Aidens POV
Ich habe so eine ungefähre Vorstellung, wo die Polizei nach diesem Cording sucht. Also begebe ich mich auch dorthin. Für die Uhrzeit kommen mir recht viele Polizeiwagen entgegen. Ich orientiere mich in die Richtung, aus der sie kommen und lande ziemlich schnell in den Außenbezirken. Hier sind nur sehr wenig Häuser zu sehen. Mit einem Seufzer parke ich mein Auto am Straßenrand. > Wo soll ich hier nur anfangen zu suchen? < Ein kalter Schauer fährt durch meinen Körper und ich schlinge die Arme um mich. > Jetzt nur keine Schwäche aufkommen lassen. < Damit öffne ich die Tür und steige aus meinem Wagen aus. Es ist kühl und ich schließe schnell meine Jacke. Dann stiefel ich los und steuer das erste Haus an. Man sieht nur eine spärliche Beleuchtung. Vorsichtig laufe ich um das Gebäude herum und schaue in alle Fenster. Im Wohnzimmer sehe ich eine ältere Frau und einen Hund. Schnell entferne ich mich wieder , denn hier bin ich definitiv verkehrt. Langsam wander ich weiter. Leider komm ich nicht sehr schnell voran, denn ich bin schon von der wenigen Anstrengung außer Atem. Aber ich beisse die Zähne zusammen und zwinge mich weiterzugehen. Ich merke, das wird eine lange Nacht für mich, doch der Gedanke an Ian treibt mich an.
Andrews POV
Vorsichtshalber habe ich keine Taschenlampe mitgenommen, denn ich will nicht auffallen. Leise laufe ich zum ersten Nachbarn rüber. Soweit ich mich erinnere liegt der etwa zwei KIlometer von mir weg. In Gedanken bin ich die ganze Zeit bei meinem Jungen, hoffe, dass er durchhält. Leider habe ich das falsche Haus anvisiert. Als ich dort ankomme stelle ich fest, dass ich genau das erwischt habe, das schon seit Jahren unbewohnt ist. Vorsichtshalber schau ich trotzem noch in die Garage, doch wie schon erwartet ist sie leer. Ich wende mich weiter Richtung Norden in der Hoffnung, diesmal mehr Glück zu haben. Als ein Wagen an mir vorbei kommt verstecke ich mich schnell. Bei dem Wagen handelt es sich um einen normalen PKW. Für einen kurzen Moment überlege ich, den Wagen anzuhalten, doch da ich nicht sicher sein kann, ob es nicht doch eine Zivilstreife ist verwerfe ich den Gedanken wieder. Ich will einfach kein Risiko eingehen .
Brians POV
Irgendwann holt mich der Schmerz wieder zurück. Bei jedem Atemzug habe ich das Gefühl als würde mir jemand mit einem Messer dauernd in die Rippen stechen. Keine Ahnung wie lange ich dort gelegen habe denn dunkel ist es hier ja immer. Mühselig rappel ich mich vom Boden hoch und schleppe mich zur Tür. Ich rüttel kurz an der Klinke, doch wie schon gedacht ist sie verschlossen. Von draussen ist kein einziger Laut zu hören. Erschöpft lass ich mich auf das Bett sinken. Jeder Atemzug ist die Hölle. Ich ziehe das Shirt hoch und taste vorsichtig über meine Rippen. Auf der rechten Seite fühle ich nun auch eine leichte Stufe. Hier ist nun also auch eine Rippe kaputt. Ich lehne mich in einer leicht aufrechten Position an die Wand, ziehe die Decke über meinen Körper und versuche etwas Schlaf zu finden. Irgendwann lässt mich lautes Geschrei aufschrecken. > Das ist Ian! < So schnell ich kann laufe ich zur Tür und lausche am Schlüsselloch. Nun kann ich die Schmerzschreie klar und deutlich hören. Er ist also nicht mehr im Keller. Vom Blonden ist nichts zu hören. " Ian, kannst du mich hören? " versuche ich gegen seine Schreie anzugehen. Doch ich bin nicht in der Lage laut genug zu rufen. Irgendwann werden Ians Schreie immer leiser. und verstummen ganz. Panik kommt in mir auf und ich fange an wie wild an die Tür zu trommeln. Keine Ahnung, wie lange ich das gemacht habe, als plötzlich ein leiser Ruf zu hören war. " Brian? " " Ian! " Erleichtert lasse ich mich auf den Boden sinken. " Ian kannst du mich hören? " " Ja, " kommt es leise. " Wo bist du und weißt du wo dein Vater ist? " " Ich glaube ich bin hier im Wohnzimmer. Keine Ahnung wo er ist . " Seine Stimme klingt ziemlich kläglich. " Kannst du zu mir kommen? " Als Antwort höre ich nur einen Aufschrei und dann heftiges Schluchzen. " Ian? Was ist los? Bist du in Ordnung? " Sein Weinen wird immer heftiger. " Ich kann nicht...mein Arm...mein Bein...." " Was ist passiert? " "E..er hat mich die Kellertreppe runtergestoßen. " > Oh mein Gott er hat es wirklich getan. < Ich atme scharf ein, krümme mich dann aber auch vor Schmerz zusammen. Es dauert einige Momente, bis ich wieder genug Luft bekomme. " Brian? " kommt es wieder zaghaft von Ian. " Brian!? " " Alles in Ordnung, " antworte ich nun um Ian nicht noch weiter zu beunruhigen. " Schätze wir sind wohl ziemlich am Arsch, " lache ich leise vor mich hin. " Brian, es tut so weh und ich bin so müde. " > Scheiße, das klingt nicht gut. < " Komm Ian, jetzt schlaf nicht wieder ein. Versuch wach zu bleiben. Rede mit mir. " Ich lausche angestrengt auf eine Antwort, doch es bleibt still. Ich fluche leise vor mich hin. > Wer weiß, was er noch für Verletzungen hat. < Ich bete leise vor mich, dass Ian noch am Leben ist.
Ians POV
Das erste mal werde ich dadurch wach, dass jemand an meinem rechten Bein zerrt. Es fühlt sich an, als würde es abgerissen werden. Ich schreie wie am Spieß. Eine Hand streicht mir über den Kopf. Ich versuche sie mit den Händen abzuwehren,doch das führt zu noch mehr Schmerz. Ich schreie weiter und fange an zu hyperventilieren. Dann ist wieder alles schwarz. Das zweite mal bin ich definitiv alleine. Panisch blicke ich um mich herum. Ich erkenne, dass ich wohl auf dem Sofa liege. Als ich mich aufsetzen will, fangen die Schmerzen wieder an und ich schreie wie von Sinnen. In meinem linken Arm, rechten Bein und auch meinem Kopf ist ein fortlaufendes Pochen zu spüren. Schwindel und Übelkeit scheinen nun auch mein ständiger Begeiter zu sein. Irgendwann halte ich vor Erschöpfung inne. Da höre ich ein stetiges Trommeln. Erst denke ich, dass dieses Geräusch nur in meinem Kopf existiert, doch dann wird mir klar, dass das von woanders herkommt. " Brian? " rufe ich leise in den Raum. " " Ian! Ian kannst du mich hören? " " Ja, " antworte ich leise. " Wo bist du und weißt du wo dein Vater ist? " " Ich glaube ich bin hier im Wohnzimmer. Keine Ahnung wo er ist . " Ich versuche mein Weinen zu unterdrücken , doch versage kläglich. " Kannst du zu mir kommen? " Nochmal versuche ich vom Sofa aufzustehen, doch abermals durchfährt mich der Schmerz und ich fange verzweifelt an zu schluchzen. " Ian? Was ist los? Bist du in Ordnung? " Ich weine immer lauter. " Ich kann nicht...mein Arm...mein Bein.... und auch mein Bauch." " Was ist passiert? " "E..er hat mich die Kellertreppe runtergestoßen. " Von Brian kommt eine ganze Weile keine Antwort. Ich habe Angst und fühle mich schwach. Noch immer dreht sich mir alles vor Augen und in meinem Bauch ist irgendwie ein Druck der immer stärker wird. Ich schließe für einem Moment die Augen. Am liebsten würde ich nur noch schlafen wollen. > Wieso antwortet Brian nicht mehr? < Ich zwinge mich dazu, meine Augen wieder zu öffnen. " Brian? " rufe ich leise, dann noch einmal etwas lauter. " Brian!? " "Alles in Ordnung, " kommt endlich die Antwort und ich atme erleichtert auf. " Schätze wir sind wohl ziemlich am Arsch, " lacht Brian leise. " Brian, es tut so weh und ich bin so müde. " antworte ich ihm. Ich spüre, wie alles um mich herum dumpf und dunkel wird. " Komm Ian, jetzt schlaf nicht wieder ein. Versuch wach zu bleiben. Rede mit mir. " Ich will ihm noch antworten , doch es ist als wenn mich die Dunkelheit in sich hineinzieht. Immer wieder fallen meine Augenlider zu. Irgendwann habe ich einfach keine Kraft mehr, sie aufzuhalten und drifte erschöpft in die Dunkelheit hinüber.
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Du! Mein Retter! Mein Schicksal!
RomansaIch sitze unserem Familienanwalt gegenüber und schaue nur fassungslos auf die Papiere vor mir. > Das kann doch alles nicht möglich sein?< Mein Blick schwingt zwischen dem Anwalt und dem Blatt vor mir hin und her. Besorgt schaut er mich an. Ic...