Ians POV
Ich liege wie gerädert im Bett. Der gestrige Tag hat irgendwie alles wieder hochkommen lassen. So " cool " ich zwar bei der Polizei geblieben bin, so fertig war ich, als wir wieder zu Hause waren. Die halbe Nacht habe ich bei Aiden im Arm gelegen und mir die Augen ausgeheult. Die Albträume haben mich immer wieder hochschrecken lassen. Inzwischen waren wir beide so geschafft, nur der Schlaf wollte sich nicht mehr bei mir einstellen. Die Angst vor dem nächsten Albtraum war einfach zu groß. Irgendwann stand Aiden mit was zu trinken vor mir. Ich denke, es war ein Beruhigungsmittel darin, denn danach fielen meine Augen einfach zu. Ein Blick auf die Uhr zeigt mir, dass es schon fast Mittag ist. Also stehe ich auf.
Im Wohnzimmer liegt ein Zettel von Aiden, dass er einkaufen ist. Im Flur stehen schon einige Tüten. also wird er wohl gleich wieder da sein. Ich schnappe mir die Tüten, gehe in die Küche und räume schon mal das meiste weg. Neben dem Wasserkocher steht schon eine Tasse mit Kakaopulver. Ich schalte lächelnd den Kocher ein. Die Tür geht auf und Aiden kommt mit noch mehr Tüten um die Ecke. Unter seinen Augen liegen tiefe Schatten. Schuldbewust eile ich auf ihn zu und nehme ihm die Tüten ab, er lächelt dankbar und läßt sich mit einem tiefen Seufzer auf einen der Küchenhocker nieder. " Tut mir leid wegen letzter Nacht, " murmel ich leise vor mich hin. " Ist kein Thema Kleiner, du hast es dir ja auch nicht ausgesucht. " Er wuschelt mir kurz durch die Haare, dann wird er von einem Hustenanfall geschüttelt. Ich schau ihn kritisch an. " Das klingt aber auch nicht gerade besser. Du solltest mal zu einem Arzt gehen. " Er grinst mich an. " Ich bin selber Arzt, keine Sorge, das haut mich schon nicht um. "
Aidens POV
In Wirklichkeit fühle ich mich hundeelend und will eigentlich nur in mein Bett. Aber Ian hat zur Zeit schon genug um die Ohren. Ich marschiere also rüber ins Bad und suche mir wieder einiges aus meinem Medizinschrank zusammen. Damit Ian das nicht mitbekommt spüle ich die Pillen schnell mit einer Hand voll Wasser runter, dann gehe ich zurück zur Küche und setz mir einen Tee auf. Da es schon auf die Mittagszeit zugeht,beschließen wir, das Frühstück ausfallen zu lassen und lieber was leckeres zu MIttag zu kochen. Naja,mein Hunger läßt zu wünschen übrig aber ich stelle mich mit Ian zusammen hin und wir brutscheln uns eine Kleinigkeit zusammen. Dann sitzen wir beide mit unseren Tellern am Tisch. Bei Ian scheint der Schlafmangel auch noch nachzuwirken, denn er stochert genau wie ich nur mit der Gabel im Essen herum. Mit einem Seufzer schiebt er schließlich den Teller beiseite. Ich tu es ihm gleich. " Lust, einen Film zu schauen? " Er überlegt kurz und nickt dann. Wir suchen uns eine Komödie raus und kuscheln uns mit der Decke zusammen aufs Sofa. Als der Film zuende ist, werden wir wieder wach. Überrascht schauen wir uns beide an und fangen dann gleichzeitig an zu lachen. " Was sind wir doch für ein armseeliger Haufen, nur schlafen, essen und schlafen. " Ian kuschelt sich weiter an mich ran. " Du bist immer noch ganz schön heiß, " flüster er mir zu und hält seine Hand an meine Wange. " Dass kommt davon, weil wir hier so dicke eingemummelt sind. " Ich schieb seine Hand beiseite und drücke ihm einen Kuss auf die Stirn. Ein Blick auf auf mein Handy zeigt mir, dass sowohl Mr. Cage als auch mein Dad mir eine Nachricht geschrieben haben. Ich öffne zuerst die von meinem Dad. Er schreibt mir, dass sie morgen schon das Gespräch mit dem Jugendamt haben und meine Mum deswegen total aus dem Häuschen ist. ' Sie würde alle fünf Minuten was anderes zum Anziehen dafür heraus legen und sie mache ihn damit noch völlig kirre. ' Ich führe mir die Szene bildlich vor Augen und muss schmunzeln > Armer Dad. < Ich schicke ihnen für morgen ein 'Daumen drück' und öffne dann die andere Nachricht.
Was ich da lese gefällt mir weniger gut. Nachdem die beiden anderen Jungs Brian als Haupttäter schwer belastet haben, sind sie selber wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Brian selbst wird morgen in die JVA überführt. Ich fluche leise vor mich hin. Zum Glück ist Ian gerade im Bad, so dass er mich nicht hören kann. Ich hoffe, nicht noch so eine Nacht wie gestern heute wieder zu erleben. dann informiert er mich auch noch wegen dem morgigen Gespräch meiner Eltern. Ian kommt aus dem Bad zurück und ich lege schnell mein Handy beiseite. " Gibt es Neuigkeiten? " fragt er und kuschelt sich wieder neben mich. " Ja, ganz liebe Grüße von meinen Eltern. " Ian lächelt mich an. " Ich mag deine Eltern. " " Ja, ich auch, " grinse ich ihn an. Darauf gibt er mir einen gespielt beleidigten Knuff in die Seite. Zur Strafe schnapp ich ihn mir und kitzel ihn durch, bis er vor Lachen keine Luft mehr bekommt. Ich leider auch nicht, denn ich spüre, wie sich ein Hustenreiz anbahnt. Schnell stehe ich auf und hol mir ein Glas Wasser um den Reiz im Rachen zu unterdrücken. Aber Ian ist ja nicht dumm. Er folgt mir in die Küche und beäugt mich wieder kritisch. " Du gehst jetzt ab ins Bett. Selbst ein Blinder mit Krückstock kann sehen, dass du nicht fit bist. " " Okay, okay,ich geh ja schon " Ich linse schelmisch von unten hoch. " Kommst du mit und schaust mir beim Schlafen zu? " Er hebt theatralisch die Hände hoch und grinst zurück. " Na, wenn du nicht anders schlafen kannst, werd ich das wohl müssen." Er schiebt mich durchs Wohnzimmer durch ins Schlafzimmer. Im Vorbeigehen schnappt er sich noch unsere Bettdecke, dann fallen zusammen ins Bett und kuscheln wieder ganz eng. So schlafen wir dann doch tatsächlich bis zum nächsten Morgen durch.
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Du! Mein Retter! Mein Schicksal!
RomanceIch sitze unserem Familienanwalt gegenüber und schaue nur fassungslos auf die Papiere vor mir. > Das kann doch alles nicht möglich sein?< Mein Blick schwingt zwischen dem Anwalt und dem Blatt vor mir hin und her. Besorgt schaut er mich an. Ic...