Jillians Sicht:
Es fühlte sich an als ob dieser Abend niemals vergehen würde. Ich hasste mich für das was ich tat und wollte einfach nur noch in mein Bett. Nachdem der Abend endlich rum war schmiss ich die Stripper Klamotten in meinen Spind und wischte dann über die Tische. Nach einem Samstag sah es immer wüst aus, Bierlachen waren auf dem Boden, es stank nach Alkohol und erbrochenem, überall standen Flaschen und Gläser und die Geldscheine flogen überall herum. Ich machte meine Arbeit und schmiss, wie jeden Tag, alles weg und sammelte die Geldbündel. Es war jedesmal eine beachtliche Summe, nachdem alle weg waren schloss auch ich den Club ab. Jemand packte meinen Arm und riss mich zur Seite, in die Dunkelheit. Ich merkte sofort wer es war:"Justin, du darfst nicht hier sein, es ist zu gefährlich!" mahnte ich ihn und schaute mich nervös um. "Mein Bodyguard gibt uns Deckung. Ich muss einfach wissen was los ist." erklärte er und trotz der Dunkelheit, sah ich die Besorgnis in seinen Augen.
"Es geht nicht." sagte ich wieder und wieder, es würde ihn gefährden und ich wollte wenigstens, dass er sicher war. "Hör auf mich beschützen zu wollen. Ich bin ein großer Junge und kann auf mich selber aufpassen." rechtfertigte er sich und nahm meine Hand. Er drückte sie feste, aber dennoch zärtlich. "Es ist alles kompliziert Justin. Fakt ist, dass ich dich nicht sehen darf. Sonst kommen wir Beide in große Schwierigkeiten." versuchte ich zu erklären, ich hoffte, dass ihm diese Antwort reichen würde. Doch Justin blieb hartnäckig:" Ich habe keine Angst vor diesen Typen, weißt du wie viele Morddrohungen ich täglich bekomme." zuckte er mit den Achseln und ich runzelte die Stirn, von welchen Typen redete er? "Was für Typen?" fragte ich und kreiste meine Daumen. "Na diese komische Vorstadt Mafia." erwiderte er und meine Augen weiteten sich. "Sie haben dich bereits im Auge? Haben sie dir etwas angetan ?" fragte ich sofort, mit diesen Typen war wirklich nicht gut Kirschen essen.
"Sie haben mich bewusstlos geschlagen. Aber mach dir keine Sorgen um mich." antwortete er, doch das klang alles andere als beruhigend. Ich wurde panischer:" Sie können uns immer beobachten. Glaub mir die töten dich, wenn du dich nicht von mir fern hältst." mahnte ich und meine Stimme wurde leiser. "Jill in was für einer abgefuckten Scheiße steckst du?" fragte er schließlich, ich hatte mich so lange vor dieser Frage gefürchtet. Doch früher oder später musste sie wohl gestellt werden. "Wir können hier nicht reden. Du willst antworten? Wir treffen uns Morgen bei dieser Adresse um die selbe Uhrzeit." flüsterte ich und reichte ihm einen Zettel, auf der die Adresse stand. Er blickte mich ein letztes mal an und nickte dann, bevor ich gehen konnte zog er mich in seine Arme und gab mir einen zärtlichen Kuss auf die Wange. "Pass auf dich auf."murmelte er und ich atmete seinen Geruch ein. Es fühlte sich so unfassbar gut an, so geborgen, doch leider hielt das Gefühl nicht lange an. Als er mich los ließ verschwand er in den Schatten der Nacht. Ich blieb alleine zurück und die eiskalte leere überkam mich erneut.
Langsam schlenderte ich nach Hause, Justins Geruch ging nicht aus meiner Nase. Als ich in seinem Arm war, da fühlte sich die Welt auf einmal heile an. Ich dachte lange über ihn nach, über alles was er nun schon für mich getan hatte. Ich glaube wir hatten uns von Anfang an interessant gefunden, aber unsere Welten hatten einen Keil zischen uns gesetzt. Ich mochte ihn wirklich, sehr. Aber eine verbotene Romanze war nicht das Richtige in so einer Situation, besonders wenn die Situation ausweglos und lebensgefährlich ist. Ich öffnete meine Tür und trat in das kahle Zimmer. Meine Koffer waren immer gepackt, ich glaube ich hatte sie nie ausgepackt. Nichts war heimisch, die Möbel gehörten nichtmal mir. Ich könnte zu jeder Zeit dieses Loch verlassen, ich war immer bereit dafür. Obwohl ich mein ganzes Leben in dieser Hölle auf Erden schmoren würde. Meine Tränen verkniff ich mir, es hatte keinen Zweck mehr zu weinen. Ich war abgestumpft, schlimmer als das Gefühl der Trauer und des Schmerzes war das Gefühl der Leere und des nichts Fühlens. Also saß ich da auf dem Boden dieser Wohnung, angelehnt an die Haustür. Ich starrte auf die vermoderten Flecken auf dem Fußboden, vielleicht waren sie vom Vorbesitzer. Ich fuhr mir durch die Haare und zog die Knie an meinen Körper. Verzweifelt ließ ich meinen Kopf auf die Knie fallen und umklammerte meine Beine. Meine Mutter hatte immer gesagt, dass ich eine 'Kämpfernatur'sei, doch jeder Ritter hatte irgendwann seine letzte Schlacht.
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ANDERE WELTEN *JB FF*
FanfictionJustins Welt ist glamourös, reich und mit viel Trubel. Jillians Leben dagegen ist arm, bedauernswert und einfach. Die Beiden ähneln sich kein bisschen und doch treffen ihre Welten aufeinander. Justin ist wie jeden Samstag mit seiner Crew im Strip...