Kapitel 77

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Andrews POV

Zurück in der Küche hole ich mir erst mal einen Wodka aus dem Kühlschrank und nehme einen großen Schluck direkt aus der Flasche. Ich vestehe nicht, wieso mein Junge solche Angst vor mir hat.   > Ich hab das doch für ihn getan! Habe ihn gerächt! Er sollte doch glücklich sein, denn ich bin doch seine Familie! <   Aufgewühlt wandere ich durch die Zimmer. Zwischendurch nehme ich immer wieder einen Schluck aus der Flasche. Das Zeug läuft mir brennend die Kehle runter. Dann macht sich eine wohlige Wärme in meinem Körper breit. Ehe ich mich versehe, ist die Flasche halb leer. Ich merke, wie ich davon müde werde.  > Die zwei können eh nicht aus dem Zimmer, da kann ich mich auch was hinlegen. <  Ich geh rüber ins Wohnzimmer, lege mich aufs Sofa um eine Runde zu schlafen. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich was vergessen habe, doch fällt mir nicht ein was. Während ich noch darüber nachdenke schlafe ich ein.

Brians POV

Wie ich Ian da so auf dem Bett liege sehe, werde ich doch tatsächlich wütend.  " Was hast du mit ihm gemacht? "  flüstere ich leise vor mich hin. Dann drehe ich mich zu dem Blonden um.   " Was hast du Schwein ihm angetan!? "  frage ich nun laut.  " Gar nichts. "  schüttelt er den Kopf und zuckt mit den Schultern.   " Erst schien er keine Luft zu bekommen und jetzt liegt er so da und reagiert nicht. Weißt du, ob er krank ist? "   Ich glaube nicht, dass das eine Krankheit ist, eher ist es wohl die Panik vor seinem Vater. Doch das kann ich ihm nicht sagen, also verneine ich es nur. Ich wickel mir das Handtuch fester um den Körper und gehe auf Ian zu.  " Ian? Schau mich an! " lege ich meine Hand auf seine Schulter und schüttel ihn leicht. Er brabbelt irgendwas vor sich hin. Dann schaut er zu mir rüber. Als er mich erkennt, fällt er mir schreiend um den Hals.   " Oh mein Gott, du lebst noch. Ich bin so froh! "  schluchzt er und klammert sich an mir fest. Ich lege meine Arme um ihn und drücke ihn fest an mich.  " Alles wird wieder gut, "  flüster ich ihm ins Ohr und streiche ihm behutsam über den Rücken. Hinter mir fällt die Tür ins Schloss und der Schlüssel dreht sich um. Ich schaue hinter mich und sehe, dass der Irre uns alleine gelassen hat. Erleichtert lasse ich mich neben Ian aufs Bett sinken. Meine Hand gleitet vorsichtig unter das Kopfkissen und tastet nach der Pistole. Sie liegt noch immer da. Ich grinse vor mich hin. Dann richte ich meine Aufmerksamkeit wieder auf Ian. Der weint immer noch leise vor sich hin. Ich nehme ihn wieder in den Arm und wiege ihn leicht. Das scheint ihm zu helfen, denn sein Schluchzen wird immer weniger und hört schließlich ganz auf. Mit roten Augen schaut er zu mir hoch.  " Ich hatte echt gedacht, dass er dich jetzt umbringt. "   " Wäre das jetzt so schlimm gewesen? Ich habe es doch verdient."  frage ich ihn und schaue ihm direkt in die Augen.                  " Immerhin bin ich ja wohl dafür verantwortlich, dass es dir gerade so schrecklich geht. Ich habe dich missbraucht und verletzt. Und das alles nur, weil ich sauer auf alles und jeden war. "   Ich schaue vor mir auf den Boden.   " Wäre vielleicht das Beste, wenn ich nicht mehr wäre. " murmel ich noch leise vor mich hin, dann kommen auch mir die Tränen. Schnell drehe ich mich von Ian weg, denn ich will kein MItleid in ihm erwecken.  " Sag mal, spinnst du? "  kommt es von ihm.       " Das ist doch nicht die Lösung hierfür. "  Überascht über seinen heftigen Tonfall schaue ich wieder zu ihm herüber. Er hat sich gerade aufgesetzt und blitzt mich wütend an.  > Ist das der gleiche Junge, der mich vorletzte Woche noch jämmerlich angefleht hatte, ihm nicht weh zu tun? Der gerade noch halb bewusstlos vor Panik hier in meinen Armen hing? <   " Ja, ich habe immer noch Angst vor dir, "  kommt es von ihm, als könnte er meine Gedanken lesen,   " aber dich zu verletzen und dir das gleich anzutun ändert nichts an dem , was passiert ist. "   Er blickt rüber zur Tür.   " Keine Ahnung, was in den Typen da draussen gefahren ist aber ich habe ihn garantiert nicht darum gebeten, dir das alles hier anzutun. Mag vielleicht stimmen, dass er wohl wirklich mein Vater ist aber ich will nichts mit ihm zu tun haben. Ich kann nur hoffen, dass man uns hier ganz schnell findet und er dann seine Strafe bekommt. "  Ian setzt eine grimmige Miene auf und ballt seine Hände zu Fäusten.  " Wir haben noch die Waffe. Er scheint sie noch nicht zu vermissen. "  Ich schaue Ian nur an und er erwidert meinen Blick.

Ians POV

Irgendwann ist der Cop wohl raus dem Zimmer. Brians Anwesenheit hat seltsamer weise etwas Beruhigendes an sich. Als ich mich wieder einigermaßen im Griff habe schaue ich Brian an. " Ich hatte echt gedacht, dass er dich jetzt umbringt. "    " Wäre das jetzt so schlimm gewesen? Ich habe es doch verdient."  fragt er mich und schaut mir direkt in die Augen.  " Immerhin bin ich ja wohl dafür verantwortlich, dass es dir gerade so schrecklich geht. Ich habe dich missbraucht und verletzt. Und das alles nur, weil ich sauer auf alles und jeden war. "   Er schaut runter auf den Boden.  " Wäre vielleicht das Beste, wenn ich nicht mehr wäre. "  murmelt er leise vor sich hin und dreht sich von mir weg.  " Sag mal, spinnst du? "  kommt es von mir.  " Das ist doch nicht die Lösung hierfür. "   Keine Ahnung, woher ich den Mut hierfür nehme. Brian schaut mich erstaunt an.   " Ja, ich habe immer noch Angst vor dir, " rede ich weiter, denn ich glaube zu wissen, was er gerade denkt,  " aber dich zu verletzen und dir das gleich anzutun ändert nichts an dem , was passiert ist. "   Mein Blick wandert zur Tür.  " Keine Ahnung, was in den Typen da draussen gefahren ist aber ich habe ihn garantiert nicht darum gebeten, dir das alles hier anzutun. Mag vielleicht stimmen, dass er wohl wirklich mein Vater ist aber ich will nichts mit ihm zu tun haben. Ich kann nur hoffen, dass man uns hier ganz schnell findet und er dann seine Strafe bekommt. "  Wut staut sich in mir an und ich balle meine Hände zu Fäusten.   " Wir haben noch die Waffe. Er scheint sie noch nicht zu vermissen. "  Überrascht schaue ich Brian an.              > Stimmt ja, die hatten wir ja vorhin versteckt. <     " Kannst du mit so einem Ding umgehen? " frage ich ihn, doch er zuckt nur mit den Schultern.  " Irgendwie werden wir das schon schaffen. " Er fängt an zu grinsen. Nun bekomme ich doch ein mulmiges Gefühl.   > Was passiert, wenn der Typ merkt, dass ihm die Pistole fehlt? Sind wir wirklich in der Lage uns damit zu wehren? <  "Aber wie sollen wir hier denn rauskommen? Alles ist abgeschlossen. Wer weiß, ob er nicht woanders noch eine Waffe hat und er weiß, wie man so ein Teil händelt.  " Alleine der Gedanke lässt schon wieder Panik in mir hochsteigen.  " Hey, nur keine Angst, "  kommt es von Brian.         " Wir haben es bis jetzt geschafft, also werden wir es auch weiterhin schaffen.  " Damit steht er ruckartig vom Bett auf. Ein Stöhnen kommt über seine Lippen und er sinkt auf die Bettkante zurück. Da fallen mir wieder all seine Verletzungen ein und ich schaue genauer hin.   " Brian dein Arm! "  Er zuckt nur mit den Schultern und dreht ihn leicht nach aussen. Nun sehe ich die entzündeten Schnitte an seinem rechten Unterarm. Auch am Oberkörper sind riesige Hämatome. Vorsichtig fahre ich mit meinen Fingern darüber. Brian erschaudert bei der Berührung und zieht scharf den Atem ein. Doch das scheint ihm noch mehr Schmerzen zuzufügen. Ich schaue ihm direkt ins Gesicht.  " Schätze, da sind ein paar Rippen hinüber. " grinst er mich schief an. Ich klettere vom Bett runter und durchsuche alle Schubladen nach Verbänden oder ähnlichem, doch kann ich nichts dergleichen finden. Da Brian noch immer nur mit dem Badetuch da sitzt, hole ich für ihn ein paar geeignete Sachen zum Anziehen aus dem Schrank und reiche sie ihm rüber. Dankbar ergreift er sie und nestelt an seinem Handtuch rum.    " Ähm, könntest du dich wohl umdrehen? "  Erst jetzt bemerke ich, wie ich ihn die ganze Zeit beobachtet habe.   " J...ja klar! Sorry ! "  stottere ich und drehe mich schnell um. Ich spüre, wie mir die Röte ins Gesicht steigt. Dafür könnte ich mich am liebsten ohrfeigen. Sein leises Kichern lässt mich noch röter werden. Ich habe das Gefühl, dass meine Ohren förmlich durch meine hellen Haare leuchten. Schnell atme ich ein paar mal tief durch, um mich wieder zu beruhigen.  " Alles klar, bin jetzt angezogen "  spricht er mich wenig später an, doch ich traue mich nicht, mich zu ihm zu drehen. Die ganze Situation ist mir einfach zu peinlich.

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