Kapitel 92

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Es warn mittlerweile sechs Stunden vergangen und es war der blanke Horror. Dieser Typ jammerte die ganze Zeit rum und wurde langsam nüchtern. "Ich zeig euch an!" schrie er immer wieder, während ihm der kalte schweiß auf der Stirn lag. Es musste das erste mal seit Ewigkeiten sein, dass er nüchtern wurde. Er war ein Junkie, abhängig vom Alkohol. Immer wieder übergab er sich weil sein Körper mit den Veränderungen nicht klar kam. Es stank und wir waren alle sehr dünnheutig. "Wenn ihr mir nicht sofort Alkohol gebt dann ruf ich die Polizei." nuschelte er, während sein Kopf schlaf runter fiel. "Was wollt ihr von mir?" jammerte er, ich konnte seine Stimme nicht ertragen. Tony und ich saßen vor ihm. Scooter hatte sich für ein paar Stunden ausruhen wollen, schließlich war es auch schon wieder mitten in der Nacht. Tony schnaufte, "Wie lange müssen wir noch?" fragte er und blickte auf die Uhr, um sich seine Frage selber zu beantworten. Wir hatten gerade erst die hälfte der Zeit herum bekommen. "Du machst das hier für deine Tochter!" rief ich schließlich, als er wieder anfing zu nerven. Er blickte mich mit zusammengekniffenen Augen an:"Was will sie?" fragte er und seine Stimme war rau und heiser. "Wir brauchen dein Blut, sie liegt m Koma." erklärte ich kurz, ich wusste nichtmal warum. Unerwartet lachte Jills Vater auf, "einen Scheiß bekommt sie!" zischte er. "Ohne meinen Willen bekommt ihr keinen Tropfen von mir." grinste er hämisch. 

"Und ob wir das kriegen." sagte ich und beugte mich zu ihm vor. "Denn wenn du jemals wieder einen Tropfen Alkohol zu dir nehmen willst, dann machst du was ich dir sage." drohte ich ihm. "Was springt dabei für mich raus?" zischte er und spuckte auf den Boden. Ich sah ihn abwertend an, ich musste an sein Blut kommen, unter allen Umständen. "Ich werde dir so viel bezahlen, dass du nie wieder auf dem Trockenen sitzen wirst." sagte ich ruhig, da ich wusste dass ein typ wir er, jede Gelegenheit nuten würde um an Geld oder Alkohol zu kommen. Sein Grinsen erschien wieder und er lehnte sich zurück:"Also wie lange muss ich noch durchhalten?" grinste er, in Gedanken an das viele Geld. Ich atmete tief durch,"Sechs Stunden noch." sagte ich knapp und er nickte. "Was ich mir alles dafür kaufen könnte. Nutten! Viele  Nutten." lachte er und leckte sich die Lippen, ich hätte ihn am liebsten geschlagen. Ich ballte dir Fäuste und riss mich zusammen, Tony legte seine Hand auf meine Schulter. "Leg dich ruhig mal hin, ich passe auf ihn auf." sagte er, als er merkte, dass ich angespannt war. Ich schüttelte den Kopf, ich wollte selbst dafür sorgen das alles klappte. Und so vergingen die restlichen Stunden wie in Zeitlupe, doch sie vergingen.

"Wir bringen dich jetzt ins Krankenhaus, du spendest dein Blut und danach bist du frei und recich." erklärte ich und er nickte, es ging ihm überhaupt nicht gut ohne seine Droge. Er war kurz davor den Deal platzen zu lassen, denn er brauchte unbedingt Alkohol, daher mussten wir noch mehr auf ihn aufpassen. So schnell es ging brachten wir ihn ins Krankenhaus, dort trafen wir auf Jills behandelnden Arzt. "Wir haben ihn. Er ist nüchtern seit 12 Stunden." erklärte ich und der Arzt nickte. Er sah seinen Zustand und winkte uns schnell ins Zimmer. "Ich werde zu erst eine Probe nehmen um zu gucken ob es das richtige Blut ist." erklärte er und zückte eine Spreize. Er stach behutsam in den Arm des Mannes und nahm eine Probe, die er direkt unter dem Mikroskop untersuchte. Ich betete, dass alles gut gehen würde, noch einen Rückschlag konnte ich nicht gebrauchen. "Wie ich es mir gedacht habe, ist es die richtige Blutgruppe. Bei so einer seltenen Blutgruppe müssen meistens Beide Elternteile das selbe Blut haben, sonst kann es nicht weitervererbt werden." erklärte der Arzt und ich nickte abwesend. Nervös spielte ich an meinem Armband herum und ließ Jills Vater keine Sekunde aus den Augen. "Ich brauche Alkohol." stotterte er schwach. "Ich will dein Gel nicht, gib mir nur was zu trinken!" jammerte er. "Machen sie schnell." forderte ich den Arzt auf und dieser schritt sofort zur Tat. "Gleich bekommst du sofort etwas, versprochen." erklärte ich und versuchte den Mann zu beruhigen. 

Es war mir ein Rätsel wie so ein widerlicher Kerl, so eine bezaubernde Tochter haben konnte. Der Arzt nahm mehrere Ampullen Blut ab:"So das sollte reichen, der Herr sollte am besten drei Stunden nichts trinken, da er zu wenig Blut hat. Viel essen und viel Wasser." sagte der Arzt, ahnte aber schon dass der Patient sofort wieder zur Flasche greifen würde. "Wo ist jetzt mein Geld und mein Alkohol?" fragte Jills Vater und ich reichte ihm ein Check. Ich gab ihm 10.000 Euro, für jemanden wie ihn war das eine Menge Geld. Dazu gab ich ihm eine flache Grey Goos Wodka, den edelste Wodka in meiner Sammlung, aber ich hatte nichts anderes zuhause gehabt. 

Er öffnete die Flache augenblicklich und trank einen großen Schluck, als wäre es Wasser gewesen. "Darf ich dir noch eine Frage stellen?" sagte ich und er zuckte mit den Augenbrauen. "Wieso hast du Jill's Mutter damals verlassen? Und deine Tochter im Stich gelassen?" fragte ich, da ich wusste das Jill ihn schon immer mal diese Fragen stellen wollte. Ich wusste es war eigentlich nicht mein Recht diese Sachen zu fragen, aber Jill würde ihn vermutlich niemals wieder sehen, da er abhauen würde mit dem Geld. Sie sollte erfahren warum ihr Vater sie damals verlassen hatte. "Jills Mutter war eine dreckige Schlampe. Da vögelt man einmal eine Frau und schon wird sie schwanger. Ich hatte kein Bock auf ein Kind und Verantwortung. Noch dazu wollte sie, dass ich Unterhalt zahle. Also bin ich abgehauen und ich bereue nichts." sagte er und hielt den Check triumphierend hoch. Tony sah ihn erschrocken an und in diesem Moment konnte ich mich nicht länger zurück halten und schlug ihm ins Gesicht. 

Mit einem Schrei fasste er sich an die Blutende Nase, wütend seh er mich an. "Hass mich ruhig aber ich wurde nicht reich geboren so wie du! Ein kleiner Fehler meinerseits und ich war aufgeschmissen, also bin ich lieber abgehauen als einem undankbaren Kleinkind mein Geld in den Arsch zu stecken." rechtfertigte er sich und wischte sich das Blut von der Nase. Er wedelte erneut mit dem Schein und verschwand dann, das war es. Ich war bitter enttäuscht, ich hatte gehofft, dass ich Jill von einem tollen Mann erzählen konnte. Ein Mann der seine Familie verlassen hat um sie zu schützen und sie dann mit seinem Blut gerettet hat. Doch das konnte ich nicht, Jills Vater war ein Arschloch, damals wie heute. "Das muss Jill niemals erfahren, es würde ihr das Herz brechen." sagte ich zu Tony und er nickte. Wir warteten auf die Ergebnisse des Doktors, der Jill gerade das Blut verabreichte. 


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