Kapitel 30

106 4 2
                                    


Aidens POV

Während ich ihn noch aus der Dusche hebe, schläft Ian schon in meinen Armen ein. Ich lege ihn vorsichtig aufs Bett, trockne ihn ab und ziehe ihm warme Kleidung über. Davon bekommt er gar nichts mit, so feste schläft er. Ich schlüpfe auch schnell in Shirt und Jogginghose, dann krabbel ich zu ihm unter die Decke. Ian brummelt leise vor sich hin und kuschelt sich ganz eng an mich. So müde ich auch bin, so geht mir das eben passierte nicht aus dem Kopf. Die Gedanken schwirren nur so hin und her. Es war einfach wunderschön, das mit ihm unter der Dusche, doch der Arzt in mir steht mit erhobenen Zeigefinger vor mir und schaut mich böse an. > Der kleine ist erst vor einigen Tagen aufs schlimmste vergewaltigt worden und du machst hier mit ihm rum. Tickst du noch ganz richtig? < > Aber er wollte es doch!! < > Klar, und du Dämlack springst wie ein Pubertierender drauf an. Hallo? Er ist Fünfzehn!!! < Schuldbewußt wälze ich mich hin und her. Ian scheint meine Unruhe zu spüren. Er zieht mich im Schlaf eng an sich ran. Um ihn nicht aufzuwecken löse ich mich vorsichtig aus seiner Umarmung, stehe leise auf und gehe rüber ins Wohnzimmer. Dort lasse ich mich aufs Sofa fallen und schalte den Fernseher ein, um mich abzulenken, den Ton aber ganz leise, um Ian nicht aufzuwecken. So sitze ich einfach nur die nächsten Stunden rum und zappe immer wieder durch alle Kanäle. Irgendwann fallen mir dann wohl doch die Augen vor Müdigkeit zu.

Ians POV

Als ich morgens wach werde, liege ich alleine im Bett. Von Aiden ist weder was zu sehen noch zu hören. Ich habe die Nacht echt super geschlafen. > Wie bin ich denn eigentlich ins Bett gekommen? < Ich weiß noch, wie ich unter der Dusche immer müde wurde und Aiden mich darum hochgenommen hat. > Die Dusche!!!! < Schlagartig fällt mir alles wieder ein und ich merke, wie mir die Hitze ins Gesicht steigt. Ich schlage mir die Hände vors Gesicht und stöhne leise auf. > War das peinlich. Was mochte Aiden nur von mir denken? Aber es war irgendwie schön gewesen, wie er mich angefasst hat. Gar nicht wie Brian. < Wut steigt in mir hoch aber auch Panik. Ich will jetzt nicht alleine sein und stehe auf, um nach Aiden zu suchen. > Wann wollte er sich nochmal mit Mr. Cage treffen? < Kaum betrete ich das Wohnzimmer höre ich ich ihn schon. Vorsichtig schleiche ich zum Sofa. Da liegt er mit leicht offenen Mund und schnarcht leise vor sich hin. > Mann, sieht das niedlich aus. < Um ihn nicht zu wecken, schleiche ich weiter bis in die Küche. Heute will ich ihn mit einem Frühstück überraschen.

Der Kaffee ist gerade fertig durch den Filter, als Aiden wach wird. Überrascht setzt er sich auf und schaut um sich. Ich linse aus der Küche raus und kicher leise vor mich hin. " Guten Morgen du Schlafmütze! " Mit einer Kaffeetasse stelle ich mich vor ihm hin. Er fasst sich mit der einen Hand in den Nacken, mit der anderen greift er nach der Tasse. " Also, Sofas sind nicht der idealste Schlafplatz ", grummelt er vor sich hin. " Was liegst du auch hier herum " schmunzel ich. " Hat sich irgendwie so ergeben ", er zuckt nur mit den Schultern und schaut auf die Uhr in seinem Handy. " Oh Mist, schon so spät! " Hastig springt er auf, stellt den Kaffee beiseite und rennt ins Schlafzimmer. Keine Minute später kommt er schon wieder angezogen heraus. " Ich hab doch den Termin mit Mr. Cage. Ian, ich denke mal, dass ich so in zwei Stunden wieder da bin. Sollte was sein, ruf mich an. " Schnell kritzelt er mir seine Handynummer auf einen Zettel, gibt mir einen Kuss auf die Stirn und sprintet schon zur Tür hinaus. > Na toll, soviel zum Thema Überraschungsfrühstück. < Da ich so alleine keinen Hunger habe, beschließe ich, mich mit der Bettdecke aufs Sofa zu legen. Da aber nichts vernünftiges im Fernsehen läuft, döse ich irgendwann einfach wieder ein.

Du! Mein Retter! Mein Schicksal!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt