Kapitel 85

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"Du wirst nicht glauben was der Privatdetektiv gefunden hat." sagte Scooter und beugte sich zu mir über, er durfte mich besuchen kommen im Gefängnis. "Was?" fragte ich neugierig und ruckelte nervös auf meinem Stuhl hin und her. "Der Detektiv hat eine seltsame Verbindung zwischen Matt und Jills Mutter gefunden. Beziehungsweise Jills Tante." erklärte er und ich schaute ihn etwas verwirrt an. "Jills Mutter hat eine Zwillingsschwester Jus." sagte er ernst und es war als hätte sich eine reihe Knoten in meinem Kopf gelöst. "Du meinst doch nicht etwa...." begann ich und Scooter nickte,:"Doch, eventuell haben wir die ganze Zeit Jills Tante für ihre Mutter gehalten." sagte er ernst und ich hielt mir erschrocken die Hand auf die Stirn. "Das hätte sie doch gemerkt, ich meine sowas merkt man doch oder?" fragte ich verwirrt und meine Augen weiteten sich. "Der Detektiv forscht weiter erst dann können wir uns sicher sein." sagte Scooter und stand auf. "Unsere Anwälte kümmern sich um dich, du kommst hier bald raus." sagte Scooter und klopfte mir auf den Rücken. "KEINEN KÖRPERKONTAKT!" rief der Polizist aus der Ecke und Scooter funkelte ihn an. Er verschwand und der Polizist führte mich in Handschellen wieder in meine Zelle. 

Dort warte die Einsamkeit auf mich und viel Raum zum Nachdenken. Was hatte es mit dem ganzen auf sich? Ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen dass Jill ihr Leben lang ihre Tante für ihre Mutter gehalten hatte. Ich saß auf dem eisernen Bett und schaute an die Wand. Sie hatte einige Einkerbungen erlitten aber ansonsten war sie genau so kahl wie alles andere in dieser Zelle. Es waren nun mehr als 24 Stunden seit ihrem verschwinden, Scooter beteuerte mir dass die Polizisten auf Hochdruck ermittelten. Es war klar, dass wenn sie sie nicht innerhalb von 48 Stunden fanden, dass die Wahrscheinlichkeit extrem gering war sie überhaupt zu finden. Der Gedanke beunruhigte mich, besonders weil ich hier machtlos war. Ich versuchte zu schlafen, doch der Gedanke ließ mich nicht los, ich wälzte mich von einer, auf die Andere Seite. Solange bis sich die knarzende Tür öffnete und ich von dem quietschen aufschreckte. Wie ein heiliger empfing mich Scooter in dem hellen Schein der Neonröhren. Ich wusste genau was das bedeutete, er hatte es geschafft. "Wie oft muss ich das noch machen?" lachte Scooter als er mein grinsen sah. Die Erleichterung war mir anzumerken:"Ich verspreche dir, es war das letzte mal!" begrüßte ich ihn und gab ihm einen Handschlag. "Das hast du schon das letzte mal gesagt." antwortete er und gab mir einen Klaps auf den Hinterkopf. 

Als wir meine Wertsachen abholten und in den Wagen stiegen trat eine umentspannte Stille ein. "Also Spaß vorbei Justin, Jill ist immer noch verschwunden und die Polizisten haben nicht den Hauch einer Spur." sagte Scooter und zündete sich eine Zigarette an, er reichte mir eine und ich nahm sie an. Ich rauchte eigentlich schon lange nicht mehr aber in so eine stress Situation nahm ich gerne und dankend eine an. "Und der Detektiv?" fragte ich und nahm einen tiefen Zug. Ich spürte wie sich meine Lungen mit dem rauch füllten, bis ich wieder ausatmete und der Nebel das Auto füllte. Scooter ließ die Fenster runter:" Er ist dran, meldet sich wenn er etwas neues hat." sagte Scooter und ich nickte. "Fahr zu Jills Mutter, wir schauen uns da mal um." sagte ich während ich den Rauch in die kalte Nachtluft pustete. "Jus, das ist ein Tatort wir können da nicht hin." erklärte Scooter ernst. "Es geht um Jill!" antwortete ich und schnipste die Zigarette nach draußen. "Komm schon Scooter, stell dir nur vor was passiert wenn wir sie nicht finden!" antwortete ich ernst und er nickte. Dann startete er das Auto und fuhr los. Um die Uhrzeit würden wohl keine Beamten da sein. Als wir uns dem kleinen Haus näherten bestätigten sich meine Vermutungen, es war niemand hier. "Park um die Ecke, besser ist es wenn man das Auto nicht hier sieht." sagte ich und Scooter nickte. 

Wir steigen aus und liefen ein Stück zu dem einsamen Haus, unter diesem Umständen sah es etwas gruselig und unheimlich aus. Ich schlich um das Haus um einen Eingang zu finden. "Das ist doch Wahnsinnig Justin." hörte ich Scooter hinter mir sagen, der mit seinen teuren Lackschuhen jegliche Berührung mit dem Boden scheute. "Das ist keine gute Idee." gab er immer wieder von sich. "Scooter halt die Klappe!" zischte ich nach dem zehnten mal. Schließlich fand ich ein angelehntes Fenster. "Bingo!" murmelte ich und griff hinein um den Hebel zu drehen. Dann öffnete sich das Fenster. "Ich frag einfach nicht warum du das so schnell und gut kannst." hörte ich Scooter hinter mir und konnte ein Grinsen nicht unterdrücken. Ich stieg in das Fenster ein und landete in der Küche, Scooter folgte mir etwas umeleganter. "Nichts für ungut Scooter aber bleib draußen und halte Wache. Du verhältst dich wie eine Kuh beim Pferderennen." sagte ich und er nickte. Er ging wieder raus und ich sah mich um. Mein erster Weg führte mich ins Wohnzimmer, dort waren Absperrungen von der Polizei zu sehen, daher zog ich mir ein paar Handschuhe an. Ich bewegte mich so leise wie möglich und versuchte so schnell es ging alles zu durchschauen. 

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