ANDERE WELTEN *JB FF*

Kapitel 82

Justins Sicht:

Wutentbrannt lief ich durch Schotters Haus, doch Scooter holte mich schnell ein und packte mich an der Schulter. Er drehte mich ruckartig um und blickte mir ernst in die Augen:" Justin jetzt reiß dich mal zusammen! Denk doch einmal in deinem Leben rational über etwas nach. " brüllte er mich an und ich kniff die Augen etwas zusammen. "Ich weiß, dass du enttäuscht bist und traurig, dass Jill nicht mit dir zusammen sein will und einen anderen Freund hat." begann er und ich unterbrach ihn sofort, "hatte!" schoss es förmlich aus mir heraus, Scooter sah mich verwirrt an. "Sie hatte einen anderen Freund." erklärte ich und Scooter schüttelte irritiert den Kopf. "Meinetwegen. Jedenfalls solltest du anfangen mal darüber nachzudenken was du ihr grade unterstellst. Ich weiß nicht wer dir die Laus in den Kopf gesetzt hat aber wenn du Jill auch nur ein bisschen kennen würdest, dann wüsstest du dass sie sowas niemals tuen würde. Denk doch mal nach! Sie würde sich somit selbst angreifbar machen, wenn sie so etwas den Paparazzi schicken würde, dann würde sie auf sich selbst aufmerksam machen." erklärte Scooter und alles was er sagte, klang irgendwie logisch nach längerer Überlegung. Ich setzte mich schnaufend auf Schotters Sofa und legte den Kopf in die Hände, er setzte sich neben mich und klopfte vorsichtig auf meine Schulter.

"Ich weiß wie sehr du sie liebst, aber du hast eine verdammt komische Art das auszudrücken. " lachte Scooter förmlich und auch ich musste etwas lächeln. Allerdings bereute ich kurze Zeit später alles, ich hatte Jill weh getan, nur weil ich innerlich sauer auf sie war. Sauer darauf, dass sie nicht mit mir zusammen sein wollte. Sam hatte mich genau im richtigen Moment erwischt, um mir Flausen in den Kopf zu setzen. Bevor ich noch ein Wort sagen konnte rannte Yael ins Wohnzimmer. Ihre Augen waren weit aufgerissen und in ihrer Hand hielt sie eine Kette. Es war eine kleine silberne Kette, und ein kleiner Ovaler Anhänger war daran befestigt. Die Kette erinnerte mich an Jills Kette, sie hatte eine von ihrer Mutter geschenkt bekommen, zu ihrer Geburt. In diesem Moment dämmerte es mir, erschrocken stand ich auf:"Wo ist sie!" reif ich förmlich, als ich merkte dass es Jills Kette war. Auch Scooter stand erschrocken auf, als er Yaels Gesicht sah, sie war bleich und zitterte. Sie schluckte und bekam kaum einen Ton heraus:" Sie ist weg." sagte sie mit einer kaum hörbaren Stimme. "Was meinst du?" fragte Scooter und ging auf seine Frau zu. "Das habe ich im Wald gefunden! Sie ist nirgends Scooter!" schrie Yael nun und riss die Augen noch weiter auf. "Justin was hast du getan!" schrie sie nun mich an und ihre Augen füllte sich mit Tränen. Mein Herz pochte und ich fuhr mir nervös durch die Haare, ich stotterte und mein Mund war staub trocken. "Yael beruhig dich, woher willst du wissen ob sie weg ist? Vielleicht hat sie die Kette verloren. So ein Verschluss löst sich schnell." sagte er und nahm seine Ehefrau in den Arm, doch sie riss sich sofort los und rannte hysterisch auf mich zu. "DER VERSCHLUSS IST KAPUTT! " schrie sie weiter auf mich ein, "Jemand hat sie ihr abgerissen, es gibt keine andere Erklärung!" weinte sie nun, die Verzweiflung machte sich in mir breit und ich lief hektisch auf und ab.

Wenn das tatsächlich stimmte, dann war Jill wegen mir weg. Wer weiß wo sie war? Entführt, irgendwo verletzt? Ich malte mir jegliche Horror Szenerien aus, bis ich schließlich raus rannte. "JIIIIIIL!" schrie ich in den Wald und rannte hinein. "JIIIIIIL! ES TUT MIR LEID BITTE KOMM RAUS!" schrie ich immer und immer wieder. Langsam füllten sich meine Augen mit Tränen, es war zu ruhig in diesem Wald. "Ich liebe dich doch." rief ich immer leiser und kraftloser. Ich rannte durch den Wald, solange bis meine Kräfte nachließen und ich erschöpft zu Boden sackte. Ich hämmerte auf den dreckigen Waldboden:"Scheiße, scheiße!" murmelte ich und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht. Als ich erneut mit der Faust auf den Boden schlug wurde ich auf etwas Aufmerksam. Ich sah hinüber und entdeckte einige Fußabdrücke, aber nicht die Fußabdrücke von Jill oder Yael. Auch nicht von Scooter und mir, es waren große, fremde Abdrücke. Fußabdrücke von Männern, meine Augen weiteten sich, als ich versuchte die Hinweise miteinander zu verknüpfen. Männer, Jills gerissene Kette, ihr verschwinden, die Angst vor Matt, es passte alles zusammen. "FUCK!" schrie ich laut und schlug erneut auf den Boden. Jill wurde entführt.