Kapitel 95

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Mr. Cages POV

Am Vormittag erhalte ich einen Anruf von der Polizeidienststelle. Es ist Mr. Smith.  " Wir haben Neuigkeiten! "  begrüßt er mich gleich am Telefon. Aufgeregt drücke ich den Hörer ganz feste an mein Ohr.  " Vor etwa einer halben Stunde kam ein Notruf in unserer Zentrale ein. Am Telefon befand ich sich ein junger Mann, der berichtete, er sei von einem Polizisten entführt worden. " Automatisch springe ich vom Stuhl hoch.   " Bei dem Anrufe handelt es sich wohl um den Jungen namens Brian. Irgendwie konnte er wohl an ein Handy gelangen. Er und Dr. Channing sind tatsächlich in der Gewalt von Officer Cording. Zur Zeit sind sie wohl in einem grauen Wagen auf der Flucht. Das deckt sich mit einer Anzeige über ein gestohlenes Auto heute früh. Bei dem Wagen handelt es sich um einen grauen Ford, der heute morgen vom Hof einer Werkstatt entwendet wurde. Außerdem haben wir zwei Querstraßen weiter das Auto von Dr. Channing gefunden. Wir können also davon ausgehen, dass er den Wagen gewechselt hat. Wie es aussieht, konnte der Junge wohl die GPS-Funktion am Handy einschalten. Wir werden also bald wissen, wo sich die drei aufhalten. "  Diese Nachricht klingt wie Musik in meinen Ohren. Bestätigt es doch unsere Hoffnung, dass Dr. Channing und auch Brian noch am Leben sind.  " Ob er wohl die Nachrichten gesehen hat und wir ihn damit aufgeschreckt haben? "  frage ich nach.   " Das weiß man nicht, sollte es dennoch so sein, darf man ihn aber nicht unterschätzen. Dass er seinen Kollegen so ohne weiteres erschossen hat, zeigt, wie gefährlich er ist. Wir sehen zu, dass wir ihn so schnell wie möglich erwischen. Solange er nicht weiß, dass wir ihn nun orten können, ist das Glück hoffentlich auf unserer Seite. Ich melde mich, soweit wir mehr wissen. " Ich bedanke mich und lege auf. Man soll sich zwar nicht zu früh freuen, doch ich beschließe zum Krankenhaus zu fahren. Bestimmt treffe ich dort die Warrens an. Außerdem will ich schauen, wie es Ian geht. Bevor ich die Kanzlei verlasse, bitte ich meine Sekretärin, alle Anrufe auf mein Handy weiterzuleiten. Dann sitze ich auch schon im Wagen. Wie erwartet treffe ich Mr Warren sogar bereits vor der Klinik an. Er steht mit einer Zigarette in der Hand direkt vorm Eingang.  " Guten Morgen, Mr. Warren! "  Als er meine Stimmer hört zuckt er betroffen zusammen und drückt schnell die Zigarette aus.   " Oh, hallo Mr. Cage. "  grinst er mich leicht schief an, wirft hektisch den Stummel beiseite und reicht mir zur Begrüßung die Hand.  " Erzählen Sie bitte nicht meiner Frau, dass ich geraucht habe. Offiziell habe ich damit schon vor Jahren aufgehört."  Jetzt fange ich auch an zu grinsen.   " Das kenne ich. Auch ich brauche ab und zu mal eine Zigarette, wenn es besonders stressig ist. Also keine Sorge, meine Lippen sind versiegelt. "   Mr Warren atmet dankbar auf. Gemeinsam gehen wir nun zur Intensivstation. Auf dem Weg dorthin erzähle ich ihm von den Telefonat. Ich sehe, wie seine Augen vor Freude aufleuchten. Doch im nächsten Moment bittet er mich, es erst mal nicht seiner Frau zu erzählen. Inzwischen stehen wir vor Ians Zimmer und ich sehe durch eine große Scheibe, wie sie neben Ians Bett sitzt und seine Hand hält. Der Junge scheint aber noch immer nicht wach zu sein. Ich verspreche es ihm und dann betreten wir den Raum.

Scotts POV

Ich stehe vorm Klinikeingang und rauche eine Zigarette, als mich jemand anspricht. Erschrocken drehe ich mich um und sehe Mr. Cage vor mir stehen. Schnell drücke ich die Zigarette aus und werfe sie weg. Dann reiche ich ihm zur Begrüßung die Hand.  " Erzählen Sie bitte nicht meiner Frau, dass ich geraucht habe. Offiziell habe ich damit schon vor Jahren aufgehört."   Er grinst mich wissend an.  " Das kenne ich. Auch ich brauche ab und zu mal eine Zigarette, wenn es besonders stressig ist. Also keine Sorge, meine Lippen sind versiegelt. "  Was das Rauchen angeht, so ist meine Frau da sehr streng. Doch hin und wieder muss ich mir eine gönnen. Heute ist so ein Tag, denn die Sorge um beide Jungs macht mich einfach nur fertig. Auf dem Weg zur Intensivstation erzählt mir Mr Cage, dann von einem Notruf und dass es sich bei dem Anrufer wohl um diesen Brian handelt. Hoffnung steigt in mir auf, doch sofort bitte ich ihn, meiner Frau nichts davon zu erzählen. Ich will sie nicht unnötig aufregen. Er verspricht es mir und wir gehen dann in Ians Zimmer. Ireen schaut uns aus müden Augen entgegen. Ununterbrochen hält sie Ians Hand und streichelt immer wieder über sie. Ich beuge mich zu ihr runter und gebe ihr einen leichten Kuss auf die Stirn. Ein kleines Lächeln huscht über ihr Gesicht.  " Der Arzt will gleich nochmal reinkommen. "  informiert sie uns. Ich lege meine Hände auf ihre Schultern und schaue über ihren Kopf weg runter auf den Kleinen.   > Ich kann mich auch irren aber irgendwie kommt er mir nicht mehr ganz so blass vor, wie vorhin. <   Ein leises Räuspen hinter mir reißt mich aus meinen Gedanken. Dr. Thomas steht im Türrahmen und lächelt uns allen zu. " Wie sieht es aus? " fragt Mr. Cage direkt nach. Ireen greift nach meiner Hand und ich drücke ihre automatisch ganz feste.  " Seine Werte bessern sich stündlich und das lässt uns hoffen. "   > Also hat sich mein Blick doch nicht getäuscht. <   " Wenn es weiter so aufwärts geht, werden wir heute im Laufe des Tages versuchen, ihn aufzuwecken. "  Ich kann hören, wie Ireen erleichtet aufatmet.  " Das sind doch endlich mal gute Nachrichten, "  flüstert sie leise und schaut zu mir hoch. Ich sehe, wie sich die Tränen in ihren Augen sammeln und nehme sie nun ganz feste in den Arm. Der Doktor nickt uns nochmal aufmuntend zu und geht dann wieder. Mr. Cage tippt mir leicht auf die Schulter und bedeutet mir, mit nach draußen zu kommen. Ich nicke leicht. Er verabschiedet sich schon mal von Ireen und verlässt den Raum.   " Ich bin sofort zurück, "  flüster ich ihr ins Ohr und löse mich von ihr.  " Ich rufe Sie sofort an, sobald ich was Neues weiß. Würden Sie mich bitte informieren, wenn sich was mit Ian ändert? "   " Sie können sich darauf verlassen.  " Mehr braucht es nicht an Worten, denn wir verstehen uns auch so. Er reicht mir zum Abschied noch die Hand und geht. In Gedanken versunken starre ich noch einen Moment vor mich hin. Eine Schwester kommt vorbei und schaut mich fragend an.  " Alles in Ordnung, Sir? "  Ich blicke zu ihr und nicke mit einem Lächeln. Dann folge ich ihr zurück ins Zimmer und schaue dabei zu, wie sie Ians Verbände kontrolliert und seine Werte an den Geräten überprüft. Bevor sie wieder geht, stellt sie einen zweiten Stuhl ans Bett, so dass ich mich auch setzen kann.  " Nicht dass Sie uns noch vor Erschöpfung umfallen. So schön sind unsere Böden nun doch nicht. "  Sie zwinkert uns dabei zu und dann sind wir wieder alleine. Ich schiebe den Stuhl neben meine Frau und nehme Platz. Ohne Ians Hand loszulassen lehnt sie sich an meine Seite.  " Ach Schatz, "  schaut sie mich plötzlich an.  " Ja mein Liebes? "  "  Fang bloß nicht wieder wie ein Schlot an zu rauchen. "  Damit schaut sie auch schon wieder rüber zu Ian. Bumms! Ich merke, wie mir die Röte ins Gesicht steigt.   > Da hat sie mich doch voll erwischt. Vor ihr kann man aber auch gar nichts verheimlichen. <  Ich lege meine Arm um sie und so verharren wir dann für eine ganze Weile. Dabei sind meine Gedanken bei meinem Sohn.

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