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Luzias Sicht

Ich musste hier weg. Raus aus den kleinen Gängen. Meine Atemwege schienen von irgend etwas erdrückt zu werden. Vielleicht schnürte sich auch etwas um meine Lunge, so dass ich nur noch stoß Weise atmen konnte. Irgend wie gelangte ich nach draußen. Der helle Sonnenschein brannte fürchterlich in meinen Augen. Tränen bildeten sich und ließen meinen Blick mehr und mehr verschwommen sein. Stolpernd lief ich weiter. Die Welt um mich schien seine Geräusche verloren zu haben und gegen ein unaushaltbares rauschen ersetzt zu haben. Ich fiel über etwas, stand auf und rannte weiter. Vielleicht war rennen nicht der passende Ausdruck. Ich irrte viel mehr durch ein Land das ich nie zuvor betreten hatte. Irgend etwas zerrte an mir, in mir. Eine Macht die so viel größer schien als all das hier. Sie zwang mich zu Boden, ich zwang mich aufzustehen. Mit Mühe erkannte ich wie ich mich der Grenze näherte. Bald war ich zu Hause, in meinen zerstörten zu hause wo es nur mich gab. "Ich bin allein" schoss es mir durch den Kopf. Dies war der letzte Gedanke den ich fassen konnte, dann riss mich endgültig dieses fremde ungewisse Mächtige zu Boden. Ich rang panisch nach Luft. "Luzia" schrie Ibrahim. "Geh weg du Dummkopf" zischte Ebtissam. "Was ist mit ihr?" rief Samu. Die Stimmen waren unerträglich laut. Ich möchte mir die Ohren zu halten, doch mein Körper gehorchte nicht. Ich wollte sagen das sie still sein sollen, doch ich brauchte die wenige Luft die in meinen Körper drang für etwas anderes...

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