Es war heute sehr still. Der kalte Regen, der auf mich nieder prasselte, war das einzige Geräusch welches man wahrnehmen konnte. Meine Haare und meine Kleidung war völlig durchnässt und tropfte auf den bereits leicht überschwemmten Boden.
Manchmal grummelte und schmerzte mein Magen sehr, da ich schon seit ein paar Tagen nichts mehr gegessen hatte.
Meine Eltern sind unglücklich gestorben und mein Zuhause wurde von feindlichen Truppen zerstört. Zumindest wurde es mir so erzählt. Ob diese Geschichte der Wahrheit entspricht oder nicht, weiß ich leider nicht. Ich überlebte und bin seit dem ständig auf der Suche nach einer neuen Familie. Täglich begrüße ich die Bewohner des Dorfes Kusagakure, versuchte mit ihnen Freundschaften zu schließen und mich beliebt zu machen. Doch ohne Erfolg. All meine Bemühungen gingen den Bach hinunter. Aus irgendeinen Grund habe ich das schreckliche Gefühl, dass die Bewohner von mir Angst haben.
Aber eigentlich bin ich die, die so furchtbare Angst hat. Ich weiß nicht wo ich hingehen soll, was ich essen soll und woher ich warme Kleidung herbekommen soll. Ich bin ganz alleine und habe nichts mehr. Manchmal frage ich mich, warum diese Welt so furchtbar ist und ob es überhaupt noch einen Sinn hat, dass ich hier bin.„Geh mir aus dem Weg", hörte ich eine raue, männliche Stimme grob zu mir sagen. Sofort riss der Mann mich aus meinen Selbstmitleid und meiner Verzweiflung. Zuerst war ich etwas überrascht, dann überfordert. Ich wusste nicht was ich tun soll, obwohl sein Befehl doch so klar formuliert war. Langsam fing ich an, ihn mit meinen Blicken von unten bis oben zu analysieren. Er trug einen langen, schwarzen Mantel mit hübschen roten Wolken darauf. Im Gesicht hatte er eine Orange Maske welche irgendwie ein seltsames Muster hatte. Er war komisch und fremd, doch dennoch gefiel mir seine Art sich zu präsentieren. Zumindest optisch.
Doch was mich am meisten beeindruckte, waren seine wunderschönen Augen. Ich hatte so etwas noch nie gesehen. Ein tiefes, strahlendes rot und ein paar verformte, schwarze Punkte innerhalb seines Auges. Ob er wohl mit diesen Augen so geboren wurde?„Wird's dann mal was?", fragte er genervt nach. „Du hast so schöne Augen!", antwortete ich leise und konnte meinen Blick nicht mehr von ihm abwenden. Es war mir auch egal, wenn er mit mir grob sprach. Es wäre mir sogar egal gewesen, wenn er mich verletzt oder einfach verscheucht hätte. Schließlich habe ich sowieso nichts mehr zum verlieren. Dann ist es auch egal, wenn ich diesen grausamen Ort hier verlasse.
Überrascht schaute er mich an und schwieg für einen kurzen Moment.
Dann jedoch, hob er sein rechtes Bein und schob mich unsanft zur Seite. Anscheinend war es wirklich wichtig für ihm, weiter zu gehen.„Hey warte!", schrie ich nach, nahm meine zitternden, durchnässten und vor allem verschmutzen Beine in die Hand und lief den mysteriösen Mann mit den schönen Wolken und Augen hinterher. Ich wollte mehr von ihm wissen.
Schließlich ist er der erste Mann, der mir in diesen Dorf hier eine Antwort auf meine Aussagen gegeben hat. Selbst wenn er nicht wirklich nett ist, hat er sich die Zeit genommen mich wenigstens kurz anzuschauen und zu bemerken. Ich finde, dass das bereits eine tolle Form der Aufmerksamkeit eines Menschen ist.
„Was willst du denn?", gab er ruhig von sich, währenddessen er mit seinen Schuhen im Schlamm weiter lief. Ich beneidete ihn. Er hat soviele tolle Sachen bei sich. Gutes Schuhwerk, einen Mantel und wahrscheinlich noch andere tolle Sachen. Ich allerdings habe nur noch ein zerfetztes, zu klein gewordenes Shirt und eine Hose, die ich mal am Straßenrand gefunden hatte. An meinen Beinen trug ich nichts. Auch sonst verfügte ich über nichts mehr und fror deswegen die meiste Zeit. Nicht mal die Bewohner wollten mir etwas von ihren kostbaren Stücken abgeben.
„Wie heißt du?", fragte ich neugierig und hatte dabei Probleme nicht in den Tiefen Schlamm stecken zu bleiben.
Eine Weile herrschte dann Stille. Er wollte wahrscheinlich, dass ich aufhören würde ihm zu verfolgen. Doch das kam überhaupt nicht in Frage. Es ist doch egal wohin ich gehe, denn ich have ja kein Zuhause.„Warum willst du das wissen?", antwortete er und blieb stehen. Der Regeln strömte über seine Orange Maske und seine Haare klebten. Auch seine Schuhe verloren ihren Glanz. „Du bist der erste der mit mir spricht." - „Wie heißt denn du? Ist es nicht unhöflich einen fremden soviele Fragen zu stellen ohne sich selbst vorzustellen?"
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Hier ein kleines Bild von Kohana.
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The girl who joined •ΛКΛТSUКł•
FanfictionSie war gerade mal ein paar Monate alt, als ihre Eltern sie verlassen haben. Ihr Zuhause wurde aus Furcht von dem Bewohnern des Dorfes niedergebrannt. Jeder Kontakt zu ihr wurde vermieden und deshalb wuchs das Mädchen einsam und alleine auf. Durch...