Kapitel 91

33 3 0
                                    


Andrews POV

Nach dem Duschen koche ich mir erst mal einen starken Kaffee, denn es war schon eine lange Nacht. Während die Maschine läuft durchforste ich meinen Kühlschrank nach etwas Essbarem. Doch da ist nichts brauchbares drin. Also schalte ich die Kaffemaschine wieder aus und beschließe , kurz in den nächsten Supermarkt zu fahren.  > Vielleicht kann ich ja dann auch mal von einem öffentlichen Telefon im Krankenhaus nachhaken, wie es Ian geht. <  Ich gehe damit zwar ein Risiko ein, doch ich will wissen, wie es dem Kleinen geht.  > Ich kann mich ja als Dr. Warren ausgeben. Vielleicht erkennt man das am Telefon nicht sofort. <  Bevor ich das Haus verlasse lausche ich nochmal an der Tür. Drinnen ist alles ruhig. Also schleiche ich mich leise raus. Nach etwa 20 Minuten komme ich an einem 24-Stunden Supermarkt vorbei. Ich ziehe mir die Kaputze von der Jacke über die Haare und gehe dann rein. Zum Glück sind schon recht viele Kunden da, so dass ich in der Menge nicht so auffalle. Ich werfe diverse Lebensmittel in den Einkaufswagen, ohne darüber nachzudenken, was ich da eigentlich kaufe. Hauptsache es ist essbar und man kann es schnell zubereiten. An der Kasse bemerke ich, dass ich kaum noch Bargeld in der Tasche habe. Also bin ich gezwungen mit Karte zu bezahlen. Das gefällt mir gar nicht, doch ich hoffe, dass die Abbuchungen erst einige Tage später erfolgen werden, so dass mir noch etwas Zeit bleibt. Schnell werfe ich den Einkauf in den Kofferraum und begebe mich auf die Suche nach einen Telefon. Das ist wesentlich schwieriger als ich gedacht habe, denn man findet kaum noch solche Teile. Erst an einer Tankstelle werde ich fündig. Nachdem ich die Nummer der Klinik aus dem Telefonbuch rausgesucht habe, rufe ich sofort dort an. Es meldet sich ein Mann aus der Telefonzentrale. Ich gebe mich als Dr. Warren aus und bitte ihn, mich mit der Notaufnahme zu verbinden. Prompt werde ich auch weitergeleitet. Nun meldet sich eine Schwester. Ich sage meinen Spruch auf, den ich mir ausgedacht habe.   " Hallo Schwester, Dr. Warren hier. Ich habe gehört, dass heute Nacht Ian Channing eingeliefert wurde. Können Sie mir bitte was über seinen Zustand sagen? "  Es entsteht eine kleine Pause. Ungeduldig scharre ich mit dem Füßen herum.   " Dr. Warren? "   " Ja, " antworte ich. "  Bleiben Sie bitte am Apparat, ich hole kurz den Diensthabenden ans Telefon. "  " Okay, ich warte, "  gebe ich zur Antwort, doch überkommt mich ein mulmiges Gefühl. Irgendwie kam ihre Antwort zu zögerlich. Ich kriege mit, wie der Hörer beiseite gelegt wird und dann mehrere Stimmen leise miteinander diskutieren. Das wird mir jetzt doch zu heikel und ich lege schnell auf. Nervös schaue ich um mich. Obwohl hier außer mir niemand zu sehen ist, habe ich das Gefühl, als wenn man mich von überall her beobachten würde. Schnell steige ich wieder in den Wagen und fahre los.  > Ich muss unbedingt ein anderes Fahrzeug besorgen. <   Im Wegfahren sehe ich, das hinter der Tankstelle eine kleine Werkstatt angegliedert ist. Also parke ich zwei Querstraßen weiter und laufe zurück. Auf dem Parkplatz stehen zwei Wagen rum. Vorsichtig schleiche ich mich ran und prüfe die Türen. Tatsächlich ist einer unverschlossen. Ein Blick zur Werkstatt zeigt mir, dass diese noch nicht geöffnet hat. Schnell steige ich ins Auto und schließe ihn kurz. Noch einmal umgeschaut verlasse ich zügig das Gelände und fahre zu dem Auto vom Doc, um noch meinen Einkauf zu holen. Danach geht es dann über einige Umwege zurück zum Haus. Diesmal parke ich weiter weg vom Haus, schnappe meine Tüten und gehe den letzten Rest zu Fuß. Als ich reinkomme ist es noch immer ruhig. Also begebe ich mich in die Küche und schalte die Kaffeemaschine wieder ein. Während die Maschine läuft schmeisse ich ein paar Eier in die Pfanne. Dann setze ich mich aufs Sofa und schalte den Fernseher ein. Gelangweilt zappe ich durch alle Kanäle, doch ich finde nichts was mich wirklich interessiert. Meine Gedanken wandern immer wieder zu meinem Jungen. Es wurmt mich, dass ich so gar keine neuen Informationen habe. Plötzlich stockt mir der Atmen.   > Das kann ja wohl nicht wahr sein! <  Schnell schalte ich den Ton lauter.   " ...wenn jemand diesen Mann gesehen hat, rufen Sie bitte folgende Nummer an......"  Wütend starre ich mein eigenes Bild im Fernseher an.  " ....wahrscheinlich ist der Mann bewaffnet...."  Mit einem lauten Aufschrei werfe ich die Fernbedienung in Richtung Bildschirm.   " Evtl. ist er mit einem Wagen der Marke......mit folgendem Kennzeichen unterwegs..... "   Was ich da sehe wirft meine ganze Planung über den Haufen.  > So schaffe ich es nicht, meinen Sohn wieder aus der Klinik rauszubekommen. Im Gegenteil, es wird für mich ein Schwieriges werden überhaupt hier aus dem Ort zu kommen. <  Aufgebracht springe ich vom Sofa auf und laufe unruhig im Raum umher.  > Ich muss so schnell wie möglich hier weg. <

Du! Mein Retter! Mein Schicksal!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt