Kapitel 35

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Justins Sicht:

"Du hast was?!" schrie Kenny förmlich und schlug die Hände über dem Kopf zusammen. "Die ganze Zeit suchst du nach diesem Mädchen, willst alles über sie wissen, hetzt sogar einen verdammten Privatdetektiv auf sie und als sie dann endlich die Wahrheit sagt, lässt du sie im Regen stehen?!" fuhr er fort und riss die Augen auf. "Was hattest du denn gedacht? Dass sie dich anlügt, weil ihr Geheimnis total banal ist?! Es war doch klar, dass es irgendwas schlimmes ist!" ertönte seine brüllende Stimme in meinem Ohr. Ich saß einfach nur auf meiner Couch und ließ es über mich ergehen. "Ich hätte nicht gedacht, dass es so krass ist." flüsterte ich fast, ich hatte selber ein schlechtes Gewissen gehabt. Meine Reaktion war alles andere als toll gewesen. "Du bist echt ein Arsch." schoss es aus Kenny heraus und er schlug die Arme vor der Brust zusammen. "Wer ist ein Arsch?" ertönte es aus dem Hausflur. Ich beugte mich ein bisschen nach hinten um zu sehen, wer herein gekommen war. Scooter tar in das Wohnzimmer ein und schaute uns an. Kenny und ich sahen Beide zu Boden. 

"Was machst du hier? Um die Uhrzeit?" fragte ich und sah, dass es schon 0 Uhr war. "Ach ich hatte Streit mit meiner Frau, da bin ich hier her geflüchtet." erklärte er und ich nickte, meine Bodyguards ließen ihn einfach in das Haus. "Man deine Fans werden echt immer krasser." fing Scoooter an zu rede, während er aus dem Küchenfenster schaute. Ich runzelte die Stirn:"Was meinst du?" hakte ich nach und fuhr mir durch die Haare. "Es ist 0 Uhr und da draußen sitzt tatsächlich ein Fan auf dem Bürgersteig vor deinem Haus. Dabei regnet es in Strömen." lachte Scooter und trank dann einen Schluck Scotch, welchen er sich eingeschenkt hatte. Ich stand auf und wollte mich selber dann überzeugen. Als ich den Fan sah stockte mir mein Herz, es war Jill. Ich sah ihre zierliche Figur und erkannte die Klamotten, die sie heute getragen hatte. Ich warf Kenny einen hilflosen Blick zu, denn auch er hatte sie erkannt. "Habt ihr einen Geist gesehen?" lachte Scooter, als er unsere Gesichter sah. "Ich sollte sie mal begrüßen. Autogramme geben." stotterte ich und zog mir eine Jacke drüber. "Es regnet Jus." betonte Scooter erneut.

"Aber ich will eine gute Verbindung zu meinen Fans haben." versuchte ich mich rauszureden. "Was?" man sah Scooter die Verwirrung an. "Ich finde das ist eine super Idee, könnte eine positive Promotion sein." mischte sich Kenny ein und Skooter zuckte mit den Achseln. "Mach doch was du willst. Ich geh hoch ins Büro." verkündetet er und ging die Wendetreppe rauf. "Du biegst das jetzt wieder grade, verstanden?" flüsterte Kenny mit hochgezogenen Augenbrauen. Ich biss die Zähne aufeinander und öffnete die Haustür. Die kalt, regnerische Luft stöhnte soft hinein. Ich rannte sofort raus und lief zu dem Tor. "Ihr habt Feierabend." sagte ich zu den Beiden Bodyguards und sie verschwanden, dann machte ich das riesige Tor auf und trat auf die Straße. Ich ging vorsichtig auf die andere Straßenseite, dort hockte sie, zitternd, verfroren, alleine. "Jill?" fragte ich, doch meine Stimme versagte und nur noch ein Wimmern war zu hören. Sie schaute auf und blickte mir in die Augen, ihr Gesicht war rot und verquollen, sie muss geweint haben. 

Augenblicklich fühlte ich mich schlecht, ich hätte bei ihr bleiben müssen. "Es tut mir leid." flüsterte ich, der Regen wirkte so laut. Sie senkte ihren Blick wieder:"Ich sollte nicht hier sein." murmelte sie. Ich gab mir einen Ruck und setzte mich neben sie, auf den nassen Boden. "Du hast mir die Herz geöffnet und ich kam damit nicht klar. Ich war einfach überfordert." gestand ich und beobachtete ihr Profil. "Ich habe es dir gesagt, wir passen nicht zusammen, das sind einfach andere Welten." erklärte sie und trat mit ihrem Fuß nach einem kleinen Sternchen. "Lass uns rein gehen." flüsterte ich und zog meine Jacke aus. "Du frierst doch." fügte ich hinzu und legte ihr meine Jacke über die Schulter. Sie sah mich mit ihren großen Augen an und stand vorsichtig auf, ihre Knie zitterten und sie war schwach auf den Beinen. Sie wollte glaube ich einfach nicht alleine sein, denn ohne zu widersprechen kam sie herein. Kenny öffnete mir die Tür und sah mich geschockt an, Jill setzte sich auf das Sofa und ich hatte ihr einen warmen Pulli von mir gegeben. "Wieso ist sie hier?" zischte Kenny leise. "Ich konnte sie doch schlecht im Regen sitzen lassen." antwortete ich und machte Jill einen Tee. "Schonmal dran gedacht, dass Scooter im selben Haus sitzt." Kennys Augen weiteten sich und er fasste sich an die Stirn. 

"Ich bringe sie in mein Zimmer, sorg dafür, dass Scooter nichts mitbekommt." sagte ich zu Kenny und ging rüber zu Jill, mit einer Tasse Tee in der Hand. Ich hörte Kennys schnaufen, doch ich ignorierte es, auf ihn war schließlich verlass. "Komm wir gehen hoch." lächelte ich Jill zu und sie folgte mir mit kleinen Schritten. Als wir oben angekommen waren stellte ich den Tee auf mein Nachtisch, sie stand an der Tür. Sie wusste nicht so recht wohin mit sich, also nahm ich Ihre Hand und führte sie zu meinem Bett. "Mach es dir bequem." lächelte ich und zog ihr die Decke über die Beine. Sie hatte nichts mehr gesagt, seitdem sie herein gekommen war. All die Erinnerungen von damals schienen sie zu überkommen. Jill nippte zwei, drei Mal an ihrem Tee und fiel dann in den Schlaf. Ich legte mich vorsichtig neben sie und ohne, dass sie es merkte, legte ich meinen Arm um ihren Schmalen Körper. 

ANDERE WELTEN  *JB FF*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt