Kapitel 54

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Justins Sicht:

Ich schluckte, ich hatte es wirklich gesagt. Nun lag alle Schuld auf mir, Jill blickte mich Sprachlos an. Sie wurde bleich und ihr Gesicht wirkte leblos. Die Lippen waren leicht geöffnet und sie schüttelte kaum merklich ihren Kopf. Ich hatte ein schlechtes Gewissen, aber ich tat das alles nur für sie. Eine tödliche Stille breitete sich in dem Raum aus, alle Blicke waren auf mich gerichtet. Scooter schaute mich an und drehte dann seinen Kopf zu Jill. Auch ich schaute sie nun wieder an, sie zitterte am ganzen Leib und stütze sich mit einer Hand am Tisch ab. Mit wackligen Beinen stand sie auf. "Mrs.Malone, würden sie bitte sitzen bleiben." ertönte es, doch sie nahm es garnicht wahr. Sie taumelte weiter, den Gag entlang in Richtung Tür. Ich stand unwillkürlich auf, doch zwei Polizisten packten mich sofort und hielten mich fest.

Es geschah viel zu schnell, ehe ich mich versah lag fiel sie zu Boden. Der Moment des Falls war wie in Zeitlupe, ihre Beine knickten ein und sie fiel mit voller Wucht auf die Seite. "JILL!" schrie ich verzweifelt und riss mich los. Ich rannte los und ließ mich vor ihr auf die Knie fallen. "JILL!" Jill!" rief ich immer und immer wieder und drehte sie auf den Rücken, sie blutete am Kopf. Ich rutschte ihren Kopf auf meinen Schock und bückte mich über sie. "Nein Jill, nein es wird alles gut." schluchzte ich, heiße Tränen liefen mir die Wange runter. Ich konnte es einfach nicht kontrollieren. Ich nahm ihre kühle Hand und drückte sie, Scooter wählte neben mir den Krankenwagen. Ehe ich mich versah rissen sie mich von ihr los, ich versuchte gegen sie anzukämpfen, doch sie waren in der Überzahl. "LSST MICH LOS!" schrie ich und meine Stimme brach. "DAS IST MIENE FREUNDIN! SIE BLUTET!" schrie ich, doch es war als würde ich gegen eine Wand reden. Sie schleppten mich weg und Jill entfernte sich. "NEIN!" schrie ich, als ich den gang entlang gezogen wurde. "lasst mich los." wiederholte ich immer und immer wieder und dann wurde die Tür hinter mir geschlossen und ich sah sie nicht mehr. 

Ich senkte meinen Kopf und gab mich geschlagen, ich wehrte mich nichtmehr. "Bitte informieren sie mich wie es ihr geht." bat ich einen Polizisten, doch ich wurde ignoriert. Ich war nichts wert für sie, nur ein weiterer Verbrecher. Meine Gedanken kreisten und ich machte mir furchtbare Sorgen, sie war ohnmächtig und kalt gewesen. Ihr Kopf hatte geblutet und das alles nur wegen mir. Sie fuhren mich zurück ins Gefängnis:"Was passiert jetzt mir mir?" fragte ich und schaute aus dem Fenster, wir waren fast da. "Sie werden eine lange Zeit im Gefängnis sitzen." lachte einer der Polizisten schadenfroh auf, ich warf ihm einen zerreißenden Blick zu, doch es interessierte ihn nicht. 

"Keine Sorge, die kleine findet schnell einen neuen." fügte er dann hinzu und ich sprang wie von der Tarantel gestochen auf ihn drauf und hob die Faust, ich packte ihn am Kragen:" Pass auf was du sagst!" zischte ich und biss die Zähne zusammen. Ein weiterer Polizist riss mich zurück und presste mich auf den Sitz. "Noch einmal und du kommst in die Isolationszelle!" drohte er, während sich mein Gegner den Schlips grade rückte. Ich formte meine Augen zu schlitzen und musterte ihn, dann waren wir auch schon da. Sie führten mich zurück ins Gefängnis, diesmal war ich jedoch nicht in U-Haft, nichtmehr alleine. Ich hatte einen Zellengenossen. 

Ich trat ein und musterte meinen neuen Mitbewohner, wir mussten Beide dieses grässliche Orange tragen. Hier galt die Regel, der stärkere gewinnt, schwächen durfte man nicht zeigen. Ich atmete tief ein und baute mich vor ihm auf:"Ahh.. der kleine Superstar." lachte der Kerl auf. Er hatte einen schwarzen Zahn vorne und seine orange/braunen Haare waren zerzaust, dazu hatte er einen Vollbart und war tätowiert von oben bis unten. Es sah aus als hätte er die meisten Tattoos selber gestochen. "Ich bin hier nicht zum plaudern." zischte ich, es nervte mich jetzt schon alles. Ich konnte nur hoffen, dass Scooter mich hier raus kaufen würde. "Pass auf wie du mit mir redest Jüngling." erwiderte der Insasse und musterte mich mit seinen Purpur blauen Augen. "ich bin Justin." sagte ich schließlich und hielt ihm die Hand hin, ich wollte keinen Stress, dass konnte ich nicht gebrauchen. Die Leute hier hatten eine andere Mentalität sie waren härter und abgekühlter. "Freddy." antwortete mein Mitbewohner und gab mir die Hand. Ein hämisches Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus und man konnte seinen schwarzen Zahn erneut sehen. "Du hast aber auch ordentlich Tattoos, die retten dir hier drinnen das Leben Junge." erklärte Freddy und ich schaute an mir herunter.

 "Wieso?" fragte ich und legte meine Sachen währenddessen in den Schrank. "Es bedeutet, dass du eine stolze Gesichte hast. Jeder Kerl ohne Tattoo wird im Knast auseinander genommen." zuckte Freddy mit den Schultern und lehnte sich mit verschränkten Armen zurück. "Warum bist du hier?" fragte ich schließlich und setzte mich neben ihn aufs Bett. "Ich habe versehentlich jemanden erstochen....mit 24 Messerstichen." antwortete Freddy und schaute mich an, das Grinsen tauchte erneut auf. "Versehentlich 24 Messerstiche?" fragte ich und starrte ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. Wo war ich hier nur gelandet? "Ich wollte das nicht man, wirklich! Aber die Wut in meinem Bauch war krass." erläuterte Freddy und schaute erst zu Boden und dann zu mir. "Und du?" fragte er dann, "lange Gesichte." lautete meine Antwort und ich starrte in Leere. Meine Gedanken schwiffen erneut ab, wie es Jill wohl ging? 


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