fange an zu weinen. Eine Bewegung hinter mir lässt mich aufhorchen. Brian scheint wieder wach zu werden. Schnell trockne ich mir das Gesicht, setze mich neben ihn auf die Bettkante und streiche ihm über den Kopf. Er stöhnt leise vor hin, seine Augenlider flattern und dann öffnet er die Augen. Sein Blick fällt auf mich. " Wo ist er? " " Raus gegangen, " informiere ich ihn. Erleichtert seuzft Brian auf. Dann schaut er mich genauer an und erschrickt. " Ian, dein Gesicht! " Ich winke ab. " Das ist nicht so schlimm. Wichtiger ist, wie fühlst du dich? " Soweit es die Handschellen zulassen, versucht sich Brian zu bewegen, stöhnt aber direkt vor Schmerzen auf. " Dieses Schwein! " zische ich leise zwischen den Zähnen hervor. " Wir müssen hier irgendwie raus kommen. " Ich schaue mich im Zimmer um. Dabei fällt mein Blick auf die Kommode. Ungläubig reisse ich die Augen auf. > Der Cop hat doch tatsächlich seine Pistole hier liegen gelassen. < " Brian, Brian, die Pistole liegt noch hier! " flüstere ich aufgeregt. " Was soll ich machen? " " Nimm und versteck sie. Er darf sie nicht wieder bekommen. " Unsicher stehe ich auf. Noch immer ist mir etwas schwindelig. > Würde mich nicht wundern, wenn ich wohl eine Gehirnerschütterung habe. < Jetzt stehe ich vor der Kommode. Vor der Tür ist alles ruhig. Langsam greife ich nach der Waffe, dann habe ich sie in der Hand. " Wo soll ich sie hintun? " frage ich Brian. " Leg sie unter das Kopfkissen. Auf ein so offensichtliches Versteck wird er hoffentlich nicht kommen. " Ich komme seinem Vorschlag nach. Kaum ist die Waffe versteckt, nähern sich seine Schritte. Ich setze mich schnell wieder auf meinen Platz. Brian schließt seine Augen und tut so, als wenn er noch schläft. Der Schlüssel wird umgedreht und die Tür öffnet sich. Der Blonde bleibt ihm Türrahmen stehen und schaut zu uns rüber. Als er die Bettdecke auf Brians Körper sieht, verdüstert sich sein Blick. Wütend schaut er in meine Richtung. " Was soll das? Hast du etwa Mitleid mit dem da? " Er schnaubt verächtlich auf. Mit wenigen Schritten steht er am Bett und reißt Brian die Decke vom Körper. Brian keucht erschreckt auf und auch ich zucke zusammen. " Bitte, " flehe ich ihn an. " Es reicht doch. Sie brauchen mich nicht mehr zu rächen. " Mit einem Ruck dreht er sich zu mir um. Für einen Moment kneift er die Augen zu engen Schlitzen zusammen, doch dann wird sein Blick milder. Überrascht darüber schaue ich unsicher um mich. " Jetzt schaust du wieder aus wie sie. " Seine Hand streicht mir vorsichtig durchs Haar. Automatisch fange ich an zu zittern, doch ich bemühe mich, nicht vor ihm wegzuzucken, denn ich will ihn nicht provozieren. " Hast du Hunger? Sollen wir was essen? " Ich werfe einen Blick zu Brian rüber. Dieser nickt leicht . " Okay, " stimme ich leise zu. Der Blonde nimmt meine Hand und zieht mich zu sich hoch. Bevor wir das Zimmer jedoch verlassen, bleibe ich kurz stehen und schaue zu ihm hoch. " Könnten Sie ihn vorher losmachen? Bitte! Er kann doch eh nicht hier raus." Er zögert einen Moment, schaut mir dabei tief in die Augen. Dann nickt er, zieht einen kleinen Schlüssel aus seiner Hosentasche und öffnet alle Handschellen. Mit einem leisen Stöhnen krümmt sich Brian auf dem Bett zusammen. " Eine falsche Bewegung und du bist tot, " zischt der Blonde ihm zu. Brian nickt nur leicht und schließt erleichtert die Augen. Dann dreht der Cop sich um und schiebt mich aus dem Zimmer. Ich schaue nochmal kurz zu Brian und sehe , wie er den Daumen hochhält ohne dass es der Blonde mitbekommt. Dann sind wir schon draussen und die Tür wird wieder abgeschlossen.
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Du! Mein Retter! Mein Schicksal!
RomanceIch sitze unserem Familienanwalt gegenüber und schaue nur fassungslos auf die Papiere vor mir. > Das kann doch alles nicht möglich sein?< Mein Blick schwingt zwischen dem Anwalt und dem Blatt vor mir hin und her. Besorgt schaut er mich an. Ic...