Kapitel 61

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Jills Sicht:

Zwei Wochen später hatte Justin sich immer noch nicht gemeldet, meine Hoffnung verließ mich nun auch. ich konnte einfach nicht glauben, dass er mein Geschenk ohne jeglichen Kommentar ignorierte. Ich hätte wirklich gedacht, dass er sich meldet nachdem er das sieht. Ich saß wie jeden Morgen auf dem Balkon, es war grade mal 6 Uhr morgens, aber ich konnte seit einiger Zeit nicht mehr schlafen. "Du bist ja schon wieder so früh wach." hörte ich meine Mutter hinter mir sagen. Wir lebten immer noch in dem Hotel, welches Scooter uns bezahlte. "Morgen Mama, ja ich kann einfach nicht schlafen." erklärte ich und blickte sie nur kurz an. "Willst du nicht nochmal mit Justin reden? Das nimmt dich ganz schön mit." fragte meine Mutter zaghaft und setze sich neben mich. "Nein! Wenn er mein Geschenk ignoriert hat es keinen Zweck mehr. Dan will er diese Beziehung nicht mehr." antwortete ich barsch und runzelte gestresst die Stirn. "Was war dieses Geschenk? Es muss ja eine große Bedeutung haben." hakte meine Mutter nach. ich stand auf und trank meinen Kaffee aus:"Das spielt keine Rolle mehr." erwiderte ich kalt und ging rein. 

Ich hatte keine Lust mehr auf diese Gespräch, auf diese Thema. Es war an der Zeit, dass ich von ihm los kam. Wenn er sein Leben ohne mich leben konnte, dann konnte ich das auch. Ich zog mir meinen Mantel an und ging zur Tür:"Wohin gehst du?" rief meine Mutter hinter mir her. "Ich mach was aus meinem Leben. Nicht jeder bekommt eine zweite Chance." antwortete ich und das erste mal, war so etwas wie Zuversicht, in meiner Stimme zu hören. Ich ging den Flur entlang und stolzierte die Treppen hinunter. Dann ging ich aus dem Ausgang raus und lief Scooter geradewegs in die Arme. "Scooter?" fragte ich irritiert und etwas in meinem Herz fing an zu beben, war er hier um mir etwas über Justin zu erzählen? "Jill, wohin des Weges?" fragte er etwas nervös. "Wenn du es wirklich wissen willst, ich will mir einen Job suchen. Auf meinen eigenen Beinen stehen und nicht mehr abhängig sein." erklärte ich und quetschte meine Hände in die Jackentaschen. "Ach.... wirklich?" fragte Scooter ungläubig, "Du willst also nicht zu Justin?" hakte er nach. Stirnrunzelnd musterte ich ihn:"Nein, er hat nicht auf mein Geschenk reagiert, das war Antwort genug." murmelte ich steif und versuche Scooters komisches benehmen zu deuten. "Du hast es ihm doch gegeben?" hakte ich nach, "Ja klar!" schrei er förmlich. Ich wich aus und hob die Hände:" Ok, ok. Wa machst du dann hier?" fragte ich irritiert. 

"Hör zu Jill, ich will dir etwas sagen bevor du es von jemand anderem erfährst." nervös fuhr er sich über die Stirn, ich hob eine Augenbraue:"Und das wäre?" fragte ich. "Justin wird bald wieder auf Tour gehen." erklärte Scooter, "Das ist ja schön für ihn, kann mir doch egal sein." antwortete ich. "Das ist nicht alles." unterbrach mich Scooter und Borte mit seinem Fuß Löcher in den Erdboden. "Selena kommt mit." sagte Scooter nach einer Weile und mein Herz blieb stehen. Ich schnappte nach Luft und drehte mich reflexartig um, vermutlich weil mir sofort Tränen in die Augen schossen. "Jill, gehts dir gut?" fragte Scooter und legte eine Hand auf meine Schulter. Ich schlug sie weg:"Ganz ehrlich?! Nein mir gehts nicht gut! Ich hab alles für Justin getan und noch nie habe ich jemandem so vertraut und jemanden so geliebt wie ihn. Ich verstehe nicht wieso er mir das antut? Ich habe doch alles für ihn getan!" ich konnte meine Tränen nicht mehr einhalten und sie rollten unkontrolliert über meine Wange. Scooter stand sprachlos vor mir, seine Stirn runzelte sich und er wirkte betroffen. "Jill, das...das tut mir leid, ich hatte ja keine Ahnung." stotterte er schuldig. "Es ist ja nicht deine Schuld, ich kannte Justin scheinbar doch nicht so gut. Ich dachte wirklich mein Geschenk würde seine Meinung ändern können." ich versuchte mich zu sammeln und wischte mir die Tränen weg. Ohne ein weiteres Wort zu sagen nahm Scooter mich in seine Arme:" Es tut mir so leid Jill, du weißt dass ich dir nur gutes will! Ich verspreche dir, dass ich dir helfe." sagte er betroffen, ich hatte keine Ahnung dass ihn das so mitnahm. 

"Darf ich dich eine Sache fragen." sagte Scooter als er sich aus meiner Umarmung löste. "Was denn?" fragte ich und blickte zu ihm auf. "Was war in diesem Geschenk drinnen?" fragte er schüchtern. Einen Moment lang blickte ich zu Boden:"Nunja, du wirst es vielleicht nicht ganz verstehen. Aber da war nichts weiter als ein kleines Papierbötchen." erklärte ich und er legte den Kopf schief. "Du weißt schon diese gefalteten kleinen Bötchen...." fuhr ich fort und er nickt. "Jaja, ich weiß was du meinst aber wieso?" fragte er irritiert. "Als das mit uns anfing im Striplokal, da durften wir ja nicht zeigen, dass wir uns machten. Also faltete ich ihm immer kleine Bötchen auf denen eine Botschaft stand. Deswegen also das gefaltete Bötchen." erklärte ich und mit jedem Wort wurde Scooter emotionaler. "Und das Bärchen was du Justin geschenkt hast, stand da auch eine Botschaft drinnen?" Borte Scooter immer weiter nach, ich nickte bloß. "Aber das bleibt mein Geheimnis, seine Reaktion hat mir alles gesagt." enttäuscht blickte ich wieder zu Boden. Als ich Scooter die Geschickte erzählt hatte, hatte ich ein dauerhaftes Grinsen im Gesicht. Die Erinnerungen machten mich glücklich, doch zu wissen dass nun alles vorbei war, warf mich in ein tiefes Loch. "Komm Jill, ich helfe dir einen Job zu finden." lächelte Scooter nach einer Weile und legte den Arm um mich. Ich nickte dankbar und folgte ihm zu seinem Auto:"Danke Scooter, dass du immer für mich da bist. Ich bin dir wirklich was schuldig." lächelte ich dankbar und er setze ebenfalls ein etwas trauriges Lächeln auf:"Dafür brauchst du dich nicht zu bedanken." antwortete er zaghaft und fuhr los. 

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