•●•102•●•[I'm shaking, falling onto my knees.]

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Pov. Jihoon

Sein Handy funktionierte nicht mehr, und jetzt kam es ihm idiotisch vor, dass er geglaubt hatte, dass Taeil sein Handy noch haben würde.
Sie hatten es ihm sicher abgenommen.
Doch trotzdem klammerte er sich noch an den letzten Rest Hoffnung den er hatte - sein Handy war vielleicht kaputt, aber die Telefonzelle nicht.
Er glaubte nicht allzu weit entfernt eine gesehen zu haben, und da machte er sich jetzt zu Fuß hin auf.
Hoffentlich war sie nicht gerade besetzt von jemandem der bis in alle Ewigkeit telefonieren würde, denn dafür hatte er ganz bestimmt keine Zeit.
Doch er schien Glück zu haben.
Vor ihm war nur eine Person, und die trat gerade aus der Zelle, als er um die Ecke ging. Der junge Mann - so viel konnte er aus der Entfernung erkennen - humpelte in eine der Seitenstraßen. Warum er wohl so humpelte?
Aber das war nichts, womit er sich jetzt aufhalten sollte.
Er war ein ziemlich vergesslicher Mensch. Das war eine Sache, die ihn aufhalten könnte.
Denn obwohl er gut im Planen und in taktischen Dingen war, so vergaß er doch schnell die einfachsten Dinge - wie zum Beispiel Geburtstage.
Wenigstens hatten Yukie und Minhyuk schon verziehen.
Er tippte die Zahlen ein und betete, - ja, betete - dass er sich die Nummer richtig gemerkt hatte.
Sie schien richtig zu sein, doch nach langem Getute konnte er die Nummer nicht erreichen.
Er versuchte es nochmals, doch kam nicht durch.
Entweder er hatte sich also die Nummer falsch gemerkt, oder aber Taeil hatte sein Handy nicht mehr.
Und das würde es erheblich schwerer machen ihn zu finden.
Er lehnte den Kopf gegen die kalte Glaswand und dachte nach.
Suchtrupps auszuschicken war das, was ihm sein Herz riet. So lange nach ihm mit so viel Mann wie nur möglich zu suchen, bis er ihn wieder in Sicherheit wissen konnte.
Doch bei einer großen Anzahl an Menschen würde es schlussendlich schwer werden herauszufinden wer wer war und wer zu ihm gehörte.
Er würde alleine mit Yukie und Minhyuk suchen müssen.
Oder darauf hoffen, dass Taeil sie fand.
Verdammt.

Pov. Taeil

Er war einige Kilometer gegangen, langsam und schleppend , doch schon jetzt war er sich sicher, dass er in die falsche Richtung gegangen war.
Die Sonne hatte hoch am Himmel gestanden und heruntergebrannt.
Er hatte sich gefühlt wie in einer Wüste voll mit Asgeiern.
Vor seinen Augen war es immer wieder schwarz geworden, bis mal eine Zeit lang die Benommenheit nicht wieder weniger wurde und sein Sichtfeld länger schwarz bleib.
Da entschied er sich, dass es vielleicht doch gar nicht so dumm war sich irgendwohin zu verziehen wo es dunkel war, um sich dort zu verstecken und nicht, wie er nach einer Planänderung mit überwältigender Mehrheit von 1:0 beschlossen hatte, weiterzugehen.
Das wäre dann wohl doch nicht so klug.

Als er wieder aufwachte war es stockfinster und er spürte jeden Knochen in seinem Körper - und am Besten natürlich die gebrochenen.
Zu der gebrochenen Rippe war nach dem Sturz nämlich auch noch ein gebrochenes Handgelenk gekommen, was ihn sehr gefreut hatte.
Sein Bein schien in Flammen zu stehen und er hatte die leichte Befürchtung, dass inzwischen Müll zu schlafen, weil man dort versteckt war, mit offenen Wunden wohl doch nicht das Klügste war.
Die vielen kleine und einigen großen und wenigen tiefen Schnitte waren verkrustet, was seine Bewegungen einschränkte.
Und sein Gesicht tat immernoch weh.
Hingegen seines Hoffens, dass nach einer "kurzen Pause" auch seine erbarmungslosen Kopfschmerzen verschwunden sein würden war es nur schlimmer geworden.
Aber er musste weiter.
Jetzt.
Es war dunkel, und vielleicht war das seine letzte Chance bevor er eine Blutbergiftung bekam oder so etwas ähnliches.
Vermutlich seine Strafe dafür, dass er so einfach entkommen war.
Aber lange jammern brachte sich jetzt auch nichts mehr, also rappelte er sich hoch und schleppte sich an der Wand entlang weiter.

NO JOKE [Taepyo]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt