Kapitel 31

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Ich trat vorsichtig an die Tür des Hauses, es war abgeschlossen, wie zu erwarten. Ich schaute mich um, ob irgendein Fenster offen war, doch auch hier wurde ich enttäuscht. "Warte mal." flüsterte Kenny hinter mir und ich schrak auf. "Du solltest doch im Auto wache halten?!" flüsterte ich verärgert und schaute mich umher. Er zückte Messer aus seiner Tasche, ein Schweizer-Taschenmesser, mit einer Gesickten Bewegung fuhr er mit dem Messer am Schloss entlang, und öffnete mit ein paar Handgriffen die Tür. "Ich frage besser nicht woher du das kannst." grinste ich und Kenny setzte sich zurück in den Wagen. Mit einem kleinen quetschen öffnete sie die Tür , es war dunkel und still. Genau wie ich das Haus in Erinnerung hatte. Es sah zwar unbewohnt aus, allerdings wunderte es mich, dass nirgendwo staub war. Ich fuhr mit meinem Zeigefinger über die Tische, doch es war kein Staubkrümel zu sehen. 

Zunächst ging ich in die Küche, doch niemand war hier. Vorsichtig öffnete ich den Kühlschrank und tatsächlich fand ich Gemüse und Joghurt, Aufstrich und ein paar Soßen. Hier musste jemand hausen. Vielleicht wohnte Jill hier, heimlich. Überall war es ordentlich, es sah nicht so aus als würde jemand hier wirklich glücklich leben. Als ich im Bad stand, sah ich Pflegeutensilien. Ich schaute auf die Verpackung, Haarshampoo für Frauen. Ich war fest davon überzeugt, dass Jill hier wohnte, doch wieso sollte sie mir das verheimlichen? Als ich die Treppenhoch lief kamen drei Türen zum Vorschein. Hinter der ersten Tür kam ein weiteres Badezimmer zum Vorschein, etwas geräumiger und mit einer Badewanne. Hinter der nächsten Tür war ein Schlafzimmer, es war sehr altmodisch eingerichtet. Mein Blick viel auf den Kleiderschrank und ich öffnete ihn, es waren tatsächlich Klamotten darin.Ich stöberte den Schrank durch und es waren Frauenklamotten, jedoch waren sie sehr altmodisch und ich hatte sie noch nie zuvor an Jill gesehen. Im nächsten Zimmer wurde ich überrascht, sprachlos stand ich an der Tür. Es war ein Kinderzimmer. Rosa eingerichtet, Spielsachen lagen auf dem Boden und das Bett war ziemlich klein. Mein Blick wurde leer und meine Gedankendreisten. Es ergab auf einmal alles Sinn, Jill hatte ein Kind! So musste es sein!

Sie hatte ein Kind und konnte deswegen nicht mit mir zusammen sein, vielleicht hatte sie so Angst vor Matt weil er.... weil er der Vater war? Ich schnappte nach Luft, es war als hätte man mir den Boden unter den Füßen weg gezogen. Aber es ergab alles Sinn. Ich hockte mich auf den Boden des Kinderzimmers und griff nach einer Barbiepuppe, die dort Herz lag. Sie hatte blondes Haar und grinste, wie jede Puppe. Wütend schmiss ich sie gegen die Wand und hielt mir die Hände vors Gesicht, ich musst wirklich mit ihr abschließen. Sie hatte mich belogen und ich fühlte mich hintergangen. Langsam schlenderte ich die Treppe hinunter und wurde durch das Klingeln meines Telefons aus den Gedanken gerissen. Ich drückte auf den grünen Hörer:"Ja?" ächzte ich genervt ins Telefon. "Komm schnell raus! Da kommt jemand!" hörte ich Kennys Stimme in heller Aufruhr sagen. Ohne zu zögern packte ich das Handy weg und rannte zur Haustür, doch ich sah wie sich der Türknauf drehte. Panisch sah ich mich um, ich musste mich verstecken. Ich sprintete die Kellertreppe hinunter und rutschte dabei etwas aus. Am Boden rappelte ich mich auf, mein Knie tat weh und ich konnte nur schwerlich auftreten. "Scheiße." flüsterte ich und begutachtete mein schmerzendes Knie. 

Oben viel die Haustür ins Schloss und Fußschritte waren zu hören. Ich biss die Zähne zusammen und humpelte in ein der Räume, es war stock duster und ich konnte nicht sehen wo ich war. Gespannt presste ich mein Ohr an die Tür und versuchte zu lauschen. Ich stand so unter schock, dass ich beinahe vergessen hätte zu atmen. Völlig außer Puste, schnappte ich nach Luft und lauschte gebannt an der Tür. Ich zog mein Handy aus der Tasche und schrieb Kenny eine SMS:"SOS..... sitze fest!" tippte ich und sendete die Nachricht ab, dann schaltete ich mein Handy auf stumm. Es war nichts mehr zu hören, vielleicht war ich wieder alleine? 

Vorsichtig öffnete ich die Tür einen spalt und schaute raus, es war immer noch dunkel. Doch dann sah ich wie zwei Füße, jemand lief die Treppe hinunter. Mein Herz setze aus und ich schloss sofort wieder die Tür. Im dunkeln Tappte ich nach einem versteck, doch ich hatte keine Ahnung wo ich war. Ich tastete mich vorwärts und stolperte über jegliche Dinge, dabei tat mein Knie noch mehr weh. Als ich mich ins Innere des Raums kämpfte fühlte ich ein Kissen, oder ein Bett? Ich fackelte nicht lange und versteckte mich unter diesem Bett, oder was auch immer es war. Wenig später öffnete sich die Tür. Dann wurde es schlagartig hell und ich kniff reflexartig die Augen zu. Nur langsam gewöhnten sich meine Augen an de Helligkeit und dann sah ich sie vor mir, die beiden Schuhe. Ich konnte nicht die Person erkennen und hielt sofort meinen Atem an. Ich musste ruhig bleiben. Die Person ließ sich aufs Bett fallen und mein Körper wurde noch enger auf den Boden gedrückt. 

Ich sah wie die Beiden Schuhe ausgezogen wurden und neben den Nachtisch gestellt wurden. Die Beiden Füße die dann nach den Hausschuhen suchten waren jedoch alles andere als groß. Ich schaute genauer hin, es waren eindeutig Frauen Füße. Jill! Es kam mir sofort in den Sinn, sie war hier! Ohne zu zögern schob ich meinen Körper aus dem Bett hervor und sprang wütend auf, alles in mir hatte sich gegen Jill gewandt. Sie hatte mich belogen und dafür sollte sie büßen! "WAS FÄLLT DIR EIN MICH ZU BELÜGEN DU MISTSTÜCK!" schrie ich wütend, doch als ich meine Augen öffnete stand nicht Jill vor mir. 

Ich schluckte, eine ältere Dame mit rötlich-braunen Haaren saß vor mir auf de Bett. Sie hatte blaue Augen und ein schmales, verängstigtes Gesicht. "Wer bist du und was willst du hier?" fragte sie geschockt und hob ängstlich die Hände hoch. Sie zitterte am ganzen Leib und ich stand mit geöffnetem Mund vor ihr. "Sie sind nicht Jill." murmelte ich ebenfalls, so perplex wie sie. "Jill?" fragte sie mit hochgezogenen Augenbrauen. "Jillian Malone?" hakte sie nach und ihr Blick wurde aufgeregt. 

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