Kapitel 91

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Einige Tage später:

"So schnell?" rief ich am Telefon, es war der Detektiv, er hatte tatsächlich Jills Vater gefunden. "Es war nicht schwer, als ich den richtigen Namen von Jill hatte. Allerdings weiß ich nicht ob er ihnen eine Hilfe sein wird." zögerte der Detektiv am Telefon und ich runzelte die Stirn, ich konnte wirklich keine weiteren Probleme gebrauchen. "Der Typ ist Alkoholiker." erklärte er schließlich und ich schnaufte, es war alles ein schrecklicher Alptraum. "Schaffen sie ihn her, ich kläre den Rest mit dem Doktor.", ich legte auf und setzte mich sofort ins Auto. Das Krankenhaus war in den letzten Tagen mein zweites Zuhause geworden, ich verbrachte Tag für Tag damit bei Jill zu sein. Ich hielt ihre Hand und erzählte ihr aus meinem Leben. Der Arzt hatte mir gesagt, dass Koma Patienten wohl alles mitbekämen. Als ich im Krankenhaus ankam berichtete ich den Arzt von meinen guten und weniger guten Neuigkeiten. "Wir haben nicht mehr viel Zeit, Jill kämpft mit den letzten Kräften. Ihr Zustand hat sich in den letzten Stunden massiv verschlechtert." begann der Doktor und erneue begann mein Herz an zu rasen. Die letzte Woche war ein einziger Alptraum, es hatte mich alles an nerven gekostet und gefühlt war ich durch diese eine Woche zwanzig Jahre gealtert. "Ihr Vater muss mindestens 12 Stunden vor Blutabnahme trocken sein, da Alkohol stark diurethisch wirkt. Es hemmt die Produktion von Vasopressin. Alkohol behindert in der Regel den Heilungsprozess bei Krankheiten oder nach einer Operation - also bei denen, die die EKs brauchen." erklärte er und ich sah ihn maßlos überfordert an. "Das heißt?" fragte ich und er musste sich ein Lächeln verkneifen. "Sie braucht reines Blut. Also müssen wir 12 Stunden von der Flasche weg bekommen. Bei einem Alkoholiker dürfte das eine Herausforderung sein." erklärte er und sah wieder ernster aus. 

"Ich kann mich nur wiederholen, es ist ein Wettrennen gegen die Zeit." fügte er hinzu und damit war das Gesprächsthema beendet. Also machte ich mich auf den Weg nach Hause, dort sollte Jills Vater jetzt auch sein. Ich hatte Scooter angeheuert auf ihn aufzupassen, er durfte bloß nichts trinken. Doch als sich ankam empfand ich ein Stechen in meiner Seite, ich wurde nervös. Der Gedanke daran, dass ich Jills Vater vor ihr kennen lernte, auf so eine schreckliche Art und Weise machte mich traurig. Die Beziehung zwischen Jill und mir war mehr als holprig, doch trotz allem wollte ich um sie kämpfen. Als ich ankam überkam mich eine Böse Überraschung, vor meiner Einfahrt stand Tony, der letzte den ich jetzt gebrauchen konnte. Genervt stieg ich aus meinem Auto und ging zu ihm:"Was willst du hier?" zischte ich und er blickte mich angewidert an. "Ich will wissen wo Jill ist, sie hat sich seit tagen nicht gemeldet und ist nicht Zuhause. Sie ist seit über einer Woche nicht mehr bei der Arbeit erschienen, das sieht ihr nicht ähnlich." zischte er. Natürlich hatte ich vollkommen vergessen Tony einzuweihen, ich konnte den Typen nicht einschätzen und ich hasste ihn auch noch. "Ich habe jetzt keine Zeit dafür." zischte ich und wollte an ihm vorbei, doch er stellte sich mir in den Weg. "Ich schwöre dir, wenn du Jill auch nur ein Haar gekrümmt hast dann zerfleische ich dich!" drohte er mir und war nur wenige Zentimeter vor mir. Ich schubst ihn beiseite:" Ich habe keine Zeit für dein Alpha gehabe, geh mir aus den Augen." sagte ich, doch innerlich wusste ich, dass es nicht mein Recht war ihm die Sache zu verheimlichen. Andererseits wollte ich der Held für Jill sein, wenn sie wieder aufwachte. Sollte sie wieder aufwachen..... Ich schnaufte, die Vernunft packte mich. "Hör zu Tony, ich will kein Krieg mit dir. Die Wahrheit ist, dass Jill entführt wurde. Dabei hat man sie ausgeschossen und nun liegt sie im Krankenhaus, im Koma." verkürzte ich die Sache und Tony verlor jegliche Mimik. Er stotterte hilflos, "Dort drinnen wartet der Mann der Jill retten kann, ihr Vater. Doch er ist Alkoholiker und wir müssen ihn 12 Stunden nüchtern halten. Ich erkläre dir alles detailliert, wenn du mir hilfst ihn von der Fische fern zuhalten." sagte ich und reichte ihm meine Hand, als Friedensangebot. Immer noch perplex schüttelte er sie und kam mit hinein, ich wusste dass ich seine Hilfe gut gebrauchen könnte so sehr ich ihn auch hasste. 

Als ich hinein kam war die Lage noch schlimmer als befürchtet. Scooter kam mir mit zerzausten Haaren und zerrissenen Klamotten entgegen:" Mein kleines Kind ist dagegen gar nichts!" schnaufte er und sah mich hilfesuchend an. Dann hörte ich im Hintergrund jemanden grölen, dann zerklirrendes Glas. Wir rannten so schnell es ging ins Wohnzimmer und dort stand er, Jills Vater. Er tanzte auf dem Tisch und zertrümmerte jedes Glas das darauf lag. Ich versuchte meinen Gedanken zu ignorieren, wie viel Geld er da gerade zerstörte. Tony und ich nahmen ihn mühevoll vom Tisch. Der intensive Geruch von Alkohol stieg uns in die Nase:" Wann hat er zuletzt getrunken?" fragte ich Scooter, welcher völlig erschöpft da stand. "Naja, vor ungefähr zehn Minuten, er hat deine Minibar gefunden." erklärte er. Ich rollte mit den Augen:"Er darf unter keinen Umständen mehr was trinken, Jill hat nicht mehr lange zum Leben." sagte ich und meine Wort taten mir selbst weh. "Wir sollten ihn irgendwo fest binden, sonst tanzt er uns noch ewig auf der Nase herum." erwiderte Tony und ich nickte zustimmend. "Scooter hol ein paar Seile und Kabelbinder, ich glaube in meinem Nachtisch ist noch was." fügte ich hinzu undScooter sah mich irritiert an. "Ich will garnicht wissen warum du das in deinem Nachtisch aufbewahrst." sagte er und ich zwinkerte ihm grinsend zu. 

Schließlich banden wir ihn an einem Stuhl fest und dann erklärte ich Tony die ganze Gesichte, während wir einen Kaffee tranken. Er war verwirrt, erstaunt, wütend und traurig gleichzeitig, genau wie ich. Ich konnte sehen, dass er Jill wirklich mochte. Und so saßen wir Beide hier und versuchten die Frau die wir liebten zu retten, indem wir ihren Alkoholiker Vater an einen Stuhl fesselten. "Ey Jungs, habt ihr mal ein Bier. Es wird hier langsam ungemütlich." lallte der Mitte fünfzig Jährige. Er war ziemlich dünn, seine Haare waren mittel lang und zerzaust, mit ein paar braunen Strähnen. "Der Detektiv hat ihn wohl in einem Kaff in der Nähe von Las Vegas gefunden. Es war nicht schwer ihn zu finden, da dieses Dorf nur wenige Einwohner hatte." erklärte Scooter und sah ihn bemitleidend an. "Was soll ich hier überhaupt." zischte Jills Vater. "Deine Tochter retten." antwortete ich und er lachte laut auf, es war ein dreckiges Lachen. "Welche Tochter? Die ist schon lange für mich gestorben." spuckte er verachtend. Ich wollte ihn so gerne Fragen warum er damals Jill und ihrer Mutter verlassen hatte, ich wollte ihn schlagen dafür was er ihr angetan hatte. Doch es war weder mein Recht das zutun, noch war er nüchtern genug um mir diese Fragen zu beantworten. 


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