Kapitel 22

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Justins Sicht:

ich lief auf und ab, meine Konzentration war verschwunden. Eigentlich sollte ich weiter an meinem neuen Song schreiben, doch ich musste nur noch an das Treffen mit Jill denken. Was ließ sie so fürchten? "Und wie siehts aus?" riss mich Scooter aus meinen Gedanken. Ich saß am Schreibtisch in meinem Büro und kritzelte auf dem Papier rum. Erschrocken schmiss ich das Papier weg und lächelte ihn dann etwas hiflos an. Scooter sah mich schräg an und lachte schließlich. Er setzte sich gegenüber von mir und überkreuzte seine Beine:"Also wer ist sie?" fragte er dann. Ich zog meine Augenbrauen hoch, "Wer..was?" fragte ich stotternd. Er lachte auf:" Du bist seit Wochen vollkommen neben der Spur. Da kann doch nur eine Frau im Spiel sein." erklärte er und schenkte sich ein Wasser ein. "Wer ist sie? Wieder ein Model oder doch eine Sängerin? Schauspielerin? Ich glaube ja es ist ein Model." fügte Scooter hinzu und ich fuhr mir hektisch durch die Haare. 'Es ist eine Stripperin', fuhr es mir durch den Kopf. Eigentlich sollte ich mich nicht schämen für eine Frau, doch ich wusste dass die Crew kein Verständnis haben würde.

"Es ist niemand. Bin nur müde." murmelte ich dann und stand auf, "bin oben." sagte ich dann. Scooter schüttelte den Kopf, sagte aber nichts mehr. Nachdem ich die restliche Zeit damit verbracht hatte aus dem Fenster zu starren und nichts zu tuen, fuhr ich schließlich zu dem Treffpunkt. Es war ein Viertel in dem ich noch nie war, es war etwas außerhalb, kein Ghetto. Eine Wohngegend, allerdings etwas ausgestorben, was vielleicht auch an der Uhrzeit lag. Jemand umarmte mich von hinten und ich konnte genau spüren, dass es Jills zarter Körper war, welcher sich an meinen presste. "Danke, dass du gekommen bist." flüsterte sie, fast schon erleichtert. "Selbstverständlich." antwortete ich und drehte mich zu ihr, es war schwer sie bei der Dunkelheit zu erkennen, doch das Funkeln in ihren Augen war einfach magisch. "Komm mit." lächelte sie schließlich und nahm meine Hand. Ihre kleinen Finger glitten zwischen Meine und ich spürte eine Art Funken. Sie schaute sich um, als hätte sie Angst verfolgt zu werden. Dann schloss sie eines der Häuser auf und trat ein, verwirrt folgte ich ihr. Wieso hatte sie ein Schlüssel zu diesem Haus? 

Sie zündete eine Kerze an und ging hinein, alle Vorhänge waren zugezogen, doch das Haus war möbliert. Es war alles etwas verstaubt, als wäre hier länger niemand mehr gewesen, doch es sah dennoch bewohnt aus. "Setz dich." lächelte sie und deutete auf das Sofa, verwirrt und auch leicht skeptisch setze ich mich hin. "Wo sind wir?" fragte ich zögerlich und schaute mich um. "Ist das wirklich die Frage, weswegen du hergekommen bist?" hinterfragte sie und ich schüttelte den Kopf. "Wir haben nur begrenzt Zeit." fügte sie dann hinzu. "Ich weiß garnicht wo ich anfangen soll." begann ich, es war als wären alle Fragen aus meinem Gehirn verschwunden. "Hat Matt dir weh getan?" fragte ich nervös und kreiste meine Daumen umeinander. Sie nickte stumpf:"Wieso bist du auf einmal eine Woche verschwunden?" war die nächste Frage, ich wusste dass sie nicht sonderlich Gesprächig auf die Fragen regieren würde. "Matt hat mitbekommen, dass wir uns treffen. Er hat mir in der Woche klar gemacht, dass ich das nicht darf." sagte ich und ich formte die Augen zu einem schlitz zusammen. Hektisch guckte Jill durch den Spalt der Gardinen nach draußen. "Wieso bist du so nervös?" wunderte ich mich und stand ebenfalls auf. "Matt darf nicht erfahren, dass wir uns treffen. Das muss geheim bleiben." sagte sie doch sie war sichtlich angespannt. "Warum tust du es dann?" ich zögerte etwas bis ich die Frage stellte. 

Sie drehte ihren Kopf vorsichtig zu mir und schaute mir in die Augen, sie war etwas überfragt:" Ich weiß es nicht." murmelte sie kaum hörbar und schaute zu Boden. "Wieso tust du dir all das an, nur um mich zu sehen?" hakte ich nach und trat einen Schritt näher. Vorsichtig streichelte ich ihr über den Arm, bis sie den Kopf wieder aufrichtete. "Du bist der erste, der mir das Gefühl gibt, dass ich noch lebe." antwortete sie voller Bedauern und Hoffnung zugleich. Mein Blick wurde wehmütig, ich hatte Mitleid mit ihr. "Warum bleibst du bei Matt wenn er dir nur weh tut und du Angst hast. Du kannst zu mir kommen!" schlug ich ihr vor und griff nach ihren Händen, doch sie schüttelte ihren Kopf. "Du darfst ihn nicht unterschätzen Justin. Er verliert nicht gerne." erkläre Jill und ihre Augen wurden Gläsern. "Ich habe so viel Security, es wird uns nichts passieren." versprach ich. "Matt hat etwas gegen mich in der Hand, solange ich meine Schulden nicht beglichen habe, muss ich bleiben." erklärte sie und mein Blick wurde trüb, sie fürchtete sich. "Schuldest du ihm Geld? Wie viel ich gebe es dir!" antwortete ich, erneut schüttelte sie ihren Kopf. Bevor sie antworten konnte, wurde es hell draußen. "Scheiße!" zischte Jill und packte meine Hand. Sie rannte runter in den Keller und ich folgte ihr. 

Eine weitere Tür führte in den Garten:" Wer war das?" fragte ich während wir davon rannten. "Matt kontrolliert ab und zu das Haus, er weiß wenn ich nich zuhause bin." sagte sie außer puste. Sie verheimlichte mir immer noch etwas. Was hatte er gegen sie in der Hand? "Justin wir müssen uns trennen. Du gehst zurück nach Hause, wenn er uns zusammen erwischt haben wir ein großes Problem." erklärte sie als wir uns hinter dem Gartenhaus versteckten. "ich lasse dich nicht alleine Jill." erwiderte ich und hielt sie fest. "Vertraue mir, bitte!" sagte sie in einer so ruhigen und ehrlichen Stimme, dass ich meine Hand von ihr los ließ. Wir schauten uns tief in die Augen und ehe ich mich versah presste ich meine Lippen auf ihre. Meine Gefühle überwältigten mich, dieser Kuss war magisch! Unsere Lippen pressten aufeinander, doch leider war er viel zu kurz. Sie ließ los und schaute mich geschockt an, ehe ich etwas sagen konnte rannte sie davon. Völlig übermannt von der Situation stand ich einfach nur da, ich leckte mir über die Lippen und dachte an diese wunderschöne Frau. Doch das grelle Licht einer Taschenlampe riss mich aus meinen schönen Träumen, ich rannte ebenfalls davon. So schnell es gibt huschte ich durch die dornigen Gebüsche, ich rannte so schnell es ging. Schließlich kam ich am Parkplatz an und ohne zu zögern stieg ich ein und fuhr davon. 

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