Kapitel 30

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Es vergingen Tage und Nächte, jeden Abend saß ich in meinem Auto vor dem Strip Club ein und aus gehen. Sie sah mich nicht, aber ich sah sie. Ihre wunderschönen Haare wellten sich über ihre zierlichen Schultern, ihre blauen Augen strahlten jeden Menschen an. Jeder der ihr in die Augen schaute, verlor sich darin. Mit grazilen Bewegungen lief sie die Straße hinunter und ich verliebte mich mit jedem Schritt mehr in sie. Doch ich wusste nichts über mein Traummädchen. Ihr Name war Jill und sie hatte ein reines Herz, das war alles was ich wusste. Ich wusste auch, dass sie Angst vor Matt hatte und das war der Einzige Grund aus dem ich ihr nicht zu nahe kam, ich hatte Angst, dass er ihr etwas antut. Der Privatdetektiv und Kenny waren ihr auf den Fersen, sie hatten sie nun schon seit zwei Wochen observiert und nichts gefunden. Ihr Tag verlief gleich, sie arbeitete, ging nach Hause und arbeitet dann wieder. Nichtmal ihr Haus erzählte etwas über sie, es war kahl und unpersönlich. 

Auch an diesem Donnerstag saß ich in meinem Auto vor dem Strip Club und beobachtete wie sie um drei Uhr Nachts die Tür hinter sich schloss. Sie war wie immer die letzte, doch anstatt zu gehen setzte sie sich auf den Boden und ließ den Kopf in die Hände fallen. Sie war zu weit weg um zu sehen was sie genau tat, aber es sah aus als würde sie..... als würde sie weinen? Ich sah genauer hin und kniff die Augen etwas zusammen, sie saß zusammengekauert in der kalten Nacht. Ohne nachzudenken stieg ich aus dem SUV aus und rannte über die Straße zu ihr. "Jill!" rief ich vollkommen vernebelt. Ohne zu zögern schmiss ich mich auf die Knie neben sie und nahm sie in den Arm. Nur langsam schaute sie auf und ihre Augen weiteten sich, bei meinem Anblick. "Justin?" fragte sie mit zierlicher Stimme. Ein leuchten war in ihren Augen zu sehen, als ob etwas ihr Hoffnung gegeben hätte. Doch die Vernunft packte sie viel zu schnell. Sie stand auf und stieß mich von sich:"Es geht nicht." sprach sie und es schien als würde sie selber sich das einreden. Ich trat vorsichtig auf sie zu und griff nach ihren Händen, doch sie zog sofort weg. "Ich kann nur an dich denken Jill, verstehst du das denn nicht?" flehte ich sie förmlich an, es war dumm von mir sie anzusprechen. Es würde den Ermittlungen schaden, weil sie nun auf der Hut war. Doch in diesem Moment war mir alles egal, sie weinte, Jill weinte und ich musste für sie da sein. 

"Bitte lass mich in Ruhe." flehte sie mich an, ihre Augen waren wässrig. Sie klang nicht überzeugt von ihren eigenen Worten. "Was hast du zu verbergen?" fragte ich unüberlegt und sie legte den Kopf schief. Ihre Miene verzog sich und sie sah angestrengt aus, als wäre sie innerhalb von Sekunden gealtert. Ein lautes Schlucken kam aus ihrer Kehle und sie schüttelte zaghaft den Kopf. Ohne ein Wort zusagen rannte sie davon. "Jill!" rief ich ihr hinterher doch sie war um die Ecke, in die dunkle Nacht verschwunden. Vollkommen alleine stand ich vor dem Strip Club:"FUCK!" schrie ich, wütend auf mich selber trat ich gegen die Mülltonne. Ich fuhr mit der Hand durch meine Haare und biss die Zähne zusammen. Ich versuchte ruhe zu bewahren und atmete tief ein und aus. Erst nachdem ich mich einigermaßen beruhigt hatte stieg ich ins Auto und fuhr nach Hause. Als ich die Tür aufschloss saß Kenny am Esstisch und trank Scotch. "Viele Leute würden ihren Bodyguard dafür feuern, wenn er die Scotch Vorräte leer trinken würde." schmunzelte ich bei seinem Anblick, ich versuchte meine Wut und Enttäuschung zu unterdrücken. "Ich habe ein paar Informationen für dich." lachte Kenny und nickte dann zu einen Stapel Papier auf dem Tisch. Vorsichtig näherte ich mich dem Tisch, "Was ist das?" fragte ich und guckte auf die Papiere. 

"Dem Privatdetektiv ist etwa aufgefallen." begann Kenny und ich schnellte mit meinem Kopf in die Höhe, mein Herz machte einen Satz und ich konzentrierte mich voll und ganz auf Kennys Worte. "Bisher war Jills Tagesablauf immer gleich, keine Unregelmäßigkeiten. Doch immer wenn Jill einen freien Tag hatte ging sie zu einem Haus, es war immer das selbe Haus. Soweit wir wissen steht das Haus leer, auch als wir hinein geschaut haben schien es unbewohnt." fuhr er fort und ich musste sofort an das Haus denken, in dass sie mich geführt hatte damals. "Auch nach tagelanger Observation des Hauses war niemand zu sehen, Jill blieb dort mehrere Stunden immer." erklärte er und schenkte mir dabei auch ein Glas Scotch ein. "Und...Und jetzt?" fragte ich angestrengt von den vielen Informationen. "Wir werden versuchen herauszufinden was sie dort macht." zuckte Kenny mit den Schultern und ich trank meinen Scotch auf ex. 

"Du siehst aus als hättest du einen Geist gesehen." bemerkte Kenny und zog die Brauen zusammen. "Wo ist das Haus?" fragte ich in Gedanken. "Ich kann es dir zeigen wenn du magst." antwortete Kenny und ich nickte. Ohne zu zögern stand er auf und wir gingen zum Auto und fuhren zum Haus. Nicht jeder Bodyguard würde das tuen, Kenny war mein bester Mann und ich schätze ihn sehr für das was er für mich tat. Als er in die Straße einbog erkannte ich das Haus sofort wieder. "Ich war hier schonmal." murmelte ich und starrte Gedankenverloren aus dem Fenster. "Achja?" fragte Kenny ungläubig und sah sich in dem Heruntergekommenen Viertel um. "Sie hat mich in dieses Haus geführt. Ich war schonmal drinnen." fuhr ich fort und Kennys Blick fixierte sich auf mich. "Sie wollte sich damals hier treffen, doch jemand ist uns gefolgt, jemand vor dem sie Angst hatte. Ich glaube es war Matt. Wir sind abgehauen und ich konnte keine Fragen mehr stellen." erläuterte ich. "Lass uns rein gehen!" schaute ich Kenny erwartungsvoll an und seine Augen weiteten sich, wie verrückt schüttelte er mit dem Kopf. "Wir werden garantiert in kein Haus einbrechen!" zischte er und verschränkte die Arme. "Dann bleib du hier und halt Wache, wenn jemand kommt, ruf mich an!" sagte ich und ehe Kenny widersprechen konnte, war ich aus dem Auto gestiegen und hatte die Kapuze tief ins Gesicht gelegt. 

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