Du! Mein Retter! Mein Schicksal!

Kapitel 11

Ians POV

Nach einer guten halben Stunde komme ich an der Schule an. Das Zittern hat zum Glück nachgelassen. Auf dem Schulhof stehen schon einige Schüler herum und ich frage mich zum Schulbüro durch. Die Sekretärin dort ist eine ältere Dame, die sich als Mrs. John vorstellt. Sie trägt ihre grauen Haare zu einem strengen Dutt aber ihre braunen Augen haben etwas warmes an sich. Freundlich begleitet sie mich zu meinem neuen Klassenlehrer, Mr.Wilson, einem sportlich wirkenden Mann anfang vierzig schätze ich. Er nimmt mich mit zum Klassenraum. Vor der Tür wirft er einen prüfenden auf mich. " Ist alles in Ordnung? Du bist recht blass im Gesicht." Ich schaue unruhig zum Boden. " Keine Sorge, das wird schon werden. Du brauchst keine Angst zu haben. " Er klopft mir aufmunternd auf die Schulter und schiebt mich dann vor sich her in den Klassenraum.

Als wir den Raum betreten herrscht automatisch stille. Etwa 20 Augenpaare richten ihren Blick auf mich. Au Mist , da steht ja auch schon Steve und grinst mich hämisch an.

Mr. Wilson legt eine Hand auf meine Schulter und schaut seine Klasse an. " Ab heute haben wir einen neuen MItschüler in unserer Runde. Dies ist Ian Channing.Wo haben wir denn noch einen Platz für dich?" Sein Blick schweift durch den Klassenraum und stoppt dann bei Steve. Neben ihm ist doch tatsächlich ein Platz frei. Ich stöhne innerlich auf und dann höre ich auch schon, wie Mr. Wilson loslegt. " Oh, neben Steve ist ja noch was frei. Na das passt ja ganz gut, ihr kennt euch ja wohl schon." War ja klar, dass der Lehrer von meiner Lebenssituation weiß.

Ich blicke zu Steve hinüber und sehe just wie es kurz in seinem Blick aufblitzt. " Kein Problem Mr. Wilson, ich kümmere mich schon um ihn." > Oh Backe, ich bin geliefert!<

Ich atme tief durch und begebe mich dann zu meinem SItzplatz. Steve beugt sich leicht zu mir rüber und flüstert mir was ins Ohr: " Na, wars denn heute schön für dich gewesen? Brian kann es kaum abwarten dich nachher wiederzusehen!" Ich schaue entsetzt zu ihm herüber, in meinen Ohren fängt es an zu rauschen. Steve schaut schon wieder nach vorne als wenn nichts gewesen wäre. Der Lehrer fängt mit dem Unterricht an aber ich bekomme nichts mit von dem, was er sagt. Zum Glück werde ich nicht aufgerufen.

In den Pausen bleibe ich einfach auf meinem Platz sitzen. Ein paar meiner neuen Mischüler versuchen mit mir ins Gespräch zu kommen aber ich bin nicht in der Lage auch nur irgendwie zu antworten. Irgendwann geben sie es auf. Ich merke schon, dass ich mir damit keine Freunde schaffen werde aber Steves Aussage hat mich so sehr geschockt, dass ich keine klaren Gedanken fassen kann. Um drei ist dann mein erster Tag hier vorbei. Ich raffe nur noch schnell meine Sachen zusammen und stürme vor allen anderen aus dem Klassenraum. Meine Klassenkameraden schauen nur genervt hinter mir her aber das ist mir egal, ich will nur schnell weg und mich in meinem Zimmer verkriechen.

Damit ich nicht auf Brian und die anderen treffe beschließe ich wieder zu Fuß zu gehen. Leider fängt es zu allem Unglück plötzlich feste an zu regenen und ich bin in null komma nix total durchnäßt. In meiner Eile heute morgen hatte ich vergessen mir eine Jacke mitzunehmen. Das hatte ich nun davon. So kam ich dann im Heim an.