XXI - Der Tag danach

598 33 3
                                    

„Und nochmal welche!"
„Nachschub bitte!"
„Haben Sie noch etwas übrig?"

Und so ging es den ganzen Abend dahin. Kaum hatte ich dieses scheußliche, brennende Zeugs ausgetrunken, bestellte Obito ein neues Glas. Ich kann mich nicht mehr erinnern, wie viel ich an dem Abend davon getrunken hatte.
Um ehrlich zu sein, kann ich mich an fast gar nichts mehr erinnern.

Am nächsten Morgen wachte ich mit einen extremen Durst und starken Kopfschmerzen auf. Sofort griff ich nach einer Wasserflasche, die mir Obito noch vor dem Schlafen gehen gab, und trank sie bis auf das letzte Schlückchen aus.
Ich fühlte mich seltsam, schwindelig und übel zugleich. Mein Körper war völlig erschöpft und fast gelähmt.
Seufzend ließ ich mich wieder nach hinten auf mein Kissen fallen. Mir war heiss und kalt. Alles drehte sich und mein Kopf fühlte sich wie eine Baustelle an.
„Na? Aufgewacht?", hörte ich Obito sagen.
Mit verschwommener Sicht erkannte ich, wie er mein Zimmer betrat und sich zu mir ans Bett setzte. Er wirkte nicht so erschöpft wie ich. Weshalb war ich überhaupt so schwächlich? Lag es an dem Nebenwirkungen meines Jutsus?
"M-morgen", brachte ich keuchend aus mir heraus und musste aufpassen, mich dabei nicht zu übergeben.
„Du verträgst ja überhaupt keinen Alkohol", sprach Obito und lachte mich dabei aus. „Alkohol?..." - „Ja. Du verträgst ihn nicht."
Verwirrt sah ich ihn an. Dieser Sake war Schuld an meiner schlechten Verfassung? Mir war doch überhaupt nicht bewusst, wie sehr Alkohol einen Körper einnehmen konnte. „Entschuldigung", flüsterte ich leise und hörte meine brüchige Stimme immer mehr zerfallen. Jedes Wort war schwer für mich.
„Du hast dich ziemlich aufgeführt", erzählte er ruhig und streckte seine Hand nach mir aus. Danach zeigte er mir seinen nackten Handrücken. Heute trug er komischerweise keinen Handschuh.
„Schau mal, das ist von dir", gab er von sich.
Ich musste erstmal an meinen Augen reiben um überhaupt etwas zu erkennen. Doch das, was ich sah, erschreckte mich. An der Oberfläche seiner Haut befand sich ein Abdruck einer Lippe.
Meiner Lippe. Woher ich überhaupt Lippenstift her hatte, konnte ich mir nicht erklären. Eigentlich besitze ich so etwas doch überhaupt nicht. Und weshalb kam ich auf die dumme Idee seine Hand zu küssen?! Mein Kopf spielte verrückt. Hunderte Fragen kreuzten auf und verlangte alle eine Antwort. Ich reagierte völlig über und wurde rot im Gesicht.
„Eh- Ehm. Was? Ich war das?", sagte ich undeutlich. Wie hätte ich denn angemessen reagieren sollen? Ich war so verwirrt und aufgebracht.
Ob er will mit dieser Aktion bemerkt hat, dass ich ihn eigentlich gut leiden konnte. Nein. Ich konnte ihn sogar sehr gut leiden. Auch wenn ich mir steht's Mühe gab, meine Emotionen zu verdrängen, verpetzte mich der Alkohol.
Dabei war das doch nur eine Spielerei? So etwas wie eine Kindergarten Schwärmerei? Richtig?
Ich wusste gar nicht was echte Gefühle sind. Deshalb redete ich mir ein, ich sollte aufhören darüber nachzudenken. Sonst würde ich mich verrückt machen. Das alles war nur ein kleiner Ausrutscher der nichts zu bedeuten hatte.
„Warum wirst du so rot?."
Diese Frage machte es nicht besser...

The girl who joined •ΛКΛТSUКł•Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt