Mr. Cages POV
Ich stehe mit dem für Ians Fall zuständigen Polizisten, Mr. Smith, hinter dem Beobachtungsspiegel und schaue bei dem Verhör der beiden Jungs zu. Da mir bei der ganzen Geschichte doch zu viele Ungereimtheiten sind, möchte ich nun wissen, ob Brian wirklich so kriminell veranlagt ist. " Habt ihr bei Brian in der Vergangenheit schon mal irgendwelche Waffen gesehen oder ihn davon reden hören,dass er welche besitzen könnte? " Bei dieser Frage schauen beide ganz erstaunt auf. " Nein, überhaupt nicht, " entgegenet Steve und Rio nickt zustimmend. " Normalerweise ist er echt nett und umgänglich. Er gibt schon gerne den Ton an und versucht die Neuen erst mal unterzubuttern, " erklärt Rio, doch Steve scheint da dann doch etwas anderer Meinung. Er blickt etwas zögerlich zu Rio dann wieder zum Polizisten, der das Verhör leitet. " Also, ähm, er kann schon recht brutal werden. Solange man nach seiner Pfeife tanzt, ist er okay,man darf nur nicht unbedingt anderer Meinung sein. " Für diese Antwort kassiert Steve einen bösen Seitenblick seines Freundes, doch er läßt sich nicht davon beirren. " Ab und zu sitzt seine Faust zwar recht locker aber er hat dennoch noch nie irgendwelche Waffen oder andere Hilfsmittel benutzt. Er war diesmal nur so sauer auf den Kleinen, weil man ihm das Zimmer weggenommen hat." Er schaut dabei dem Polizisten offen in die Augen. " Hat er eventuell irgendwelche Feinde oder Freunde außerhalb des Heims, die ihm evtl. bei der Flucht geholfen haben könnten? " Auch dies wird von beiden verneint. Ich schaue rüber zu Mr. Smith. Der zuckt nur mit den Schultern und bestätigt das,was ich auch denke. Was die beiden da sagen, scheint die Wahrheit zu sein.
" Ich denke, wir werden nochmal unseren Kollegen befragen, ob ihm bei dem Überfall noch irgend etwas wichtiges aufgefallen ist, " holt mich Mr. Smith aus meinen Gedanken. Ich stimme ihm zu. Dann bedanke ich mich bei ihm und verlasse das Revier.
Wenn ich ganz ehrlich bin, so weiß ich nicht, wie ich den Kollegen einschätzen soll. Irgendwie ist mir der Blonde bei unserem letzten Besuch recht unangenehm aufgefallen. Dieser eisige Blick zu anfang und wie er dann Ian angeschaut hat. Für einen kurzen Moment dachte ich, er würde den Jungen kennen, doch da hatte ich mich dann wohl getäuscht. Mir fiel nur noch auf, das er uns die ganze Zeit beobachtete. Aber vielleicht sehe ich ich jetzt auch nur überall Gespenster. > Ich werde erst mal den weiteren Bericht von Mr. Smith abwarten. < Ich zücke mein Handy, um Dr. Warren von dem Verhör in Kenntnis zu setzen. Dann muss ich auch schon in die Kanzlei zurück zu meinem nächstenTermin.
Aidens POV
Ich werde dadurch wach, dass Ian mich feste an der Schulter rüttelt. " Aiden, dein Telefon klingelt. " Das passt mir so gar nicht in den Kram, lieber wäre ich noch liegen geblieben, so müde bin ich. Inzwischen hat Ian schon das Handy geholt und streckt es mir entgegen. Ich nehme ab. Es ist Mr. Cage. Er will mich über das Verhör mit den beiden Jungs informieren. Ich schicke Ian in die Küche, um uns einen Tee zu kochen. Das passt dem Kleinen überhaupt nicht und er dackelt maulend ab. Wie er da so dahintrottet muss ich automatisch grinsen. Er ist eben doch noch ein Teenager. Nun kann ich mich aber ganz dem Telefonat widmen. Mr. Cage erzählt von dem Verhör, dass dieser Brian noch nie vorher irgendwie mit Waffen oder anderem zu tun hatte. Diese Aussage wirft aber wieder tausend andere Fragen in mir auf. " Sagen Sie mal, " fängt Mr. Cage auf einmal etwas zögerlich an. " Ja? " " Ist Ihnen auf der Wache noch irgendwas aufgefallen? " Ich schaue etwas verwundert drein und schüttel den Kopf, was Mr. Cage natürlich nicht sehen kann. " Hallo?, Sind Sie noch dran?" kommt es fragend aus der Leitung. " Oh sorry Mr. Cage,ich hab nur kurz nachgedacht aber tut mir leid, ich wüßte nichts. " " Okay, Dr. Warren. Mr. Smith wird noch mal mit dem Polizisten reden, der bei dem Transport dabei war, vielleicht ist dem ja noch was aufgefallen. Ich melde mich dann, wenn es in irgendeiner Hinsicht was neues gibt, auch hinsichtlich des Jugendamtes. " Ich bedanke mich, dann ist das Gespräch beendet. " Auf der Wache was aufgefallen? " murmel ich leise vor mich hin und lege dann das Handy beiseite. Wie auf Bestellung kommt Ian mit zwei dampfenden Tassen ins Zimmer und schaut mich nachdenklich an. > Ob er doch heimlich zugehört hat? <
Ians POV
Ich höre, wie sich Aiden von Mr. Cage verabschiedet. Also schnappe ich mir die Tassen und marschier los. Kurz bevor ich das Schlafzimmer betrete höre ich Aiden noch was leise vor sich hinmurmeln. " Auf der Wache was aufgefallen? " Ich stutze einen Moment. Keine Ahnung wieso aber ich denke für einen kurzen Augenblick an diesen blonden Polizisten hinterm Tresen. Das war schon eine komische Type, so wie der mich angestarrt hat. Nachdenklich gehe ich weiter ins Zimmer rein. Aiden schaut mich prüfend an. Ich werfe ihm einen fragenden Blick zurück. " War es was wichtiges? " Er schüttelt den Kopf und lächelt mich an. Das beruhigt mich und ich lächel zurück. Ich reiche ihm seinen Becher und wir kuscheln uns wieder zusammen unter die Decke und genießen die heißen Getränke. " Wie lange kannst du eigentlich noch zu Hause bleiben, " frage ich ihn irgendwann. Mir ist ja klar, dass er nicht immer den ganzenTag zu Hause ist. " Montag muss ich wieder los. Du mußt mich also noch volle drei Tage ertragen, " grinst er mich an. Ich schaue ihn gespielt empört an und knuffe ihn in die Rippen. Aiden fängt lauthals an zu lachen, doch dann geht sein Lachen in einen heftigen Husten über. Er scheint sich gar nicht mehr einzukriegen und ich nehme ihm schnell die Tasse wieder aus der Hand. Er klettert aus dem Bett, ich will ihn zurückhalten, doch er schüttelt meine Hand nur ab und stürmt aus dem Schlafzimmer.
Ich höre, wie er, noch immer heftig hustend, ins Bad verschwindet. Ängstlich gehe ich hinter ihm her. Ich sehe, wie er im Bad in seinem Medikamentenschrank rumwühlt und sich anschließend einige Pillen daraus nimmt, die er dann mit einem Schluck Wasser aus den Hahn runterspült. Schwer atmend bleibt er am Waschbecken stehen. Als er hochblickt, treffen sich unsere Blicke im Spiegel. Sein Gesicht ist ganz blass aber ich glaube, meins sieht im Moment auch nicht besser aus, so erschrocken bin ich. Ich gehe langsam auf ihn zu und nehme ihn ganz fest in meine Arme. " Sorry Kleiner, ich wollte dich nicht erschrecken. Das sieht schlimmer aus, als es ist. " Ich merke, wie mir schon wieder Tränen das Gesicht runterlaufen. " Vielleicht solltest du doch selber mal zum Arzt gehen. Bitte, ich habe Angst, dass dir noch was passiert. " Seine Hand streicht über meinen Kopf und ich lehne mich an seine Schulter an. " Das geht schon wieder und ich habe doch noch einige Tage um mich auszuruhen. " Er nimmt meinen Kopf in seine Hände und schaut mich lächelnd an. Mir fällt nun auch auf, wie warm er eigentlich ist. " Dann leg dich doch bitte wieder hin und ich mache dir ein paar kühlenden Umschläge. " Er nickt und diesmal bringe ich ihn zurück ins Bett. Matt fällt er in die Kissen und ich decke ihn sorgfältig zu. Dann kümmer ich mich um die kühlen Umschläge. Aiden fällt in einen unruhigen Schlaf. Immer wieder wechsel ich die feuchten Tücher auf seiner Stirn, bis zum Abend hin sein Fieber endlich runter geht und er ruhiger wird. Ich mache mir mein Nachtlager auf dem Sofa fertig, damit ich ihn die Nacht nicht evtl. mit meinen Albträumen störe. Leise schalte ich den Fernseher ein und schaue mir dann eine Komödie an. Keine Ahnung, wie der Film zu ende geht, denn irgendwann schlafe ich auch ein.
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Du! Mein Retter! Mein Schicksal!
RomanceIch sitze unserem Familienanwalt gegenüber und schaue nur fassungslos auf die Papiere vor mir. > Das kann doch alles nicht möglich sein?< Mein Blick schwingt zwischen dem Anwalt und dem Blatt vor mir hin und her. Besorgt schaut er mich an. Ic...