LXXXV - Ich kämpfe für ihm

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Gierig umschloss ich meine Lippen immer mehr um seine und wollte immer mehr haben. Ich ignorierte unsere Schmerzen. Mein Rücken fühlte sich an, als würde ein heisses Messer hindurch stechen, doch das konnte ich noch einigermaßen wegstecken. Ich bin nicht verweichlicht.
Obitos gesunder Arm erhob sich und er fuhr mit seiner rauen, blutigen Hand langsam zu meiner Hüfte und stoppte bei meinen Hintern. Unglaublich, dass wir beiden in so einer kritischen Situation die Fingern nicht voneinander lassen konnten. Wir wurden beide von unseren Sinnen getrieben und hätten wahrscheinlich ohne unseren Schmerzen nicht aufgehört, uns zu befummeln und zu küssen. Doch irgendwann hielt ich es nicht mehr aus und musste mich von seinen zärtlichen Lippen trennen. Verlegen sah ich in seine leuchtenden Augen und lächelte etwas. Vorsichtig wischte ich das Blut von seinen Wangen und raffte mich wieder auf. Ich wünschte mir, ich könnte ewig an seiner Seite bleiben. Aber das Schicksal möchte das wohl einfach nicht. Es ist meine Bestimmung, nicht auf normalen Weg glücklich zu werden. Es ist nur durch das endlose Tsukuyomi möglich. Deshalb muss ich dafür kämpfen. Auch, wenn mir es natürlich lieber wäre, in der Realität mit Obito zusammenzuleben und ihn zu lieben. Der Gedanke, dass ich wahres Glück erst in einer verfälschten Welt erleben werde, deprimierte mich. Warum nur? Ich war doch immer aufrichtig und ein guter Mensch. Oder? Was kann man als guten Menschen bezeichnen? Was bedeutet denn „Gut sein" überhaupt? Wer kann das schon sagen? Ich urteile immer nur aus meinen eigenen Erfahrungen. Doch mir wurde nie beigebracht was gut oder schlecht ist. Wie auch immer...

„Und du kommst sicher klar? Ich muss mir keine Sorgen machen?", fragte ich ziemlich ernst und spielte mich besorgt mit der orangenen Maske. „Ja. Glaub mir, ich hab' schon schlimmeres als das erlebt", antwortete er mit einem verschwitzen lächeln und blickte auf die Tür. Ich sollte gehen. Wortlos befolgte ich seinen Befehl und stellte mich auf den Flur. Irgendwie war ich schrecklich nervös. Aber er versicherte mir ja, dass alles gut wäre. Also sollte ich meinen Kopf nicht zerbrechen und das tun, was er von mir erwartet. Trainieren. Alles was ich jetzt für ihn tun kann, ist es, ihn stolz und glücklich zu machen.
Etwas unruhig starte ich auf seine Maske. Immer noch wusste ich nicht, wer sie zerstörte. Jedenfalls ein extrem starker Gegner. Hoffentlich werde ich diesen Gegnern stand halten können. Obito vertraut mir und eine Niederlage meinerseits wäre unverzeihlich.

The girl who joined •ΛКΛТSUКł•Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt