Kapitel 83

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Andrews POV

Mir war gar nicht aufgefallen, dass fast alle Häuser in meiner näheren Umgebung unbewohnt sind.   > Wenn ich nicht langsam ein Auto finde, muss ich wohl doch mein eigenes holen. < Wütend mache ich mich auf dem Weg zum nächsten Haus. Kurz bevor ich es erreiche sehe ich einen Schatten am Zaun. Schnell drücke ich mich ins Dickicht und beobachte den Schatten.        > Dort steht tatsächlich jemand. Bestimmt ist dann auch ein Auto hier irgendwo. <  Ich ziehe meine Pistole aus dem Hosenbund und schleiche mich an die Person ran. Ein Mann steht mit dem Rücken zu mir und scheint sich am Zaun abzustützen.   " Eine falsche Bewegung und ich knall dich ab! "  Mit diesen Worten drücke ich ihm meine Waffe in den Rücken.  " Wo ist dein Auto? "  hake ich nach.   " Darf ich mich umdrehen? "  kommt die Gegenfrage. Ich drehe den Mann an der Schulter zu mir.  " Du! Na das glaub ich ja nicht. "  Ich bin erstaunt, als ich den Mann erkenne. Es ist der Doc bei dem Ian gewohnt hat. Eigentlich ist er der letzte den ich sehen will, doch dann fällt mir Ians Zustand wieder ein.  " Aber wenn ich so nachdenke, vielleicht nicht das schlechteste Treffen. Mitkommen aber dalli. "  Ich drücke ihm meine Waffe in die Rippen und schiebe ihn vor mir her.  " Wo ist Ian? "  will dieser wissen.  " Das wirst du noch früh genug sehen. Jetzt gehen wir erst mal zu deinem Wagen. "  raunze ich ihn an und schubse ihn grob vorwärts. Es dauert gut eine halbe Stunde bis wir an seinem Wagen sind.  " Los die Schlüssel her. Und keine falschen Mätzchen. "  Langsam greift er in seine Jackentasche und holt die Autoschlüssel heraus. Ich reiße sie ihm aus der Hand und öffne den Kofferraum.   " Da reinsteigen. "  Er schaut mich überrascht an und will sich dagegen wehren. Ohne Vorwarnung ramme ich ihm meine Faust in den Magen Er krümmt sich vor Schmerzen. Ich nutze die Situation und schubse ihn in den Kofferraum. Ich will nicht, dass er weiß, wo ich wohne. Schnell den Deckel zugeworfen und schon fahre ich los. Mit dem Auto sind wir schnell bei meinem Haus. Ich öffne den Kofferraum, lasse den Doc aussteigen und ziehe ihn an seiner Jacke zur Haustür. Kaum drinnen schließe ich schnell wieder ab und stecke den Schlüssel in meine Hosentasche. Dann schiebe ich ihn ins Wohnzimmer. Als ich das Licht einschalte bleibt der Arzt einen Moment stehen, dann stürmt er direkt auf den Jungen zu. Er kniet sich neben ihn und tastet nach seinem Puls.  " Was haben Sie mit ihm gemacht? "  dreht er sich wütend zu mir um. Ich brummel leise was vor mich hin aber er hakt nochmals nach.   " Was ist hier passiert!? "  Er steht auf und kommt direkt auf mich zu.   " Er ist die Treppe runtergefallen, "  antworte ich nun lauter. Nun rückt er immer näher an mich ran. Automatisch weiche ich nach hinten aus. Doch dann richte ich die Waffe wieder auf ihn.                 " Pfoten von mir, sonst seid ihr gleich beide tot. "  warne ich ihn und er bleibt endlich stehen.      " Kümmere dich mal lieber um den Jungen. "  Nun dreht er sich wieder um und untersucht Ian. Er schaut sich den Kleinen gründlich an. Mit geschickten Griff richtet er den linken Arm. Als Reaktion stöhnt Ian nur einmal kurz auf.  " Ich brauche lange gerade Platten und Binden um die Brüche zu schienen "  informiert er mich.   " Ist gut, mach bloß keine falsche Bewegung. "   Er schüttelt nur den Kopf und untersucht Ian weiter. Ich drehe mich um, um die gewünschten Sachen zu holen, als ich den Doc wieder höre.  " Scheiße, scheiße, scheiße! "   " Was ist? "  Ich drehe mich wieder zu ihm zurück. Er zeigt mit seinem Finger auf Ians Bauch.  " Sehen Sie diese ganzen Hämatome? "  Ich nicke zögernd.  " Sein Bauch ist ganz hart. Das und diese ganzen Flecken sind Hinweise, dass er innere Verletzungen hat. Wenn er nicht schnellstens in ein Krankenhaus kommt, stirbt er daran. "  Ein kalter Schauer fährt durch meinen Körper und ich schließe kurz die Augen.  " Das wollte ich nicht, "  murmel ich leise vor mich hin.  " Für Reue ist es ja wohl etwas zu spät! " schleudert er mir zornig entgegen .   " Und nun besorgen Sie mir endlich was zum schienen. "  Schnell verlasse ich den Raum und suche nach geeigneten Brettern. In der kleinen Abstellkammer finde ich das Passende. Schnell noch ein paar Binden aus dem Bad geholt eile ich zurück ins Wohnzimmer. Dort sehe ich, dass der Arzt es geschafft hat auch Ians Bein wieder zu richten. Ich übergebe ihm die Bretter. Vorsichtig schiebt er das eine Brett unter Ians Bein.  " Helfen Sie mir bitte mal. "  Er weist mich darin ein, wie ich Bein und Brett zu halten habe, dann umwickelt er beides zügig mit den Binden. So machen wir es auch dann beim Arm. Als wir fertig sind streichelt er Ian geradezu zärtlich über seine Locken. Wut steigt in mir hoch.  " Das ist mein Sohn! "  knurre ich ihn an. Augenblicklich nimmt er die Hände von meinem Jungen und wir schauen uns beide nur schweigend an. Plötzlich höre ich vom Schlafzimmer her leises Klopfen und Rufen. Auch der Doc hört es und schaut sich überrascht um. Ich stöhne innerlich auf.  > Kann der verdammte Bastard nicht einfach nur still sein? <   " Ist hier noch jemand? "  fragt er mich der Arzt erstaunt. Ich zucke nur mit den Schultern.   " Ist nicht so wichtig, kümmer dich lieber um meinen Jungen. "  Jetzt ist er es, der mit den Schultern zuckt. " Mehr kann ich hier nicht für ihn tun. Mir fehlen die nötigen Mittel. Der Junge muss umgehend in ein Krankenhaus gebracht und versorgt werden, sonst stirbt er. "  Ich überlege einen Moment. > Ein Auto habe ich nun, fragt sich nur, was ich mit den beiden anderen machen soll? Einsperren oder am besten gleich umlegen? Andererseits, ein Paar Geiseln sind auch nicht zu verachten. Irgendwie muss ich ja später meinen Sohn wieder aus dem Krankenhaus raus bekommen. <         " Los mitkommen, "  ich zeige dabei mit dem Finger in Richtung Flur. Der Doc beugt sich runter zu Ian und will ihn hochnehmen.  " Der Junge bleibt da liegen. Los Marsch! "  Nur zögernd richtet er sich wieder auf. Ich richte die Pistole auf ihn und ziele auf seinen Kopf. Ein wütendes Zischen ist von ihm zu hören, doch er befolgt nun meine Anweisung und geht rüber in den Flur. Vor dem Schlafzimmer bedeute ich ihm stehenzubleiben. Ich lausche einen kurzen Moment zur Tür, dann drehe ich den Schlüssel um und öffne sie mit einem Ruck. Man kann hören, wie etwas mit einem dumpfen Knall zu Boden fällt. Schnell schubse ich den jungen Mann ins Zimmer und sperre wieder von außen ab. Erleichtert, dass es so gut geklappt hat, stecke ich die Waffe in meinen Hosenbund. Aus dem Zimmer ertönt ein wütender Aufschrei und dann wird gegen die Tür gebollert.  " Lassen Sie mich hier raus, der Junge muss schnell ins Krankenhaus. "  " Maul halten, sonst knallt es . Ich kümmere mich jetzt um meinen Sohn. "  Ich trete nun meinerseits gegen das Holz. Dann eile ich rüber zu Ian. Noch immer ist der Junge bewusstlos. Vorsichtig nehme ich ihn hoch und bringe ihn nach draußen zum Auto. Behutsam bette ich ihn auf die Rückbank. Ich gehe nochmal zurück ins Haus und lausche zum Schlafzimmer. Leises Gemurmel ist zu hören. Bevor ich alles zusperre schalte ich überall die Lichter aus. Nun springe ich in den Wagen und fahre so schnell wie möglich los. Dabei muss ich aber auch vorsichtig sein, denn ich will niemanden auf mich aufmerksam machen. Mein Blick wandert immer wieder nach hinten zu meinem Jungen.   > Hoffentlich komme ich noch rechtzeitig mit ihm in die Klinik. <

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