Pov. Taeil
Er starrte auf den regungslosen Körper seines Vaters.
Den er erschossen hatte.
Mit zwei Schüssen niedergestreckt, aus seiner eigenen Pistole, durch die Hände seines Sohnes.
Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als er Jihoon's Stöhnen hörte.
Das Messer. Er drehte sich um und wäre beinahe gestürzt, weil sich die Welt um ihn herum drehte.
Das Geräusch von Metall, das zu Boden fiel war zu hören, und dann spürte wie Jihoon ihn festhielt. Sein Blickfeld drehte sich immer mehr, keinen Augenblick blieb es stehen, damit er Jihoon sehen konnte.
Er schüttelte den Kopf und seine Sicht klärte sich, sodass er Jihoon's besorgtes Gesicht vor sich sehen konnte.
Die anderen waren noch mit den letzten der Truppe beschäftigt. Es waren mehr als vier gewesen.
Eher vierzehn.
Vorsichtig nahm er die Hand seines Freundes und drehte sie um, sodass er die blutüberströmte Handfläche sehen konnte. Die Wunde sah grauslig aus, und durch das viele Blut wirkte sie viel größer als sie tatsächlich war.
"Danke", sagte Jihoon leise.
"Wofür? Ich sollte mich eher bei dir bedanken, dafür, dass du nicht zugelassen hast, dass er zu mir gelangt. Er hätte mich auf der Stelle erschossen", meinte er und spürte den Schauder, der über seinen Rücken lief.
Nein, seine Eltern waren ganz bestimmt kein schönes Thema pber das er gerne redete.
"Einigen wir uns einfach darauf, dass ich dir dankbar bin und du mir", meinte Jihoon und drückte ihn so fest an sich, als ob er ihn nie wieder loslassen wollen würde.
Und vielleicht war es ja genau das, was er nach den letzten drei Wochen brauchte.Pov. Jihoon
Einige Stunden später standen Seung-hyun und er in einem Raum, irgendwo in Seoul über einen Haufen von Karten gebeugt.
Neben ihm saß Taeil, nachdem Amber es geschafft hatte, die Kugel aus der Schusswunde zu entfernen, damit sie endlich heilen konnte und nicht dauernd aufgehen würde.
Jetzt half er ihnen, den Ort zu finden, an dem er gefangen gehalten worden war, selbst, wenn er die Gegend dort nicht kannte.
Seine Hand war mit einem dicken Verband umwickelt, nachdem Amber die Wunde genäht hatte.
"Es lag inmitten von relativ hohen Häusern, und eine oder zwei Querstraßen entfernt liegt eine große Bibliothek. Dort warst du", sagte er und drehte sich zu Jihoon herum.
"Warte... die Bibliothek... welche genau war es? Es gibt mehrere in Seoul", sagte Seung-hyun.
"Die im Norden, die öffentliche ohne Gebühren. Und von dort aus nur wenige Querstraßen entfernt?", hakte er nach.
Erstaunlich, dass er so nahe gewesen war. Taeil beugte sich über die Karte, um von der - jetzt markierten - Bibliothek einige Straßen weiter zu einem leeren Fleck zu fahren.
Jihoon beobachtete jede seiner Bewegungen und merkte, wie erschreckend sichtbar seine Wirbelsäule geworden war.
Er fragte sich, wie er das bisher noch nicht hatte bemerken können. Taeil war in den letzten drei Wochen dünn, beinahe schon zierlich geworden.
Wann hatte er wohl zu letzt etwas gegessen?
Er setzte es ganz oben auf seine To-Do-liste.
Taeil etwas ordentliches zu Essen kochen.
Aber zuerst mussten sie das Hauptquatier der weißen Lilie finden.
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NO JOKE [Taepyo]
Fanfiction[Seoul ; Südkorea] SHOWTIME! Das Leben von Lee Taeil sieht nicht besonders toll aus. Ständig geht es bergab. Nachdem er sein Kunststudium abgeschlossen hat verliert er seinen Job, seine Miete kann er schon seit vier Monaten nicht mehr bezahlen. Kur...