XIV - Gefühle

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Nachdem wir gegessen hatten, und sich Sensei Deidara etwas beruhigt hatte, gingen wir zurück in das Versteck.
Dort verabschiedeten wir uns, als wir jeweils in unsere Zimmer gingen um uns auszuruhen.
Morgen würde wieder ein harter Tag werden. Mir wurde immer mehr bewusst, dass es nur noch schwieriger werden würde. Das Training wird immer härter werden und meine Ausdauer wird sich beweisen müssen. Doch ich habe mich selbst dazu entschieden.
Es war meine Entscheidung Madara zu dienen und zu folgen.
„Wo steckt der eigentlich?", gab ich leise von mir, als ich mich gerade in mein weiches Kissen kuschelte.
Ich hatte Madara schon eine Zeit lange nicht mehr gesehen. Er war wie vom Erdboden verschluckt.
Ich hoffte, ihn bald wieder über dem Weg zu laufen. Schließlich möchte ich mir noch etwas öfters diese schönen, roten Augen ansehen, die mich jedes Mal begeisterten.
Ruhig wendeten sich meine Augen auf meine Hände. Sie waren verkratzt und zitterten ein wenig. Wahrscheinlich vor Erschöpfung. Ja. Es war wirklich ein sehr anstrengender Tag für mich.
Langsam schloss ich dann meine Augen, genoss mein warmes Bett und schlief ein.

Es vergingen wieder einige Tage. Genau so wie davor bin ich keinen Schritt weitergekommen. Ich dachte nicht, dass es so schwierig wäre, Deidaras explosion zu lernen.
Verzweifelt seufzte ich, senkte meine Hände und sprach:"Warum kannst du das so gut? Bei dir sieht es kinderleicht aus." Deidara sah mich emotionslos an. Er war wohl schon etwas genervt von mir. Schließlich musste er mir schon fast eine ganze Woche dabei zusehen, wie ich jämmerlich versuche ein Jutsu zu lernen. Es war mir schon fast peinlich, dass ich es nicht hinbekam.
Deprimiert ließ ich meinen Kopf hängen und starrte auf den kalten Steinboden. „Ich kann es nicht! Ich schaff es einfach nicht Sensei", wimmerte ich wie ein kleines Kind. Ich fühlte mich wütend und traurig zu gleich. Wie immer war ich nur eine reine Enttäuschung. All meine Bemühungen waren für nichts. Denn schlussendlich bin ich immer noch das Mädchen, das nichts hat. Keine Familie, keine Freunde und keine Begabung.
„Was, wenn ich einfach nicht dafür bestimmt bin ein Ninja zu sein?!", schrie ich und spürte mein Blut langsam vor Wut kochen. Meine Fäuste ballten sich und mein Gesicht versteifte sich. Es war das erste Mal, dass ich meine Gefühle so schlecht vor Deidara kontrollieren konnte.
„Komm mal runter!", schimpfte Sensei Deidara mit einem ersten Ton. Wie peinlich musste es für ihm wohl sein eine Schülerin wie mich zu haben. Er war so talentiert und stark. Und was war ich?! Er hätte seine Zeit bestimmt besser vertreiben können. Mit seiner Familie oder so. Wahrscheinlich hatte er im Gegensatz zu mir Familie und Freunde. Er hatte bestimmt Menschen, die glücklich wurden, wenn sie ihn sahen. Manchmal war ich so unglaublich neidisch auf natürliche, normale Dinge.

„Runter kommen? Ich soll doch diese verdammte Jutsu lernen. Wenn ich es nicht schaffe, wird Madara mich nicht mehr anerkennen und verstoßen. Dann werd ich wieder ganz alleine sein. Warum bekomme ich in diesem verdammten Leben nichts hin?!", schrie ich weiter. Mein Frust und meine Wut kochten über und ich ließ alles an Deidara aus, welcher überhaupt nichts dafür konnte. Im Gegenteil. Er war immer der, der versuchte mich zu beruhigen.

Kurz bevor ich noch einmal alles aus mir herausschreien wollte, spürte ich einen bekannten, brennenden Schmerz auf meiner Backe. Danach setzte Deidara seine Hände auf meine Schultern und starrte mich ernst an.
„Natürlich hat er große Erwartungen an dich. Aber hör auf den Teufel an die Wand zu malen. Dann dauert es eben ein bisschen länger aber durch irgendwelche Tobsuchtsanfälle kommen wir auch nicht weiter", sprach er.
Er hatte vollkommen recht. Ich konnte mich einfach nicht anständig aufführen. Immer und immer passieren mir solche Dinge. Nur weil ich zu schwach bin um mich zu kontrollieren.
Ich spürte, wie mir langsam eine kleine Träne über die Wange floss.
„Komm her", flüsterte er fürsorglich.
Deidara legte seine Arme um mich und drückte mich ohne Vorwarnung langsam an sich. So nahen Körperkontakt hatte ich wohl noch nie. Es fühlte sich etwas seltsam, doch auch gut an. Ich war so nah, dass ich sogar seinen Atem hören konnte. Sein Geruch überströmte die Luft. Er war sehr angenehm.
In diesem Moment vergaß ich meine Wut und meine Trauer. Ich wollte nur noch meine Augen schließen und lächeln.
Mir war nicht bewusst, welche enorme Kraft es hatte, jemanden in die Arme zu nehmen und zu beruhigen.
Vorsichtig strich Deidara über meinen Rücken. Es fühlte sich so gut an. Irgendwie so, als wäre er mein großer Bruder der mich beschützten würde.

The girl who joined •ΛКΛТSUКł•Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt