LXXXIV - Lass nicht los

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Ich brachte ihn in sein düsteres, schwach beleuchtetes Zimmer und legte ihn auf seine weiche Matratze ab, welche sich sofort mit dem laufenden Blut seines Armes voll saugte. Bedrückt blickte ich auf seine kaputte Maske.
„Was machst du mit der?", fragte ich neugierig und nahm vorsichtig die Maske von seinem Gesicht ab. „Ich kann sie vielleicht reparieren", fügte ich noch hinzu und betrachtete die tiefgründigen Risse und Kratzer. Eigentlich war sie immer wunderschön und perfekt. Kein Staubkorn war darauf zu erkennen. Ich vermute, dass Obito damit zeigen wollte, wie stark er in Wirklichkeit ist. So stark, dass es kein Gegner schafft, sein Gesicht nur anzurühren. Ich konnte mich als glücklich schätzen, es bereits geküsst zu haben.
„Ich werf' sie weg", gab er leise von sich. Sie bedeutete ihm wohl nicht mehr sehr viel. Eine Niederlage war für ihm unverzeihlich. Es würde seine Ehre beschmutzen, eine kaputte Maske zu tragen. „Darf ich sie haben?", fragte ich etwas verlegen und drückte die Maske an meine Brust. Er war zu erschöpft um mir eine Antwort zu geben. Doch sein Nicken reichte mir aus. Ich werde gut darauf aufpassen und sie immer mit mir tragen. Mir war es egal ob sie kaputt oder ganz war. Hauptsache ich kann ein Stück von Obito immer bei mir haben. Lächelnd schaute ich auf die Orangen Rillen.

„Und du bist sicher, dass du meine Hilfe nicht mehr brauchst?", fragte ich etwas besorgt und konnte den Anblick immer noch nicht ertragen. Jede Sekunde in der er länger in diesen Zustand bleiben musste, quälte mich. „Einen Kuss hätte ich irgendwie mal wieder gern", flüsterte er. Einen Kuss? Mir war es untersagt seinen Wunsch zu erfüllen. Madara verbot es mir buchstäblich. Allerdings könnte ich den Schmerz des Fluchmales wahrscheinlich standhalten. Und auch Obito musste im Moment sehr leiden. Es ist nur fair, wenn ich mich an seinen Schmerzen beteilige. Ohne noch länger nachzudenken, ging ich auf ihn zu, beugte mich zu seinen Kopf und drückte meine Lippen auf seine. Damals genoss ich diesen Moment immer sehr. Aber  jetzt schmerzte mein Rücken so sehr, dass ich es nicht mehr genießen konnte. Es brannte, stach and tat fürchterlich weh. Doch für ihm ertrug ich es. Das war es mir Wert.
Mein Körper wusste nicht wie er sich verhalten soll. Gemischt aus Gier und Schmerz, küsste ich ihn immer weiter. Lange würde ich das wahrscheinlich nicht mehr standhalten. Allerdings liebte ich seine Lippen. Ich wollte sie nicht mehr loslassen.

The girl who joined •ΛКΛТSUКł•Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt