LVI - Das Sharingan

447 36 0
                                    

Wir blieben stehen und Obito ließ mich los. Ich spürte, wie seine Hand langsam zu meinen Kopf und schlussendlich zum Verband fuhr. Das musste wohl heißen, dass ich endlich wieder sehen konnte.
Vorsichtig öffnete er ihn und entfernte ihn. Helles Licht blendete mich zuerst. Alles wirkte so anders. Alles war so farbenfroh und deutlich. Es fühlte sich so an, als hätte sich sogar meine Sehkraft deutlich verbessert.
Vor mir konnte ich ein paar Mitglieder von Akatsuki sehen. Eigentlich alle bis auf Hidan, Kakuzu und Sasori.
Ich war etwas überrascht, dass alle gekommen sind um meine Augen anzusehen. So besonders war das doch auch nicht, oder? Sogar Pain und Konan waren anwesend.
„Schau mal", sagte Obito und hielt mir einen kleinen, kaputten Spiegel vor die Nase. „Aber-", murmelte ich enttäuscht. Meine Augen waren pechschwarz. Kein schönes, rotes Leuchten. Sie sahen nicht aus wie das Sharingan. Hatte Obito mich doch getäuscht? Aber weshalb würde er das tun? Warum sahen meine Augen so trostlos und langweilig aus? Ist die Operation vielleicht doch schief gegangen? Aber der Eingriff war doch nicht so schwierig, dachte ich.
„Bist du nicht zufrieden?", fragte Obito überrascht und zog den Spiegel wieder weg. Natürlich war ich es nicht. Alles was sich geändert hatte, war meine Augenfarbe.
„Schwarz wie die Dunkelheit. Langweilig, trüb und trostlos. Ich dachte, du wolltest mir ein Sharingan schenken", erzählte ich und blickte auf meine Handfläche.
Obito fing an leicht zu lachen. „Dein Sharingan muss erst erweckt werden. Jeder Uchiha hat schwarze Augen. Ist dir das bei Itachi nie aufgefallen?", sagte er und zeigte auf ihm.
Wie immer stand er nur emotionslos und völlig entspannt da. Ich konnte seine Art immer noch nicht leiden. Aber ich musste mich damit abfinden, dass er viel mehr Erfahrung mit dem Sharingan hatte als ich. Ein Experte im Genjutsu.
Ich freute mich über Obitos Erklärung. Das hieß, dass meine Augen nicht für immer so schwarz und trostlos bleiben werden. Wenn ich hart arbeite, werden sie wunderschön rot.
Etwas verlegen dachte ich daran, wie schön es aussehen würde, wenn Obito und ich Kopf an Kopf mit unseren leuchtenden Augen kämpfen würden. Wir könnten das ultimative, rote Team darstellen. Alle würden Angst haben.
„Dankeschön", flüsterte ich lächelnd und streckte meine Arme aus. Langsam legte ich sie um Obito. Wieder konnte ich seinen angenehmen Duft riechen und seine Wärme spüren. Ich mochte es wirklich gerne, in seiner Nähe zu sein. Vor allem jetzt, wo ich weiß, wie er wirklich aussieht.

The girl who joined •ΛКΛТSUКł•Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt