Brians POV
Langsam ziehe ich die Sachen an, die Ian mir rübergereicht hat. Dabei muss ich immer noch vor mich hingrinsen. Das Gesicht von dem Kleinen war gerade einfach nur zu gut. Er ist so niedlich rot geworden. Irgendwie fange ich an, ihn zu mögen. > Vielleicht muss ich ja nicht unbedingt in den Knast wegen der Sache. < Das meine Tat nicht ungestraft bleibt ist mir schon klar. Nachdem, was mir sein Vater angetan hat, ist mir schon bewusst, dass mein Handeln völlig falsch war. " Alles klar, bin jetzt angezogen " Ich grinse schon wieder, denn er traut sich wohl nicht sich umzudrehen. Seine Ohren leuchten wie zwei Signalfackeln. Ich tippe ihm auf die Schulter. Erschreckt fährt er zusammen und duckt sich vor mir weg. > Jepp, er hat definitiv noch Angst vor mir. < Aber unsere gemeinsame Angst vor dem Irren ist wohl noch größer und die schweißt uns gerade zusammen. Beschämt blickt er zur Seite. Ich zucke nur mit den Schultern und fange an, mir das gesamte Zimmer anzuschauen. Als erstes ziehe ich nun die Vorhänge beiseite. Wie schon vermutet, sind die Fenster mit Brettern zugenagelt. In den Kommoden und dem Schrank befinden sich nur Anziehsachen. Ratlos setze ich mich aufs Bett. Ian hat meine ganze Aktion nur stumm verfolgt. Jetzt setzt er sich neben mich und schaut vor sich auf den Boden. " Und wie soll es jetzt weitergehen? " " Mal schauen, ob wir ihn überraschen können, wenn er das nächste mal reinkommt. " Ian nickt leicht und versucht ein Gähnen zu unterdrücken. " Sorry. " " Schon okay, willst du ein bischen schlafen? " Ich rücke ans Kopfende und klopfe neben mir auf die Matratze. Er schaut erst etwas zögernd. " Keine Sorge, ich bin ganz lieb. " Er klettert langsam aufs Bett und legt sich zögernd neben mich, sorgsam darauf bedacht, mich nicht zu berühren. Ich seufze leise, kann den Kleinen aber gut verstehen. Ich lehne mich nach hinten an und schließe auch für einen Moment die Augen. Schneller als ich dachte, bin ich auch schon eingeschlafen.
Aidens POV
Jetzt liege ich schon den ganzen Tag im Bett und langweile mich. Obwohl mein Fieber nicht mehr so hoch ist, wacht meine Mum wie der Teufel darüber, dass ich mich ja nicht hier weg bewege. Mein Vater hat nur grinsend mit den Schultern gezuckt, als ich es gewagt habe, mich bei ihm zu beschweren. > Hätte mir aber auch klar sein können. Wenns um wichtige Sachen geht, hat meine Mutter die Hosen an. < Na und Jason steht da sowieso ganz auf ihrer Seite. Ich höre, wie das Telefon klingelt. Leise kletter ich aus dem Bett und lausche an dem Türspalt, in der Hoffnung, etwas Neues zu erfahren. Doch leider sind die Stimmen zu leise. Seufzend tappe ich wieder in mein Bett zurück. Ich bin noch nicht richtig drin, als ich ein Schnaufen hinter mir höre. Ich zucke leicht zusammen und schaue dann vorsichtig über meine linke Schulter. " Oh, hi Mum. " grinse ich sie an. Dann sehe ich zu, dass ich ganz schnell wieder unter meiner Decke liege. " Da bin ich ja mal wieder im richtigen Moment gekommen. " grummelt sie vor sich hin. Dann reicht sie mir ein Tablett mit Tee und Keksen rüber. " Ich dachte, du hast hast vielleicht etwas Hunger. " " Danke Mum, " nehme ich ihr das Tablett ab und schicke ihr eine Kusshand. Jetzt lächelt sie wieder und ich atme erleichtert auf. Nun sehe ich, dass auf dem Tablett zwei Tassen stehen. Sie nimmt auf der Bettkante platz und ich reiche ihr die zweite Tasse. Die nächsten Minuten sitzen wir einfach nur schweigend da. " Wer hat denn gerade angerufen? " frage ich irgendwann beiläufig. Meine Mutter nimmt nochmal einen großen Schluck aus ihrer Tasse. " Das war die Polizei. " Ich setze mich aufrecht hin und schaue sie erwartungsvoll an. Sie stellt ihre Tasse beiseite. " Sie haben noch keine neuen Ergebnisse. Sie wollten uns nur informieren, dass sie weiterhin auf der Suche sind. " Enttäuscht lasse ich mich in die Kissen zurückfallen. Diese Ungewissheit zerrt an meinen Nerven. " Was ist mit seinem Telefon? " frage ich nach. " Das hat er leider ausgeschaltet und einen Festnetzanschluss gibt es nicht Darum diese Verzögerung. " Die Angst um Ian treibt mir die Tränen in die Augen. Da ich nicht will, dass meine Mum mich so sieht, drehe ich mich zur Seite. " Ist alles in Ordnung, Darling? " Sie streicht mir über den Kopf. " Ich bin müde, Mum. " brummel ich leise und drücke mein Gesicht ins Kissen. " Okay, mein Schatz, schlaf nur ruhig etwas. Ich komme später nochmal rauf. " Ich nicke leicht. " Hab dich lieb, Mum. " " Ich dich auch. " Sie drückt mir noch einen Kuss aufs Haar und verlässt dann das Zimmer. Als die Tür geschlossen ist, drehe ich mich wieder auf den Rücken und starre an die Decke. > Ich habe langsam keine Lust mehr, nur hier zu liegen und nichts machen zu können. < Langsam ziehe ich die Bettdecke beiseite und setze mich vorsichtig auf die Bettkante. Für einen Moment ist mir schwindelig, doch das vergeht wieder. Also stehe ich auf und suche mir aus meinem Schrank ein paar Kleidungsstücke zusammen. Zum Glück habe ich immer was zum Wechseln bei meinen Eltern deponiert. Leise zieh ich mir was bequemes an. Meine Schuhe stehen wohl unten, doch das kommt mir sehr gelegen, denn barfuß bin ich ja eh leiser. Vorsichtig öffne ich meine Zimmertür und lausche nach unten. Den Geräuschen nach zu urteilen sind sie wohl alle im Wintergarten. Also ist der Weg zur Haustür frei. Die Treppe runter halte ich mich zur Sicherheit am Geländer fest, doch diesmal komme ich ohne Probleme unten an. An der Garderobe suche ich meine Jacke mit den Autoschlüsseln und schnappe mir meine Chucks. Dann geht es weiter zur Haustür. Meine Eltern bekommen davon kein bischen mit. Schnell die Tür auf und draussen bin ich. Erleichtert sinke ich gegen die Tür und verschnaufe einen Moment. Mein Atem geht keuchend, als wenn ich einen Marathon hinter mir hätte. Für einen kurzen Augenblick habe ich das Gefühl, dass mein Kreislauf schlapp machen will, doch ich wehre mich dagegen. So schnell ich kann, ziehe ich meine Schuhe an und stolper rüber zu meinem Wagen. Erschöpft lasse ich mich auf den Fahrersitz fallen. Zum Glück habe ich zwischendurch mitbekommen, in welcher Gegend die Polizei nach dem Cop sucht. > Und ich werde jetzt auch mitsuchen! < Mit grimmigen Blick starte ich meinen Wagen und fahre los. Das Licht schalte ich erst ein, als ich weit genug vom Haus meiner Eltern weg bin. > Ian, ich komme und werde dich auch finden! <
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Du! Mein Retter! Mein Schicksal!
RomanceIch sitze unserem Familienanwalt gegenüber und schaue nur fassungslos auf die Papiere vor mir. > Das kann doch alles nicht möglich sein?< Mein Blick schwingt zwischen dem Anwalt und dem Blatt vor mir hin und her. Besorgt schaut er mich an. Ic...