•●•76•●• [At the top of my lungs in my arms, he dies. He dies.]

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Pov. Jihoon.

Warum war er hier?

Suho, mit Jungkook im Schlepptau.
Je länger er sich die Truppe ansah, desto mehr vertraute Gesichter sah.
Gesichter die ihn immer wieder aufs neue an Dinge erinnerten, die er vergessen wollte, einfach nur vergessen.
Da war Hyuna, neben ihr Lucinda und Taewoon, Jiho's großer Bruder, sowie Sungmin. All die Menschen, die er so gerne nie in seinen Leben gehabt hätte vor ihm und einer der einzigen die er gerne hier hatte neben ihm. Suho's Grinsen sagte ihm, dass er genau wusste, wer Taeil für ihn war. Es machte ihm Angst.

"Jihoon, seid dem dein Onkel tot ist haben wir uns nicht mehr gesehen! Wie geht's denn so?", fragte Zico und lächelte provokativ. Er musste sich zurückhalten nicht loszustürzen und ihm direkt in die Fresse zu schlagen. Denn dann wäre Taeil schutzlos, und dass könnte er nicht verantworten. Nicht schon wieder.
"Was willst du Suho", fragte er, und ignorierte Zico der beleidigt in die Luft starrte komplett.
"Was ich will?" Sein Grinsen wurde noch breiter. Danach zog er eine Pistole heraus und richtete sie direkt auf ihn. Die anderen taten es ihm gleich, wobei auch einige Taeil ins Visier nahmen. Vermutlich, um ihn unter Druck zu setzen.
"Eine ganz einfache Entscheidung. Zwischen zwei Dingen, eine ganz normale tägliche Entscheidung."
Er musste die Zähne zusammen beißen um sich zu beherrschen. Was zur Hölle wollte er von ihm?!
"Und die wäre?", fragte er und schaffte es, dabei halbwegs ruhig zu klingen.
"Entscheide dich: Jungkook's Leben oder Taeil's Leben."

Pov. Taeil.

Entsetzt sah Jihoon zu Suho und zu Jungkook.
Der Junge sah nicht gut aus, eher so, als ob jemand ihn einmal durch ein Feld aus Reißnägeln gezogen hätte und danach in einem Vulkan geworfen hatte.
Nicht allzu gut eben.
Jungkook war von allen Seiten umzingelt, von Leuten die er nicht kannte und von Leuten, die er kannte aber eigentlich nicht kennen wollte.
Jihoon schien sie alle zu kennen, den als er sie gesehen hatte, hatten seine Augen sich geweitet, und was er in ihnen gesehen hatte war... Angst?

Was sollte er tun. Entweder er oder Jungkook.
Wie sollte jemand die Entscheidung über zwei Leben treffen können? Wie sollte Jihoon das schaffen können?
Wenn Jungkook anstatt seiner sterben würde würde er es sich selbst nicht verzeihen können, dass ein anderer Mensch für ihn sterben würde.
Dass jemand nicht mehr leben würde, damit es für ihn weiterging.
Seine Gedanken würden ihn bis in alle Ewigkeit jagen, sie würden ihm jeden Tag auf's neue sagen, dass er ein Mörder war und darin versagt hatte jemandem das Leben zu retten.
Dass er ein Versager war.
Genau das, was seine Eltern ihm gesagt hatten.
Er würde sie wieder enttäuschen, denn auch das würde er dann nicht richtig machen.
Sie würden ihn noch weiter von sich wegstoßen und die Chance auf jedes normale Dasein würde in den Nullbereich gehen.
Und was würde Jihoon tun? Er hatte es nicht geschafft, so selbstlos zu sein und Jungkook zu retten. Würde er ihn dann auch so wegstoßen und aufgeben, wie seine Eltern es getan hatten?
Würde er ihn auch für einen Versager halten?
Er würde ganz alleine dastehen, weil er zu feig war.
Und was war sein Leben schon wert? Was hatte er denn bitte ereicht ausser seine Eltern zu enttäuschen und auf der Straße zu landen? Nicht einmal Kämpfen wie Jihoon konnte er.
Er war ein Klotz am Bein.
Er würde ihm schnell überdrüssig werden und ihn genauso verlassen wie alle Menschen zuvor.
Wie seine Schwester, die nie sterben wollte aber den Kampf verloren hatte.
Niemand wollte sterben, weder er noch Jungkook.
Aber Jungkook hatte mit Sicherheit eine Familie die um ihn weinen würde.
Er hatte das nicht.

"Also Jihoon, wer von beiden soll weiterleben?", fragte Suho.
"Keine von beiden", meinte er und trat einen Schritt vor, als ob er Suho die Stirn bieten wollte.
"Das ist aber Schade... einer muss es sein Jihoon. Du hast noch offene Rechnungen in der Vergangenheit.
Und die Vergangenheit warten nicht", warf eine Frau mit kalter Stimme ein. Sie jatte eisblaue Augen und beinahe weißblonde Haare."
"Halt dich da raus Lucinda. Hast du nicht schon genug angerichtet?", knurrte er.
"Noch nicht."
"Wenn es keiner von ihnen ist, dann bist es du Jihoon. Die Regeln sind gegen dich. Du hast dich zu diesen Regeln verpflichtet."
Mittlerweile verstand er nur noch Bahnhof. Nicht Jihoon sollte es sein sondern er selbst!
Kurzerhand trat er ebenfalls einen Schritt vor.
Suho's Lachen erklang und es schien ihm, als ob er über Jihoon's entsetzten Blick spotten würde.
"Sieht so aus, als ob wir einen Freiwilligen hätten!"

Pov. Jungkook.

Der entsetzte Ausdruck in Jihoon's Gesicht und die Endgültigkeit im Gesicht von Taeil erschraken ihn.
"Nein, nein, du hast gesagt, wenn ich keinen auswähle, dann wirst du mich erschießen!", sagte Jihoon und klang verzweifelt.
Das klicken des entsicherns war seine Antwort.
"Du hast Recht. So habe ich es gesagt."

Pov. Taeil.

Das Klicken der Sicherung hallte über den kleinen Platz, und in ihm stieg die Panik immer weiter an.
Nein, Jihoon durfte nicht sterben.
"Du hast Recht. So habe ich es gesagt", meinte Suho.
Die Luft um ihn schien von einen Moment auf den anderen noch kälter zu werden, bis sie sich beinahe in seine Haut bohrte. 
Was als nächstes geschah war mehr eine willkürliche Reaktion als durchdacht.
Noch kurz bevor der den Knall der Pistole hörte drehte er sich um, dchlang die Arme um Jihoon und drückte sein Gesicht gegen seine Brust.
Danach spürte er den Druck und den Schmerz der Patronen die seine Kleidung, Fleisch und Knochen durchschlug.
"Nein!"

Sorry für den vielen Sichtwechsel, aber so war es einfacher.

NO JOKE [Taepyo]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt