•●•121•●•[We want to protect what no longer exists.]

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Macht bitte das Lied dazu an, weil es das Ganze besser rüberbringen.

Pov. Seung-hyun

Im Inneren des riesigen Saales brach die Hölle los. Durch die geschlossenen Pforten konnte er die Schüsse hören, die abgefeuert wurden, das Geräusch von Metall auf Metall.
Und die Schreie. Die Befehle und die Anordnungen. Und die Schreie der Kämpfenden, wenn sie getroffen wurden.
"Wir müssen diese Pforten aufbekommen. Das ist doch nur eine verdammte große Türe!"
"Schloss, wir müssen das Schloss knacken!", rief Seungri aus den hinteren Reihen.
Genau.
Das Schloss. Wie würden sie das am schnellsten durch haben? Er nahm stark an, dass sie es hier nicht mit einem normalen Schloss zu tun hatten, sondern mit einem Hochsicherheitsschloss. So eines würde er normalerweiße aufsprengen, doch hatten sie weder Sprengstoff, noch die Zeit dafür.
Dann würden wohl die Kugeln es schaffen müssen.
"Alle Feuerkraft auf das Türschloss!"

Pov. Jihoon

Die Wachen preschten vor, jeder von ihnen mit einem langen Säbel bewaffnet.
Waffentechnisch waren sie unterlegen, doch zahlmäßig weit überlegen.
Er entsicherte seine eigene Pistole und schoss mit den ersten zwei Schuss einen der Wachen nieder, der sich Jackson genähert hatte. Dieser war noch damit beschäftigt gewesen seine eigene Pistole zu entsichern, bevor er fluchend aufgab. Er zog seine Messer hervor, und begann damit sich und die anderen zu verteidigen.
Neben ihm schoss Taeil die Wachen nieder, und ließ sie nicht einmal nahe genug kommen, dass sie ihn in einen Nahkampf verwickeln konnten.
"Kann ich dich kurz alleine lassen?", fragte er ihn, während sie Rücken an Rücken standen.
"Ich halt' die Stellung hier, bis du wieder zurück kommst", antwortete Taeil, ohne den Blick von den Wachen vor ihm abzuwenden. Geschickt wechselte er das Magazin, als das vorherige zur Neige ging.
Gestern noch hatten sie geredet, ob es eine gute Idee war, wenn er mitkommen würde, weil er noch immer verletzt war, und nicht so viel Kampferfahrung hatte. Zumindest hatte er das gedacht. Doch wenn er jetzt sah, wie er geübt mit der Pistole umging, und die Wachen kaltblütig erschoss ohne mit der Wimper zu zucken, da wurde ihm bewusst, dass es eine sehr gute Idee gewesen war ihn mitzunehmen.
Seine Eltern hatten eine Waffenfirma, den Umgang mit Pistolen hatte er wahrscheinlich schon im jungen Alter gelernt. Es war eine Seite, die er an ihm noch nie zuvor gesehen hatte.

Er kämpfte sich seinen Weg durch die Menge an Menschen, die heute entschieden, zu wessen Gunsten der Krieg enden würde. Und am Ende waren entweder Lucinda oder er tot.
Die Messer nutzte er mehr als die Pistole, im Umgang mit ihnen war er geübter. Es gab ihm beinahe ein Gefühl von Sicherheit, die Schwere des Metalles und die flache Klinge.
Hyuna und Jong Areum waren nicht mehr an Lucinda's Seite, auch Zico konnte er niergends sehen.

Bis er plötzlich vor ihm auftauchte, mit diesem wilden Grinsen im Gesicht das den Wahnsinn spiegelte.
"Du kommst nicht bist zu ihr", zischte er. "Nicht, solange ich noch hier bin."
Beinahe seufzte er auf. Irgendwen musste es immer geben, der einem die Aufgabe die vor einem lag noch schwerer machte, als sie ohnehin schon war.
"Hör auf mit diesem Scheiß Zico", knurrte er, während er sich unter einem ausholenden Hieb hinwegduckte.
Er zog einen Langdolch hervor, der länger und schmäler als sein Messer, aber noch kleiner als ein Kurzschwert war.
Doppelte Klingenführung, eine zum Abwehren und eine zum Angreifen.
Er ließ beide in einem Schmetterlingsschlag auf Zico herabsausen und traf sein Ziel.
Zico schrie auf, als seine linke Schulter zerschmettert wurde.
"Du kämpfst auf der falschen Seite Jihoon", meinte er, während er zu einer Serie aus wilden Angriffen ansetzte. Er brachte sich durch mehrere Ausfallschritte aus der Gefahrenzone - und sah seine Chance, den Kampf zu beenden. Mit dem kurzen Messer stoppte er die von oben kommende Klinge, tauchte in sekundenschnelle unter Zico's ausgestreckten Armen hindurch und rammte ihm den Langdolch in den Hals.
Als er seinen Arm wieder zurückriss und die Klinge aus Zico's Hals zog sprudelte das Blut hervor, traf sein Gesicht und seine Hände.
Er würde an seinem eigenen Blut ertrinken.

Lucinda saß auf ihrem Thron, ein Sturmgewehr an den Stein gelehnt.
Er hatte seine Pistole erhoben und zielte auf ihren Kopf.
Es sollte keinen großen Kampf mehr geben, je schneller er das hier jetzt beendete, desto weniger Opfer gab es.

"Deine Eltern wären sehr stolz auf dich", sagte sie aus dem Nichts, und für einen Moment blieb er stehen, unsicher was er von ihrem Worten halten sollte.
Doch diesen Moment, in dem er nachdachte nutze sie, um aus den Falten ihres Kleides eine schmale handliche Pistole zu ziehen, und auf ihn zu schießen.
Er hörte das Knacken, als die Knochen des Gelenks seines Ellbogens zersprangen. Dad Knirschen war grauslig und jagdte ihm einen Schauer über den Rücken, noch bevor der Schmerz einsetzte.
Sie war definitiv nicht dumm. Durch den Schuss hing sein Arm herab, er war unfähig ihn zu bewegen ohne das Gefühl zu haben in Flammen zu stehen. Der Arm, mit dem er auf sie gezielt hatte.
Mit der linken Hand zog er den Langdolch hervor und machte eine Satz nach vorne. Auf der Klinge glänzte noch Zico's Blut. Der Hieb hätte ihr den Kopf vom Hals abtrennen sollen, doch sie wich geschickt aus, wodurch er ins Straucheln kam.
Deshalb hatte er keinen Kampf gegen sie gewollt. Wo er gegen Zico, seinen einztigen Lehrer, noch gewann, da war er ein kleines unbeholfenes Kind gegen sie.

Plötzlich hörte er laute Schüsse, so viele, dass er dachte, dass jeder im Saal tot umkippen würde. Für den Bruchteil einer Sekunde sah er zu Taeil, und das nutzte Lucinda, um ihm mit einem Dolch das Gesicht aufzuschlitzen. Von der Schläfe bis hinab zum Schlüsselbein spürte er die Klinge, die sich tief in sein Fleisch bohrte.
Er duckte sich, um einem nachfolgenden rasanten Angriff auszuweichen und riskierte einen Blick zur Pforte, die weit offen stand.
Und davor stand die dritte Gruppe, angeführt von seinem Onkel.

Er versuchte näher an Lucinda heran zu kommen, um einen tödlichen Hieb machen zu können, doch sie bot keine Blöße.
Ein Stück hinter ihm lag seine Pistole. Wenn er sie erreichen könnte, dann könnte er sie aus der Entfernung erledigen.
Er ließ sie näher kommen, ohne auf seine eigene Deckung zu achten, und richtete dann einen Schlag gegen ihr Gesicht, dem sie einfach auswich.
"Zu langsam", lachte sie, als sie ihm das Schwert durch die rechte Schulter rammte.
Er presste die Zähne aufeinander, während er sich nach hinten fallen ließ, und sich abrollte. Ihr nächster Hieb verfehlte ihn nur um Haaresbreite, er spürte den Luftzug.
Doch er hatte sein Ziel erreicht. Er hatte Abstand zwischen ihn und sie gebracht, und griff nach der Pistole.
Mit einer schnellen Bewegung riss er sie hoch und drückte mehrmals ab.

Jede einzelne Kugel traf sie.

Und die letzte traf sie genau zwischen den Augen.

NO JOKE [Taepyo]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt