Kapitel 93

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Ungeduldig warteten wir auf die Ergebnisse des Doktors, es bestand schließlich eine erhebliche Chance, dass ihr Körper sich gegen das fremde Blut währen würde. Das würde jedoch ihren Tot bedeuten. Unruhig zappelten meine Beine auf und ab, innerlich ließ ich die letzte Woche revue passieren. Ich hatte noch nie so viel Zeit im Krankenhaus verbracht, noch nie so viele Sorgen gehabt und noch nie hatte ich einen Menschen so sehr geliebt wie Jill. "Hey Justin." begann Tony neben mir, der ebenfalls erschöpft und blass aussah. Ich schaute ihn erwartungsvoll, aber dennoch schwach an. "Lass uns das Kriegsbeil begraben, für Jill." schlug der vor und schaute nur kurz zu mir auf, seine Augen waren müde und schlaff. Dennoch schmunzelte ich und nickte dann. "Ach und wenn sie aufwachen sollte. Dann werde ich euch nicht im Weg stehen." fügte er hinzu und ich drehte mich irritiert zu ihm. "Ich bin nicht blöd, du liebst sie und verdienst sie mehr als ich." erklärte Tony und ich lächelte. "Danke, das weiß ich zu schätzen." sagte ich und reichte ihm meine Hand, er schlug ein, als Zeichen des Friedens. 

Just in dem Moment kam der Arzt aus dem OP-Zimmer heraus, Tony und ich sprangen auf und kamen ihm entgegen. Unsere müden Geister wurden wach und wir blickten ihn erwartungsvoll an:"Und?" fragte ich, die ganze Situation kam mir bekannt vor. "Sie ist wach." verkündete der Doktor glücklich und erleichtert. In diesem Moment fiel eine unfassbare Last von meinen Schultern und ich hätte vor Freude und Glück platzen können. "Aber bitte überfordern sie sie nicht. Sie können zu ihr." sagte er dann und machte mir den Weg frei. Überglücklich umarmte ich den Doktor und bedankte mich tausend mal bei ihm, ehe ich hinein ging. Dort lag sie, ihre Haut blass aber ihr Lächeln erschien als sie mich sah. Trotz ihrer Schwäche, strahlten ihre Augen und brachten mein Herz zum beben. Sie hing an einem Trip, der ihr langsam das Fremde Blut verabreichte. "Jill." flüsterte ich leise, den Tränen nahe. Ich schritt auf sie zu und nahm sie fest in meinen Arm, dennoch war ich vorsichtig, da ihr Körper zerbrechlich war. Ich spürte ihre heißen Tränen auf meiner Haut und konnte mein Glück kaum fassen. "Ich bin so froh dich wieder zu haben." sagte ich überwältigt und gab ihr Küsse auf die Stirn. 

"Du bist hier." sagte Jill mit schwacher und leiser Stimme, doch sie wieder reden zu hören gab mir wieder Energie. "Natürlich bin ich das." lächelte ich und blickte ihr in die wunderschönen Augen. "Und du auch." sagte sie lächelnd und blickte zu Tony, ich hatte fast vergessen das er noch hier war. Er setzte sich zu ihrer anderen Seite und drückte ihre zierliche Hand. Wenn Tony nicht vorher mit mir gesprochen hatte, wäre ich jetzt eifersüchtig gewesen. Doch ich kannte seine gute Intention und solange Jill glücklich war, war ich es auch. "Ich bin froh dich wieder so zu sehen." lächelte Tony, Jill musterte und Beide. "Ihr prügelt auch nicht?" lachte sie etwas, doch hörte schnell damit auf, da sie Schmerzen in ihrer frischen Wunde verspürte. "Ruh dich aus!" sagte ich hastig und schüttelte ihr Kissen auf. "Tony und ich haben uns angesprochen." erklärte ich dann, als sie behutsam ihren Kopf ins Kissen legte. "Du hast Glück mit Justin. Er hat alles getan um dich zu retten." lächelte er und ich war ihm sehr dankbar. Jill sah mich überrascht, aber auch stolz an:"Ist das wahr?" fragte sie zaghaft und ich nickte. "Ich würde alles für dich tuen Jill." erklärte ich und küsste sie auf ihren Handrücken. Wort konnten nicht beschrieben was ich für ein Glück empfand. Doch ihr Lächeln verschwand schließlich:" Haben sie sie geschnappt?" fragte sie, als würde sie ein Schub voller Panik erreichen. "Nein...." begann ich, da sah ich wie Jills Augen sich mit Angst füllten. Sie wollte sich aufrichten, doch die Schmerzen hinderten sie. "Jill, bleibt liegen. Du bist zu schwach." erklärte ich, doch die blanke Angst hatte sie gepackt.

"Ich muss hier weg! Es ist nicht sicher, sie holen mich wieder." sagte sie hektisch und sah sich um. Ihr Umschwung machte mir sorgen und ich drückte auf den Knopf um eine Schwester zu rufen. "Jill du bist hier in Sicherheit, Polizei bewacht dein Zimmer." erklärte ich, doch es schien sie nicht zu beruhigen. "Du verstehst das nicht! Sie werden wiederkommen und mich töten. " sagte sie panisch, ihr Gesicht war schmerzverzerrt und Angstschweiß bildetet sich auf ihrer Stirn. Es war unerträglich sie so zu sehen, Tony war ebenfalls verunsichert. Eine Krankenschwester eilte ins Zimmer:"Was ist los?" fragte sie sofort als sie Jills Zustand sah. Die Herzwerte auf dem Monitor wurden immer schneller und unruhiger. "Weg! Sofort, raus hier." rief sie und schubste uns förmlich weg. "Aber was ist–" , "Raus sagte ich!" schrie sie und an uns eilten Doktoren herbei. Das Piepsen der Maschine wurde unheimlich laut. "Sie hat eine Panik Attacke!" hörte ich jemanden rufen. Eine andere Schwester spritzte ihr ein Beruhigungsmittel. Es verlief schnell und ehe ich mich versah, fielen Jills Augen zu. "Was ist mit ihr?" fragte ich ängstlich. "Sie hatte eine Panik Attacke, ich hatte sie doch gebeten sie nicht aufzuregen." sagte der Doktor ernst. "Wir haben ihr Beruhigungsmittel gespitzt, damit wird sie jetzt erstmal einige Stunden schlafen. Sowas darf nicht mehr passieren, das ist viel zu gefährlich in ihrem Zustand."erklärte der Doktor und ich nickte. "Sie hatte ganz plötzlich so eine große Angst." erklärte ich. "Das kommt schonmal vor, wenn die Opfer sich langsam wieder erinnern dann bekommen sie Panik." erklärte der behandelnde Arzt. "Wichtig ist, dass sie ruhe bekommt. Am besten reden sie erstmal nicht über den Vorfall und versuchen sie abzulenken." fügte er hinzu und wir nickten. 

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