Kapitel 86

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Brians POV

Eine unerträgliche Wärme weckt mich irgendwann auf. Ich sehe , dass ich nicht alleine im Bett liege. Dieser Doc liegt neben mir und hat seine Arme eng um mich geschlungen. Vorsichtig versuche ich mich aus seiner Umarmung zu befreien. Dabei fällt mir auf, dass er diese extreme Hitze ausstrahlt.   > So warm ist doch kein normaler Mensch. <  Dann schau ich ihn mir mal genauer an. Sein Gesicht ist stark gerötet und Schweißperlen stehen ihm auf der Stirn. Vorsichtig lege ich kurz meine Hand auf sein Gesicht und zucke schnell zurück.  > Oh Mann, der kocht ja förmlich! <  Für einen Moment öffnet er seine Augen und murmelt leise was vor sich hin. " Hallo? "  tippe ich ihm leicht auf die Schulter. Doch er scheint schon wieder fest zu schlafen, denn er reagiert nicht auf mich. Zum Glück kann ich mich endlich aus dem Griff befreien. Langsam rutsche ich rüber zur Bettkante und überlege, was man jetzt tun könnte. Von draußen ist nichts zu hören. Ich frage mich, wie es Ian geht und was der Verrückte mit ihm anstellt. Ich schleiche zur Tür und klopfe leise dagegen.   " Ian?.......Ian kannst du mich hören? So antworte doch. "  Kein Mucks kommt von draußen.  > Hoffentlich lebt er noch! <  Mit Schrecken denke ich an vorhin, als Ian mitten im Gepräch nicht mehr geantwortet hat. Später habe ich dann den Blonden und den Doc  > ich denke dass er es war<  reden gehört. Dann wurde er hier zu mir gesteckt. Keine Ahnung, wie lange ich geschlafen habe. Ich kauer mich auf den Boden und weine leise vor mich hin. Plötzlich spüre ich eine Hand auf meinen Kopf. Erschreckt zucke ich zusammen und schaue ängstlich nach oben. Vor mir steht der Doc. Mir war gar nicht aufgefallen, dass er inzwischen wach ist.  " Alles klar bei dir? "  beugt er sich fragend zu mir herunter. Dabei bemerke ich, dass er doch ziemlich schwankt, als wenn er sich selbst kaum auf den Beinen halten kann. Schnell wische ich mir die Tränen weg und stehe auf. Das ist gar nicht so leicht, denn seine Hand stützt sich schwer auf meine Schulter.  " Mir geht es gut aber legen Sie sich ruhig wieder hin, Sie sind ja völlig krank. "  Ein erschöpftes Grinsen huscht über sein Gesicht.       " Irgendwie will mich zur Zeit jeder immer nur ins Bett stecken. "  nuschelt er vor sich hin. Ich schiebe ihn vorsichtig aber bestimmend in Richtung Bett, wo er sich zum Glück auch anstandslos wieder hinlegt und decke ihn zu. Erschöpft schließt er kurz die Augen.  " Was ist mit Ian? "  frage ich nun, denn er muss ihn ja gesehen haben.   " Ich hoffe, er lebt noch. Sonst kann sich dieser Cop auf was gefasst machen. "  knurrt er plötzlich los. Er setzt sich etwas auf und schaut mich eindringlich an.   " Was hat der Polizist mit euch hier gemacht? Wieso ist Ian die Kellertreppe runtergefallen und wieso bist du überhaupt hier? "  Ich zucke mit den Schultern.      " Dieser Polizist hat mich auf dem Weg zur JVA hierher entführt. Er will mich für das bestrafen, was ich seinem Sohn angetan habe. Wie nannte er es so schön: Auge um Auge, Zahn um Zahn. " Ich lache verächtlich auf.   " Das, was er mit mir gemacht hat, war weit mehr als das, was ich Ian angetan habe. Er hat mich verprügelt, vergewaltigt und geschnitten. "  Automatisch schaue ich auf meinen Arm runter.  " Ich weiß, dass ich einen großen Fehler begangen habe und ich bereue es wirklich. Nur kann ich es nicht mehr rückgängig machen. "  Ich schaue rüber zu dem Mann. Er sitzt da aufrecht und schaut mich einfach nur an. Also rede ich weiter.  " Dann tauchte der Typ hier plötzlich mit Ian auf. Brachte ihn zu mir in den Keller. Später hat er uns ins Schlafzimmer geholt und Ian musste zusehen, wie der Blonde mich dann in seinem Namen 'bestraft hat'. Keine Ahnung was danach war. Als ich später wieder zu mir kam, stellten wir fest, dass der Cop seine Pistole bei uns vergessen hatte. Doch leider hat er es doch irgendwann gemerkt. Mich hat er verprügelt und Ian hat er in den Keller geschubst. Ja und dann habe ich irgendwann Ian schreien hören. Er hatte wohl so große Schmerzen. Hat mir von dem Schubsen erzählt und dass er plötzlich so müde sei. Ich habe immer wieder nach ihm gerufen, doch er hat mir nicht mehr geantwortet. Und dann sind Sie gekommen. "  schließe ich meinen Bericht ab. Der Doc schaut mich mit großen Augen an. Ich sehe nur das pure Entsetzen in seinem Blick. Unruhig trippel ich auf der Stelle rum und versuche krampfhaft woanders hinzuschauen. Dann steht er plötzlich wieder auf und läuft zur Tür. Wütend trommelt er gegen das Holz und ruft laut nach dem Polizisten.   " Cording, machen Sie sofort die Tür auf! Ich will den Jungen sehen! Sie sind doch echt krank. Wenn der Junge stirbt, ich mach Sie fertig, ich bring Sie um und wenn ich selbst dafür ins Gefängnis gehen muss! "  Er schreit immer weiter, bis er hustend zusammensackt.         " Ich glaube, er ist nicht da, "  beuge ich mich zu ihm, ziehe ihn wieder hoch und bringe ihn zum Bett zurück.  " Dann habe ich vorhin doch richtig gehört und er ist mit meinem Auto weg, " keucht er leise.  " Hoffen wir, dass er mit Ian ins Krankenhaus ist. "

Andrews POV

Vorm Haus angekommen sitze ich einfach nur da und starre raus in die Dunkelheit. Im Moment weiß ich einfach nicht, was ich machen soll, wenn der Kleine nicht überlebt. Ich denke an die Zeit nach Sophies Tod. Ich wußte damals auch nicht, wie es weitergehen soll. Kurz hatte ich sogar mal dran gedacht ihr zu folgen. Doch zu wissen, dass irgendwo ein Teil von ihr noch da ist, hat mich am Leben gehalten. Es hat zwar lange gedauert aber es hat sich ja gelohnt.  > An der jetzigen Situation ist nur dieser Junge schuld. <  Ich spüre, wie nun die Wut in mir hochsteigt und schaue rüber zum Haus.  > Dafür wird der Bastard büßen..... <

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